Biographien

Lesetipps von uns gelesen + empfohlen

Joe Chialo: Der Kampf geht weiter

Mit dem Untertitel des Buches " Mein Leben zwischen zwei Welten" benennt Joe Chialo seine Zugehörigkeit zu Tansania und zu Deutschland, sein Leben zwischen Afrika und Europa. Er nennt sich selbst Afropäer. Er versucht, seine beiden Seelen zu einer zu machen.
Er wurde in Bonn geboren. Sein Vater wurde im diplomatischen Dienst nach Schweden versetzt. So kümmerte sich der befreundete Pater Oerders um ihn und seinen Bruder. Joe Chialo lebte in einem kirchlichen Internat und ging dort zur Schule. Eigentlich wollte er nach dem Abitur studieren - doch Pater Oerders riet ihm zu einer handwerklichen Ausbildung als Zerspanungsmechaniker. Seine Liebe zur Musik lies ihn schlussendlich zum Musikmanager werden. Seit April 2023 ist er in Berlin Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
EGr

Hubert Messner: Eine gute Zeit zu leben

Der pensionierte Neonatologe Hubert Messner hat bereits mehrere Bücher geschrieben. Auch diesmal erzählt er unter dem Motto "Die Welt ist besser als wir denken" viel aus seinem Leben. Als Arzt und Südtiroler geht es auch um die beiden Themen Medizin und Tourismus, um Geburt und Tod und den Sinn des Lebens. Wichtig ist es, den Weg zu einem selbstbestimmten Leben zu finden: "Es geht darum, eine tiefe Beziehung mit dem eigenen Dasein einzugehen, Lebensfreude, Lebenskraft, Zuversicht zu suchen. Ja, unser ganz eigenes Leben zu leben."
Ein nachdenkliches, aber trotzdem optimistisches Buch.
EGr

Kerstin Riemer & Carina Pilz: Almfrieden

Die Autorin Kerstin Riemer und die Fotografin Carina Pilz haben unter dem Motto "A G'spür für d'Natur, de Leid, de Viecha und mi" gemeinsam ein schönes Buch über die Berge und Almen im Chiemgau herausgebracht. Die Menschen, die auf den Almen leben, werden portraitiert. Es geht um Tradition, Tiere, Pflanzen und Kräuter. Gespickt ist das Ganze mit Rezepten. Vorgestellt werden zwölf Almen, u.a. die Dandl-Alm, die Hefteralm, die Rachlalm, die Piesenhausener Hochalm und die vordere Dalsen-Alm. - Das Buch ist auch gut als Geschenk geeignet.
EGr

Peter Hinze: 100.000 Schritte zum Glück - wie ich im Himalaya die Leichtigkeit des Lebens entdeckte

Der Münchener Journalist, der 2019 den „Great Himalaya Trail“ gelaufen ist, erzählt in diesem Buch von einer Reise in eine der abgelegensten Gegenden des Himalaya, in der wenige hundert Menschen noch relativ abgeschirmt von der modernen Zivilisation leben. Ihr Lebensalltag wird von den Naturgewalten bestimmt, ist von der Religion durchdrungen und von großem sozialen Zusammenhalt geprägt - und es fehlt an allem: ausreichende Ernährung, medizinische Versorgung, Strom und Wasser.
Trotzdem erlebt der Autor eine große Zufriedenheit, Offenheit, Herzlichkeit und Lebensfreude der Bewohner, die auf ihn überspringt. Um das traditionelle Leben der Dolpopa zu unterstützen und vor dem Aussterben zu bewahren, hat er 2019 das „DOLPO PROJECT“ ins Leben gerufen, das Mikro-Gewächshäuser für die Region finanziert. Ein Gewächshaus bietet die Versorgung für eine 10köpfige Familie. Ein Buch, das bewegt – mit vielen beeindruckenden Fotos.
BGr

Matt Rowland Hill: Erbsünde

Matt Rowland Hill wurde 1984 geboren. Seine Eltern sind sehr gläubig. Der Vater ist ein evangelikaler Baptistenpfarrer. Und doch streiten die Eltern ständig und haben keinerlei Verständnis füreinander. Die Familie ist sehr arm. Die vier Kinder wenden sich im Lauf der Zeit alle von den Eltern und vom Glauben ab. Matt ist ein guter Schüler, studiert englische Literatur und verfällt dem Drogenkonsum. Immer wieder versucht er mit verschiedenen Hilfsorganisationen und Therapien davon loszukommen.
Eine bewegende, ehrliche und tiefgründige Autobiographie.
EGr

Wolfgang Hardtwig: Der Hof in den Bergen

Wolfgang Hardtwig ist Historiker und erzählt in seinem Buch von seiner Kindheit und Jugend in Reit im Winkl. Er wurde 1944 geboren und wächst in der Nachkriegszeit im Chiemgau auf. Seine Mutter entstammt dem Bildungsbürgertum. Ihr Vater war der liberale Politiker Eduard Hamm. Die Familie zog nach Reit im Winkel, um der Hitler-Diktatur zu entkommen. Hardtwigs Vater war Physiker und stammte aus einer kleinbürgerlichen Familie in Österreich.
Die Familie war zwar Teil des Ortes, lebte aber sowohl räumlich als auch gesellschaftlich eher am Rand auf einem Bauernhof. So war Wolfgang Hardtwig zwar integriert, aber trotzdem ein Außenseiter. Auch in der Schule in Marquartstein tat er sich sehr schwer. Die Anforderungen aus dem Elternhaus und die in ihn gesetzten Erwartungen setzten ihn immer mehr unter Druck und führten zu einer quälenden Schullaufbahn.
Ein interessantes autobiographisches Buch über die ländliche Gesellschaft der Nachkriegszeit in unserer Region.
EGr

Raynor Winn: Überland

Wie in den beiden Vorgängerbüchern „Der Salzpfad“ und „Wilde Stille“ machen sich das Ehepaar Moth und Raynor Winn noch einmal auf den Weg, in der Hoffnung, dass sich die Symptome der unheilbaren Krankheit von Moth dadurch verbessern. Sie wagen sich auf den „Cape Wrath Trail“, einen der anspruchsvollsten Fernwanderwege in England. Raynor Winn schreibt in sehr lebendigen, berührenden Bildern von den Naturerfahrungen in den wilden Highlands, über die intensive Verbindung mit dem Land, aber auch die erkennbaren Anzeichen des Klimawandels. Ein sehr gelungenes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das Buch gibt es auch in der Originalsprache Englisch. - Besonders empfehlenswert!
BGr

Yeva Skalietska: Ihr wisst nicht, was Krieg ist

Yeva Skalietska erzählt in ihrem Tagebuch und somit auch in diesem Buch von der ersten Zeit nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und wie der Krieg ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt hat. Sie beginnt mit dem 14. Februar 2022. An diesem Tag wird Yeva 12 Jahre alt. Sie feiert mit ihren Freunden und es gibt Geschenke wie jedes Jahr. Dann geht es weiter mit dem 24. Februar 2022, als sie in den frühen Morgenstunden durch metallischen Krach und die erste Explosion geweckt wird. Yeva lebt zusammen mit ihrer Großmutter in Charkiw im Osten der Stadt. Ihr erster Weg führt sie nach ein paar Tagen im Keller zu einer Freundin im Westen der Stadt. Doch dann beschließen die beiden zu fliehen. Ihr Weg führt sie weiter nach Budapest und mit viel Glück und Hilfsbereitschaft der Mitmenschen schließlich nach Irland. Yeva ist voller Hoffnung und Trauer. Ihr Schlusssatz: "Wir sind Kinder. Und wir haben ein Recht auf ein Leben in Frieden!"
EGr

Madeleine Becker: Erstmal für immer

Vom Hörsaal in den Kuhstall - unter diesem Motto berichtet Madeleine Becker von ihrem spannenden und grundlegenden Wechsel ihres Lebensmittelpunktes aus Deutschland nach Österreich. Das stressige Studentenleben zwischen Universität und diversen Nebenjobs tauscht sie gegen ein ebenso stressiges Leben auf einem Bauernhof in Mörtschach in Kärnten ein. Was zuerst nur als kurze Auszeit gedacht war, fasziniert sie so, dass sie beschließt zu bleiben. Vor allem die Arbeit und der intensive Kontakt mit den Tieren und insbesondere mit den Kühen bereitet ihr unheimlich viel Freude. Viele Schwierigkeiten gibt es zu überwinden. Aber sie ist glücklich hier und teilt ihre Erlebnisse mit den Lesern ihres Buches und auf Instagram.
EGr

Luisa-Marie Neubauer: Gegen die Ohnmacht - meine Großmutter, die Politik und ich

Luisa Neubauer hat im Zusammenhang mit der Klimakrise bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Nun gibt es ein neues Buch, das sie zusammen mit ihrer Großmutter Dagmar Reemtsma geschrieben hat. Die Themen sind sehr breit gefächert, da sich Dagmar Reemtsma - Jahrgang 1933 - bereits früh für Umwelt, Frieden und globale Gerechtigkeit eingesetzt hat. Die beiden Frauen werfen gemeinsam einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft der Gesellschaft. Sie diskutieren politische und gesellschaftliche Themen aus den verschiedenen Blickwinkeln der beiden Generationen.
EGr

Omar Khir Alanam: Feig, faul & frauenfeindlich

Unter dem Motto "Was an euren Vorurteilen stimmt und was nicht" schreibt der in der Steiermark lebende Syrer Omar Khir Alanam über seine Erfahrungen, die er mit seinen verschiedensten Mitmenschen macht. Welche Vorstellungen sind bloße Vorurteile und welche haben einen wahren Kern?
Der Autor hat bereits mehrere Bücher geschrieben und ist überhaupt sehr engagiert in seinem Wunsch gegenseitiges Verständnis zwischen Einheimischen und Menschen mit arabisch-muslimischen Migrationshintergrund zu erreichen. Er leitet z.B. auch Workshops und Schreibwerkstätten, bei denen er Jugendlichen das Thema näherbringt. Integration und Miteinander der verschiedenen Kulturen und Religionen sind sein Anliegen. Auch betont er immer wieder, die Wichtigkeit der Sprache, um sich hier eine eigene Identität aufbauen zu können.
EGr

Oliver Heilwagen: Spazierfahrt nach Syrakus

Oliver Heilwagen studierte Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft. Er arbeitet als Redakteur und Autor für diverse Medien. Seit 2011 ist er Herausgeber vom Online-Rezensionsportal Kunst+Film. Als begeisterter Radfahrer hat er sich auf den Spuren von Seumes "Spaziergang nach Syrakus" nach Sizilien aufgemacht.  Auf der Route von Grimma entlang der Elbe, durch Tschechien, Österreich, Slowenien und Italien erschließt er sich mit dieser langsamen Fortbewegungsart die fremden Kulturen. Kenntnisreich berichtet er von Sehenswürdigkeiten, Baudenkmälern und Kunstwerken, von Landschaften, von der Küche und den zahlreichen interessanten Begegnungen.
EGr

Christiane Tramitz: Der Geruch von Erde - Das einfache reiche Leben der Totengräberin von Waging

Christiane Tramitz hat bereits einige erfolgreiche Bücher veröffentlicht. Sehr viel Beachtung fand ihr Buch "Harte Tage, gute Jahre. Die Sennerin vom Geigelstein." Nun hat sie sich wieder eingehend mit dem Leben einer Frau in unserer Region beschäftigt. Auch hier hatte sie wieder gute Gespräche mit einer Frau im hohen Alter und hat ausführlich in ihrem Umkreis und der Familie recherchiert. Es geht um die Totengräberin Rosa Wegscheider aus Waging. Rosa wurde 1928 in armen Verhältnissen geboren. Ihr Leben war immer von Arbeit geprägt. Sie war fleißig und bescheiden, aber auch sehr eigensinnig und stur. Ein fesselndes und sehr interessantes Zeugnis einer starken Frau.
EGr

David Garrett: Wenn ihr wüsstet - die Autobiographie

Ein interessanter Einblick in Kindheit und Jugend und ins Elternhaus von David Garrett. Die einzelnen Kapitel werden von Fotos und Filmen begleitet, die man mittels QR-Code im Internet findet.
Sein Vater ist äußerst streng und erwartet von seinem Sohn eiserne Disziplin und absoluten Perfektionismus beim Erlernen der Geige. Perfektion war der Maßstab, Erwartungen mussten erfüllt werden und das Kind und später der Jugendliche wollte es allen recht machen, damit das Bedürfnis nach Harmonie befriedigt wird. Als Kind ein Außenseiter und abgestempelt als Wunderkind, bekommt David Unterricht bei verschiedenen Koryphäen, gibt international Konzerte und veröffentlicht viele CDs.
Doch dann bricht er mit seinen Eltern und muss sich selbst ein Studium an der Juilliard School in New York finanzieren. Nach dem klassischen Studium entdeckt er für sich ein ganz neues Genre, das Crossover. Für Fans des Musikers eine lohnende Lektüre.
EGr

Suleika Jaouad: Zwischen den Welten - Was mich die Begegnung mit dem Tod über das Leben lehrte

Mit 22 Jahren erkrankt Suleika Jaouad an einer speziellen Form von Leukämie, dem myelodysplastischen Syndrom. Eine Odyssee an Chemotherapien und Bestrahlungen steht vor ihr. Eine Knochenmarkspende ihres Bruders rettet ihr das Leben. Nach 4 Jahren gilt sie als geheilt und sie nimmt sich vor, mit ihrem Terrier Oscar für 100 Tage auf eine Reise durch Amerika zu gehen. Die Route bestimmen Brieffreundschaften, die durch ihre Kolumne in der New York Times entstanden sind.
Durch beides - durch die lange Krankheit und genauso durch die daraus entstandenen tiefen Freundschaften - lernt Suleika viel für ihr Leben. Für all dies ist sie unheimlich dankbar und dadurch findet sie auch ihren eigenen Weg.
"Und wenn wir mutig genug sind, unsere eigene Geschichte zu erzählen, dann wird uns immer wieder bewusst, dass wir nicht alleine sind."
EGr

Michaela May: Hinter dem Lächeln

Die bekannte Schauspielerin Michaela May berichtet von ihrer Kindheit und Jugend, von ihrem privaten und beruflichen Leben. Auch wenn sie in der Jugend noch unsicher ist und ihren eigenen Weg und ihre eigene Sichtweise noch nicht gefunden hat, ist sie die einzige von 4 Geschwistern, die ihr Leben in den Griff bekommt. Trotz mehrerer schwerer Schicksalsschläge gelingt es ihr, ein selbstbewusstes und zufriedenes Leben zu führen. Sie setzt sich für Mukoviszidose-Patienten, für SOS-Kinderdörfer, für die Welthungerhilfe und Retla e.V. ein.
EGr

Max Heberer: Gipfelnächte

Max Heberer arbeitet als erfolgreicher Unternehmensberater, fühlt sich jedoch mehr und mehr ausgebrannt. Er beschließt zu kündigen und in einer Auszeit von Berchtesgaden zum Mont Blanc zu wandern und dabei immer nur im Freien zu übernachten. Schon bald nach Beginn der Unternehmung dämmert ihm, dass er die Tour schlecht geplant hat und dass es zu früh im Jahr ist. Das Wetter macht ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Aber sein Ehrgeiz ist nicht grenzenlos, so dass er auch immer wieder die Vernunft walten lässt und seine Ziele nicht mit aller Konsequenz verfolgt.
Für die Zukunft nimmt er sich vor, die richtige Balance zwischen Zielen und Wegen, Zweisamkeit und Arbeit, Natur und Zivilisation zu finden. Die goldene Mitte soll sein Leben ausmachen.
EGr

Bettina Flitner: Meine Schwester

Die Fotografin Bettina Flitner erinnert sich in Rückblenden an ihre Kindheit und Jugend in den 60er- und 70er-Jahren, an ihre Eltern und an ihre ältere Schwester. Bedingt durch den Beruf des Vaters musste die Familie sehr oft umziehen. Die beiden Schwestern erleben zwar einerseits eine privilegierte Kindheit, leiden aber andererseits sehr unter ihren egozentrischen Eltern mit ihren unausgesprochenen Konflikten. Die Beiden geben sich gegenseitig Halt. Mutter und Vater entfremden sich mehr und mehr. Beide hatten andere Beziehungen, blieben als Familie jedoch trotzdem sehr lange zusammen. Die Mutter leidet an Depressionen, genauso wie dann auch die Schwester, als sie älter wird. Nachforschend und erzählend versucht Bettina Flitner die nur vordergründig glückliche Familie zu beschreiben. Ihr ist damit ein beeindruckendes Buch gelungen.
EGr

Stefanie Reinsperger: Ganz schön wütend

Die österreichische Schauspielerin Stefanie Reinsperger hat einen Abschluss am Wiener Max Reinhardt Seminar. Sie war am Wiener Burgtheater und hatte die Rolle der Buhlschaft im Jedermann in Salzburg inne. Sie spielt beim Berliner Ensemble und ist aus dem Dortmunder Tatort bekannt.
Stefanie Reinsperger wird immer wieder öffentlich angefeindet, da ihr Körper nicht der Norm entspricht, weil sie dick ist. Die Feindseligkeiten und übergriffigen Kommentare machen sie unheimlich wütend. Leidenschaftlich und emotional erzählt sie auch von ihrer Kindheit und von verschiedenen Episoden aus ihrem Leben.
EGr

Torben Kroker und Karl-Heinz Schulz: 5.000 km Freundschaft - Der Roadtrip unseres Lebens

In diesem Buch geht es um eine Freundschaft zwischen Jung und Alt. Torben Kroker versucht als Schüler Geld zu verdienen und findet in der Nachbarschaft einige Menschen, bei denen er Rasen mähen kann. Eines Tages macht er das auch für den alten Mann Carlos. Die beiden freunden sich an und schließlich gehen sie auf eine gemeinsame Reise durch Europa. Die Reise durch Frankreich nach Spanien soll alte Erinnerungen an Verwundung, Gefangenschaft und Flucht während des Krieges wieder lebendig werden lassen. Mit dem Auto reisen die Beiden auf 5471 Kilometern durch 9 Länder und haben viele interessante Erlebnisse. Immer mehr Journalisten bekommen Wind von dieser Reise, so dass am Ende auch noch mehrere Fernsehbeiträge und Interviews produziert werden.
EGr

Sam Bloom: Wieder fliegen lernen - meine Geschichte

2018 erschien das bezaubernde Buch "Penguin Bloom - Der kleine Vogel, der unsere Familie rettete". Nun hat Sam Bloom ein Buch über ihr eigenes Leben - auch vor ihrem folgenschweren Unfall - geschrieben. Jeder Seite Text ist ein Foto gegenübergestellt. Sam erzählt, wie sie ihren Mann Cameron kennengelernt hat; sie erzählt vom Surfen und von ihren Reisen, von ihrer Arbeit als Krankenschwester in England und von ihren 3 Söhnen.
Im Urlaub in Thailand bricht ein Balkongeländer weg und Sam stürzt in die Tiefe. Sie ist querschnittgelähmt und hadert sehr mit ihrem Schicksal. Erst durch die Pflege und die Freundschaft mit einem verletzten Flötenvogel gelingt es Sam langsam wieder Lebensmut zu schöpfen.
EGr

Nathalie Stüben: Ohne Alkohol - die beste Entscheidung meines Lebens

Die in Rosenheim lebende Journalistin Nathalie Stüben berichtet sehr offen von ihrem Leben und von ihren Problemen. Viele Alkoholabhängige bemerken erst viel zu spät, dass sie Hilfe brauchen. Auch viele Ärzte erkennen es zu spät, wenn ein Patient Hilfe benötigt. Beim Stichwort Alkoholabhängigkeit haben viele Menschen und Ärzte nur chronisch kranke Menschen vor Augen, die ganz am Ende der Suchtentwicklung stehen. Der Graubereich wird auch in der Wissenschaft oft übersehen. Hilfe wird aber bereits vorher benötigt. Der Leidensdruck ist meist hoch und die Sucht weit fortgeschritten, bevor man Hilfe bekommt oder sie sich holt. Es geht für den Einzelnen darum, einen Weg aus der Abhängigkeit zu finden, der für den jeweiligen Betroffenen funktioniert.
EGr

Patrick Budgen: Einsiedlerkrebs

Patrick Budgen ist ein bekannter ORF-Moderator. Unter dem Motto "Wie ich aus dem schlimmsten Jahr meines Lebens das Beste machte" berichtet er ehrlich und sehr persönlich von seiner Krebserkrankung, von der Chemotherapie und der anschließenden Reha. Im Frühjahr 2020, zum Höhepunkt der Corona-Pandemie, kurz vor dem harten Lockdown, erhält er die Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Wie er uns seine Familie mit dieser neuen Situation umgehen, berichtet er in diesem Buch.
EGr

Lotta Lubkoll: Wandern, Glück und lange Ohren: mit Esel Jonny zu Fuß von München bis ans Mittelmeer

Als Lottas Vater an Krebs stirbt, kündigt sie ihren Job und bereitet eine außergewöhnliche Alpenüberquerung vor. Sie möchte 600 Kilometer mit einem Esel über die Alpen bis an die Adriaküste wandern. Der störrische, gemütliche Jonny gibt das Tempo der Reise an und zwingt sie regelrecht, die Schätze am Wegesrand zu bewundern. Überall begegnen Lotta und Jonny hilfsbereiten und freundlichen Menschen, die sich begeistert von ihrer Unternehmung zeigen. Und das ist auch das unglaublich Tolle an dem Buch: es ist unheimlich motivierend, positiv und unterhaltsam zu lesen.
JDoe

Rainer M. Schießler und Stephan Maria Alof: "Seid ihr noch zu retten?!"

Der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler und der Kirchenpfleger Stephan Maria Alof haben bereits beide getrennt voneinander Bücher geschrieben. Nun gibt es auch noch ein gemeinsames Buch in dem sie kapitelweise abwechselnd verschiedene kirchliche Themen behandeln. Durch ihre unkonventionelle Art erreichen sie sehr viele Menschen und können so ihre Themen immer wieder positiv ins Gespräch bringen. Den beiden ist vor allem Toleranz und Respekt vor allen Religionen und Lebensformen wichtig. "Wir sehnen uns nach einem wirklichen Neuanfang, der die Kirche wieder zu einem Ort macht, an dem sich alle, die möchten, willkommen und zu Hause fühlen können. Wir warten nicht ab, bis 'die da oben' sich ändern. Unsere Zeit ist hier und jetzt."
EGr

Tim Voors: Alleine

Mittlerweile gibt es sehr viele Bücher von Menschen, die Weiterwanderwege gegangen sind und davon berichten wollen. Dieses Buch des Niederländers Tim Voors erzählt von seiner sechsmonatigen 4265 km langen Wanderung auf dem PCT- Pacific Crest Trail - in Amerikas Westen - von der mexikanischen zur kanadischen Grenze. Der Autor erzählt von seiner Einsamkeit und von seinen Ängsten, aber auch von den interessanten, motivierenden und oft sehr tiefen Begegnungen und Freundschaften mit anderen Wanderern. Tim Voors lässt den Leser an seinen Gedanken, Zielen und Plänen während der Tour und auch an den Plänen für den zukünftigen Alltag teilhaben.
EGr

Dörthe Eickelberg: Die nächste Welle ist für dich - wie ich von surfenden Frauen aus aller Welt lernte, was es heißt, frei und stark zu sein

Dörthe Eickelberg ist Dokumentarfilmerin und Moderatorin u.a. für Arte. In ihrem Film "Chicks On Boards" und auch in diesem Buch porträtiert sie außergewöhnliche Surferinnen, die in ihrem Land die große Welle machen. In vielen Kulturen ist Surfen ein Männersport, der Frauen aus verschiedenen Gründen verwehrt wird. Wer sich dem widersetzt, wird verlacht oder verstoßen. Doch es gibt Frauen, die aufbegehren. Für sie ist das Wellenreiten ein politischer Akt, eine stille Rebellion. Dörthe Eickelberg wurde bei ihren Recherchen und Begegnungen richtig bewusst, wie patriarchalisch die Gesellschaft auf der ganzen Welt noch ist. In diesem Buch wechselt sie von ihrer Rolle als Journalistin auch zu einer inneren Reflexion. Sie berichtet viel von sich selbst. Diese Kombination macht das Buch sehr interessant und aufschlussreich.
EGr

Tony Rinaudo: Unsere Bäume der Hoffnung

Tony Rinaudo ist in Australien aufgewachsen, hat Agrarwissenschaft studiert und ging zusammen mit seiner Frau im Auftrag eines internationalen Missionswerks in die Republik Niger. Hier wurde er mit dem Problem der extremen Abholzung konfrontiert und erkannte schnell die positiven Auswirkungen einer Wiederaufforstung. Mit vielen Rückschlägen setzt er im Lauf der Zeit seine Idee durch, mit den jährlich neu austreibenden Wurzeln der gefällten Bäume zu arbeiten - Farmer Managed Natural Regeneration.
Im Jahr 2018 wurde Tony Rinaudo mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Volker Schlöndorff hat sein Leben im Film "Der Waldmacher" verfilmt.
EGr

Stephan Maria Alof: Do legst di nieda! Von Särgen, Schnitzeln und der Schockstarre der Kirche

Der sehr kontaktfreudige, umtriebige und ideenreiche Stephan Maria Alof hat in seinem Leben schon sehr viele verschiedene Berufe ausgeübt. Er arbeitete jahrelang als Pfleger in einem Altenheim und als Betreuer für AIDS-Kranke. Er betrieb als Gastronom mehrere angesagte Lokale im Münchner Glockenbachviertel, hat ein Eiscafé und eine Bäckerei. Er ist Mitinhaber eines alternativen Bestattungsunternehmens mit einer neuen Sichtweise auf die Bestattungskultur und die individuelle Trauerkultur. Ehrenamtlich engagiert er sich als Kirchenpfleger und Gemeindevorstand in St. Maximilian bei Pfarrer Rainer Maria Schießler. Stephan Maria Alof hadert mit der Doppelmoral der Kirche. Er hat keine Zweifel an Gott, aber große Zweifel an der Kirche im Allgemeinen.
EGr

Hans Fritz: 3 Wochen verrückt - mit Schamanen und Ayahuaska in Peru

Hans Fritz ist in einer großen katholischen Bauersfamilie am Stettner See in der Nähe von Rimsting aufgewachsen und lebt mittlerweile in Bad Endorf. Dort plante er eine Gemeinschaftssiedlung mit 10 Niedrigenergiehäusern in Holzbauweise. Er war selbst Bauer, Sägewerksbesitzer und hat auf der ganzen Welt Holzhäuser gebaut und Sägewerke installiert. So kommt er immer wieder mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und Religionen in engen Kontakt. Seine dreiwöchige Auszeit in einem kleinen Dorf in Amazonien haben ihn in seinen Überzeugungen noch bestärkt. Dort hat er in Trance und mit Meditation erstaunliche Erfahrungen gemacht. Gottvertrauen und Selbstvertrauen sind für ihn zentrale Punkte und seine Überzeugung ist, dass nichts getrennt ist, sondern alles eins ist.
EGr

Ein Kosmos der Schrift - Hanns-Josef Ortheil zum 70. Geburtstag

Hanns-Josef Ortheil feierte im November 2021 seinen 70. Geburtstag. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Sein Werk umfasst mittlerweile 70 Bücher, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Er wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Thomas-Mann-Preis und dem Stefan-Andres-Preis.
In "Ein Kosmos der Schrift" führt sein langjähriger Lektor Klaus Siblewski ein ausführliches Interview mit Ortheil. Die zentralen Strukturen der Romane, Essays und der Reise- und Musikbücher werden diskutiert. Es entsteht eine aufschlussreiche Analyse seines Schreibens von den Anfängen schon in der Kindheit bis heute. Am Ende kommen wichtige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Autors zu Wort, indem sie mit viel Humor auf zwanzig Fragen zu ihrer Beziehung zu Ortheil antworten.
EGr

Dr. Johannes Wimmer: Wenn die Faust des Universums zuschlägt

Der Mediziner und Fernsehmoderator Dr. Johannes Wimmer berichtet vom kurzen Leben und vom Sterben seiner kleinen Tochter Maxi. Sehr intensiv, offen und ehrlich erzählt er vom Gefühlschaos, das die Diagnose bei ihm und seiner Frau Clara ausgelöst hat. Bald stand fest, dass Maxi in naher Zukunft sterben würde. Die beiden haben versucht, das Beste aus der Situation und diesem viel zu kurzen Leben zu machen und gemeinsam diesen schweren Weg bestmöglich zu meistern.
EGr

Alois Prinz: Das Leben der Simone de Beauvoir

Wie immer in seinen mittlerweile zahlreichen Biographien, versteht es Alois Prinz auch in seinem neuen Buch auf hervorragende Art und Weise, sich behutsam und fundiert dem Leben von Simone de Beauvoir, ihrem Umfeld und ihren Gedanken zu nähern. Simone de Beauvoir selbst hat in ihrem Werk versucht, ihr Leben in Zusammenhang mit der Lage der Welt, in der sie lebte, zu bringen. Der Autor schildert ihren Weg von der Kindheit in einem gut situierten und gläubigen Elternhaus - bedingt durch den 1. Weltkrieg - in eine ärmere und schwierigere Jugendzeit. Ihre Schulzeit ist geprägt von hunderten gelesenen Büchern, aber von wenigen Erlebnissen und von wenig eigenen Erfahrungen. Alois Prinz stellt die Vielschichtigkeit von Simone de Beauvoir dar und trägt so zum Verständnis ihres gesamten Lebens und ihres Werkes bei.
EGr

Konstantin Wecker: Poesie und Widerstand in stürmischen Zeiten

Konstantin Wecker schreibt in diesem Buch, wie er persönlich als Künstler die Zeit der Corona-Pandemie erlebt und wie es im während des Lockdown ergangen ist. Er kritisiert den Umgang der Politiker mit den Künstlern aller Bereiche und ganz allgemein mit der Kultur. Anfangs wurde viel von Solidarität gesprochen. Doch die Kultur wird als nicht systemrelevant eingestuft. Dies hat viele Künstler extrem hart getroffen. Konstantin Wecker berichtet in diesem Buch davon und stellt die Probleme in einen größeren Zusammenhang. Ein wieder sehr engagiertes Buch des Poeten und Musikers.
EGr

Irvin D. Yalom und Marilyn Yalom: Unzertrennlich - Über den Tod und das Leben

Marylin Yalom hatte die Idee zum Buch "Unzertrennlich" unter anderem auch deswegen, um ihren innig geliebten Mann Irvin nach ihrem Tod beschäftigt zu wissen. Die beiden waren seit ihrer Jugend ein Paar und 65 Jahre verheiratet. Irvin D. Yalom ist einer der wichtigsten Psychotherapeuten und wurde bei uns vor allem durch seine Romane zu diesem Thema bekannt. Marilyn Yalom war Literaturwissenschaftlerin, befasste sich intensiv mit Geschlechterforschung und kümmerte sich immer sehr liebevoll um ihre große Familie und ihren Freundeskreis.
Abwechselnd berichten die beiden vom Krankheitsverlauf und was das Abschiednehmen bei ihnen bewirkt und wie sie damit umgehen.
EGr

Frank Kewitz: Zum Glück Depression

Der in der Region lebende Frank Kewitz hat sich "Durch den Abgrund in die Freiheit" gekämpft, wie der Untertitel des Buches lautet. In seiner Jugend und während des Studiums wollte er immer alle Erwartungen erfüllen, die an ihn herangetragen wurden oder von denen er meinte, sie werden von ihm verlangt. Immer weiter hat er sich in diesen Strudel vorgearbeitet. Er absolvierte mit Bravour ein Studium, von dem er merkte, es ist eigentlich nicht seines. Er hatte eine Freundin, die nicht mit den Eltern "kompatibel" war. Aber in alles steckte er unendlich viel Energie und Willen. Er war auf der Überholspur und versuchte immer dem gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen - solange, bis er sich mit 23 Jahren in einer Sackgasse und in einer tiefen Depression mit Suizidversuch wiederfand. Aber nur durch diese Erfahrungen konnte er seinen eigenen Weg und zu seinem wahren Selbst finden. Mit viel Dankbarkeit blickt er in diesem Buch auf diese schwierige Zeit zurück.
EGr

Helga Maria Finsterwalder: Wenn das Augenlicht schwindet, zünde viele Lichter an

Die mittlerweile in Bad Endorf lebende Helga Maria Finsterwalder hat trotz ihrer Sehbehinderung ein neues Buch geschrieben. Es ist ein kleiner autobiografischer Ratgeber für sehbehinderte Menschen. Sehr offen und motivierend erzählt sie von ihrer plötzlichen Erblindung und den Problemen, die ihr dies bereitet. Mit viel Energie und Willen schafft sie es, fast alles noch selbst zu erledigen. Auch ihr geliebtes Kochen und Backen hat sie nicht aufgegeben. Durch ihre Erkrankung hat sie all ihre anderen Sinne geschärft und genießt diese Tatsache sehr. Die Wahrnehmung durch Hören, Ertasten und vor allem auch die Wahrnehmung von Gerüchen und Düften hat sich sehr verstärkt und eine andere Gewichtung bekommen.
Ein sehr gewinnbringendes und positives kleines Buch ist hier entstanden!
EGr

Gisela Hafner: Nichts Gutes kommt aus diesem Haus

Gisela Hafner erzählt, wie sie in den 60erJahren mit ihrer Zwillingsschwester Mary ihre Kindheit in Armut und Verwahrlosung verbracht hat. Unter unvorstellbaren Bedingungen sind sie zusammen mit ihrem älteren Bruder auf einem Bauernhof in der Bodenseeregion aufgewachsen. Beide Eltern waren schwer traumatisiert und depressiv. Sie schafften es nicht, ihr Leben in den Griff zu bekommen; Schläge für die Kinder und vollkommen unzureichende Ernährung sowie keinerlei Zuwendung waren die Folge. Auch von Außen kam lange keine Hilfe. Die Beiden konnten nur überleben, weil sie zu zweit waren und sich gegenseitig immer unterstützen.
EGr

Amed Sherwan und Katrine Hoop: Kāfir - Allah sei Dank bin ich Atheist

Amed Sherwan wurde 1998 in Irakisch-Kurdistan geboren. Seine Familie ist strenggläubig. Als Jugendlicher wird er wegen Gotteslästerung inhaftiert und gefoltert. Nachdem er als Mutprobe einen Koran angezündet hatte, zeigte ihn sein eigener Vater an.
Amed kommt gegen Kaution frei. Längst ist er landesweit als "kafir" - also als Ungläubiger - bekannt, so dass für ihn und seine Familie kein normales Leben mehr möglich ist. Verwandte helfen ihm bei der Flucht nach Deutschland und er bekommt in Flensburg Asyl. In diesem Buch berichtet er von seiner Flucht und wie er sich jetzt für die Rechte der Atheisten und der LGTBQ für mehr Toleranz und Demokratie einsetzt.
EGr

Antonia Wille: Angstphase

Die Journalistin Antonia Wille berichtet von ihrer Angststörung. Sie erzählt, wie sie im Lauf der Jahre lernt, diese zu akzeptieren, damit umzugehen und richtige Verhaltensweisen zu lernen, die ihr guttun. Sie muss lernen, in ihrem Beruf und im Sport nicht immer 150% zu geben, sondern auch mal einen Gang zurückzuschalten und ihre Bedürfnisse zu erkennen. Sie lernt, unnötigen Stress zu vermeiden, aufmerksam und achtsam durchs Leben zu gehen. In einer Gesellschaft, in der wenig Platz für Schwäche und Nichtfunktionieren zu sein scheint, ist das gar nicht so einfach.
EGr

Ludwig Gruber: Weichenstellungen

Ludwig Gruber hat ein höchst interessantes Buch über sein vielseitiges privates und berufliches Leben geschrieben. Der gebürtige Niederbayer hat viele Jahre seines Lebens in Rosenheim und im Landkreis verbracht und hat eine enge Verbundenheit mit dieser Region. Ludwig Gruber war langjähriger Leiter des Rosenheimer Bildungswerkes. Die Tätigkeit in der Erwachsenenbildung kam einem Traumberuf ganz nahe. Vorher war er auch Landvermesser, Straßenplaner, Parteisekretär, Entwicklungshelfer und hat immer als Druckgrafiker gearbeitet.
In diesem ausführlichen und reich bebilderten Buch erzählt er in 38 Episoden von seinen Eltern und seiner Kindheit, von seiner Familie und seinen Kindern und Enkelkindern. Sein Leben führte ihn in viele Länder, wie z.B. nach Lateinamerika, Südafrika und Tibet mit vielen interessanten und bereichernden Begegnungen und Freundschaften.
EGr

Gabriele von Arnim: Das Leben ist ein vorübergehender Zustand

Die Journalistin und Schriftstellerin Gabriele von Arnim berichtet in ihrem Buch von den letzten 10 Jahren an der Seite ihres kranken und pflegebedürftigen Mannes. Sie war mit dem Journalisten Martin Schulze 30 Jahre verheiratet. Nach einem schweren Schlaganfall ist er ans Bett gefesselt und wird von seiner Frau bis zum Lebensende begleitet, obwohl sie ihn eigentlich verlassen wollte. Gabriele von Arnim entdeckt in dieser schweren Zeit wieder die Liebe zu ihrem Mann, der weder lesen noch schreiben noch sprechen kann.
EGr

Kathrin Heckmann: Fräulein Draußen

Katrin Heckmann erzählt, wie sie ihr altes eingefahrenes Leben hinter sich gelassen hat und wie sie unterwegs das Große in den kleinen Dingen fand. Sie hat ihren Traum in die Tat umgesetzt und erwandert sich ihr Leben und ihre Erlebnisse in den unterschiedlichsten Gegenden der Welt. Glücklich ist sie sowohl auf Fernwanderungen in den verschiedensten Teilen der Welt, als auch direkt vor der Haustür auf Mehrtagestouren.
Ihr Blog, den sie seit 2013 betreibt, zählt zu den erfolgreichsten Outdoor-Reiseblogs im deutschsprachigen Raum und hält sehr informative Geschichten und Tipps bereit.
EGr

Annette Kerckhoff und Barbara Streidl: Ich mach das jetzt!

Unter dem Motto "Frauen handeln helfen heilen" haben die beiden Herausgeberinnen dieses Buches interessante Biographien von Frauen aus verschiedenen Epochen versammelt. Sehr schön gestaltet und bebildert ist dieses Buch eine Fundgrube an motivierenden Vorbildern, die höchst interessante Ideen und Ziele verfolgen. Es geht von Teresa von Avila über Florence Nightingale, Elisabeth Kübler-Ross bis zu Eva Aschenbrenner und Carola Rackete. Die 25 Biographien inspirieren und geben Hoffnung.
EGr

Philipp Mickenbecker: Meine Real Life Story und die Sache mit Gott

Philipp Mickenbecker, Jahrgang 1977 lebt ein Leben zwischen Schule, Abenteuer, Youtube, Krebserkrankung und Gott. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder versucht Philipp unbeschadet durch die Schullaufbahn zu kommen. Beide haben sehr gute Noten, bekommen aber durch ihre verrückten Ideen immer wieder Probleme. Im Internet findet man die beiden unter Life Lion.
Ein verrücktes, inspirierendes und abenteuerlustiges Buch.
EGr

Benjamin Melzer: Endlich Ben - Transgender - Mein Weg vom Mädchen zum Mann

Benjamin Melzer wurde als Mädchen geboren. Mit diesem Buch und seinem Blog zum Thema "Transgender" möchte er auf die Probleme aufmerksam machen, indem er seine eigene Geschichte erzählt. Als seine Eltern sich trennen und seine Mutter auszieht, schreibt er: "In einem Haus, in dem ich nicht sein wollte, mit einem Vater, den ich ablehnte, in einem Körper, der nicht meiner war. Ich fühlte mich unendlich verloren." Benjamin Melzer möchte mit großer Offenheit betroffenen Menschen helfen, ihnen Kraft geben und einen gangbaren Weg aufzeigen.
EGr

Wolfgang Büscher: Heimkehr

Bei der Lektüre dieses Buches lernt man viel über den Wald - auch über Stürme, Trockenheit, Ungeziefer und die Bedrohung der Wälder durch diese Einflüsse. Wolfgang Büscher hat schon als Kind gerne die Wälder mit seinen Freunden durchstreift. Als Erwachsener macht er einen Traum wahr und lebt von Frühjahr bis Herbst in einer Jagdhütte im Wald. Er erlebt viel Ruhe, behält aber den Kontakt zu seiner Umgebung - auch zu seinem Elternhaus, denn seine Mutter stirbt während dieser Zeit.
EGr

Amili Targownik: Hat keine Flügel, kann aber fliegen

Amili Targownik erzählt die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend. Sie und ihre Eltern versuchen mit der Diagnose Cerebralparese - einer Hirnschädigung bei der Geburt - den richtigen Weg zu finden. In Deutschland und in diesem Schulsystem war es nicht möglich, den richtigen Platz und eine adäquate Förderung zu finden. Erst in Amerika gelingt es der Familie, eine Schule ausfindig zu machen, die wirkliche Inklusion und spezielle Förderung anbietet. So schafft es Amili sogar, die Universität zu besuchen und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen.
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Michael Steidl und Fabian Marcher: Weil es ohne uns nicht geht

Michael Steidl lebt und arbeitet in Rosenheim. Er ist in der zentralen Notaufnahme im Klinikum tätig. Gemeinsam mit dem Autor Fabian Marcher ist ein sehr informatives Buch entstanden, das dem Leser Einblick in den anspruchsvollen Klinikalltag und in die anstrengende Arbeit im Schichtdienst gewährt.
Von 24 Stunden Betrieb an 7 Tagen in der Woche und 365 Tagen im Jahr wird in diesem Buch berichtet. 46.000 Patienten werden pro Jahr durch die Notaufnahme geschleust. Hier werden exemplarisch einige Tage und Nächte mit den verschiedensten einfachen und komplizierten, ernsten und humorvollen Fällen und Vorfällen erzählt.
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Omar Khir Alanam: Sisi, Sex und Semmelknödel

Mit dem Untertitel "Ein Araber ergründet die österreichische Seele" hat der Syrer Omar Khir Alanam ein weiteres Buch über sein Leben in Österreich geschrieben. 2015 kam er in dieses Land und mittlerweile ist er in Graz verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Er kann so gut deutsch, dass er auch an Poetry Slams teilnimmt. Hintergründig, unterhaltsam und humorvoll erzählt der Autor als "gelernter Österreicher" von seinem Blick auf das Land, von den Eigenheiten und von den Unterschieden zwischen Arabern und Österreichern.
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Robert Atzorn: Duschen und Zähneputzen

Der Schauspieler Robert Atzorn blickt offen und humorvoll zusammen mit seiner Frau Angelika auf sein bisheriges Leben zurück. Hin- und hergerissen zwischen Hamburg und dem Chiemgau haben sie sich nun doch am Chiemsee niedergelassen und genießen mittlerweile den "Ruhestand". Robert Atzorn erzählt von Engagements an den verschiedensten Bühnen und dann vom Wechsel zum Spielfilm, wo er in die verschiedensten Rollen geschlüpft ist. Er erzählt von seiner Kindheit und dem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater. Gerade aus dieser Erfahrung heraus, war ihm neben dem Beruf immer seine Familie und die Unterstützung durch seine Frau sehr wichtig. Eine gut zu lesendes und sehr sympathisches Buch!
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Carol Novello: Mit Jack an meiner Seite

Der Untertitel dieses Buches lautet "Wie unser Leben heilt, wenn wir einem notleidenden Tier ein Zuhause geben.". Es sind wahre Geschichten von ganz besonderen Freundschaften und es gibt viel Hintergrundwissen und Erkenntnisse aus der Forschung zu den einzelnen Biographien.
Tiere sind für traumatisierte Kinder eine sichere Zuflucht und Basis, um eine intakte Beziehung herstellen zu können - auch zu Menschen. Tiere und insbesondere auch Hunde, sind für das körperliche und seelische Wohlbefinden eines Menschen grundsätzlich förderlich. Aus ihrer Erfahrung als Vorsitzende einer Tierschutzorganisation sammelt die Autorin hier Geschichten von Menschen, die unter Ängsten, Depressionen oder anderen Problemen gelitten haben und die mit Hilfe von Tieren wieder Lebensmut gefunden haben.
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50 Blicke aufs Alter

Dies ist das sehr schön gestaltete Buch zum Film Länger leben vom Medienkünstler Julien Biere mit Fotografien von Brigitte Weidmann. Es werden sowohl junge Leute als auch alte Menschen zum Thema Alter interviewt. Es sind 50 Fragen, 50 Menschen und 10 Länder. Die Gedanken der verschiedensten Menschen bringen den Leser zum Nachdenken über Leben, Alter und Tod. Die verschiedensten Facetten des Lebens werden angesprochen. Ein Buch, das man immer wieder in die Hand nehmen kann.
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Lori Gottlieb: Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden

Die Therapeutin Lori Gottlieb erzählt in diesem Buch Geschichten aus der psychotherapeutischen Praxis. In den verschiedenen Kapiteln berichtet sie von ihren eigenen Patientinnen und Patienten, aber auch von ihrer Therapie bei einem Kollegen. Nachdem sich ihr Partner von ihr getrennt hat, sucht auch sie selbst Hilfe.
Sehr feinfühlig reflektiert die Autorin die verschiedensten Probleme und das Scheitern, aber auch die Erfolge ihrer Klienten. Geschichten und Informationen werden sehr abwechslungsreich verknüpft. Es wird diskutiert, was eine gute Therapie ausmacht und welche Strategie bei den einzelnen Problemen zum Ziel führt. Wer die Bücher von Irvin D. Yalom gerne liest, ist auch mit diesem Buch genau an der richtigen Stelle.
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Peter Maffay: Hier und jetzt - Mein Bild von einer besseren Zukunft

Der Musiker Peter Maffay blickt mit 70 Jahren auf sein bisheriges Leben zurück. Er erzählt aber nicht von seiner Laufbahn als Musiker, sondern er lässt den Leser an seinen Einstellungen und Ideen zu den verschiedensten Themen teilhaben. Auf dem Biohof Gut Dietlhofen in der Nähe von Weilheim versucht er, diese Ideen umzusetzen und seine Träume zu verwirklichen. Sozial ist er in verschiedenen Bereichen sehr engagiert. In seinem Buch thematisiert er aktuelle Themen, wie Bauen und Wohnen, Kinder und Bildung, Ernährung, Religion, Natur - immer aus nachhaltiger und verantwortungsvoller Sicht.
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Giuseppe Pino Fusaro: Pellegrino

In seinem Buch mit dem Untertitel "Vom Playboy zum Pilger - Mein langer Weg nach Hause" berichtet der Autor über seine Suche nach dem richtigen Platz im Leben. Er wurde 1962 als Kind süditalienischer Gastarbeiter in Nürnberg geboren. Er hangelte sich mehr schlecht als recht durch die Schule - teils in Deutschland, teils in Kalabrien. Schon mit 17 Jahren eröffnete er seine Pizzeria "Pino". Mit vielen Höhen und einigen Tiefen war er mit verschiedenen Restaurants in Nürnberg erfolgreich und bekannt. Er kämpfte mit Alkohol, Drogen, Depressionen und sonstigen Problemen. Auf dem Jakobsweg und zwischenzeitlich auch mit Interesse für den Buddhismus, fand er schließlich seine Heimat und Halt im Christentum.
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Claudia Reshöft: Robert Habeck - Eine exklusive Biografie

Die Journalistin und Autorin Claudia Reshöft hat eine interessante Biografie über Robert Habeck geschrieben. Sein Werdegang von der Jugend über das Studium in Freiburg bis hin zu seiner politischen Laufbahn werden hier aufgerollt. Die Autorin hat sehr ausführlich recherchiert und sowohl mit Weggefährten als auch mit politischen Gegnern Gespräche geführt.
Nach dem Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft mit Promotion hat Robert Habeck sehr erfolgreich gemeinsam mit seiner Frau Andrea Paluch als Schriftsteller und Übersetzer gearbeitet. In Schleswig-Holstein war er Minister für Landwirtschaft und Umwelt und stellvertretender Ministerpräsident. In diesem Buch wird nicht nur der Politiker, sondern auch der Mensch in all seinen Facetten dargestellt.
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Katja Riemann: Jeder hat. Niemand darf.

Die bekannte Schauspielerin Katja Riemann setzt sich als UNICEF-Botschafterin seit vielen Jahren weltweit für die Menschenrechte ein. In diesem Buch berichtet sie von ihren traurigen aber auch sehr positiven Erfahrungen auf ihren Projektreisen und bei ihrem Engagement gegen Gewalt und Armut. Sie schreibt sehr spannend, direkt und humorvoll von ihren Reisen und den Projekten in Burundi, Rumänien, Nepal und vielen anderen Ländern. Sie schreibt "Ich stoße auf allen Reisen immer wieder auf dieselben Zustände, auf dieselben Grundbedingungen, die ein Teufelskreis sind und mit mangelnder Aufklärung zu tun haben und vor allem mit schlechter Wirtschaft und korrupter Politik".
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Katharina Schulze: Mut geben statt Angst machen

Mit dem Untertitel "Politik für eine neue Zeit" stellt die Politikerin hier ihre Ideen zu verschiedenen Themen vor. Sie erzählt, wie sie zur Politik gekommen ist und wofür sie sich auch schon in jungen Jahren engagiert hat. Die großen Herausforderungen unserer Zeit werden thematisiert: Globalisierung, Digitalisierung, Solidarität, Armut, Rechtsextremismus und Gleichberechtigung. In ihrere offenen, ernsthaften und trotzdem humorvollen Art und Weise macht sie dem Leser Mut und verbreitet trotz der großen Probleme unserer Zeit immer sehr viel Optimismus.
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Nicola Attadio: Nelly Bly

Eine hervorragend recherchierte Biographie über die Journalistin Elizabeth Cochrane, besser bekannt unter ihrem Pseudonym Nelly Bly. Sie lebte von 1864 bis 1922 in Amerika. Ihr Vater starb, als sie sechs Jahre alt war. Sie wuchs anschließend in ärmlichen und gewalttätigen Verhältnissen auf. Ausgehend von einem Leserbrief zu einer frauenfeindlichen Kolumne wurde ihr eine Stelle als Reporterin angeboten. Nellie Bly schrieb mehrere investigative Reportagen und war sich sicher, dass sie nur dann gut recherchieren kann, wenn sie undercover z.B. von der Situation der Industriearbeiterinnen oder von den Zuständen in der Psychiatrie berichtet.
1888 reiste Nellie Bly auf den Spuren von Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt". So war sie eine der ersten Frauen, die ohne männliche Begleitung eine derartige Reise auf sich nahm.
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Hubert Messner: Der schmale Grat

Der Südtiroler Hubert Messner hat in Innsbruck und mehreren anderen Städten Medizin studiert und sich dann der Neonatologie verschrieben. Als Chefarzt hat er in Bozen diese Abteilung für Frühgeborene geleitet. Seinen Bruder Reinhold begleitete er auf mehreren Expeditionen.
Er fragt: "Was ist die Kunst des Erwachsenwerdens? Das Kind in sich bewahren. Die Lebensfreude. Die Aufgeschlossenheit. Offen sein für alles. Vorurteilslos sein. Vertrauen haben. Als Erwachsener brauchst Du genau das, um ein guter Mensch zu sein. Als Arzt brauchst Du genau das, um ein guter Arzt zu sein."
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Kerstin Emming: Ein Wunder namens Marley

Kerstin Emming hat eine sehr schwere Lebensgeschichte und scheint vom Pech verfolgt zu sein. Sie hat eine schwer behinderte Tochter, zwei Ehen scheitern, sie hat zwei Schlaganfälle und einen Autounfall. Ein Unglück reiht sich ans andere. Sie setzt alle Hebel in Bewegung, um für ein besseres Leben für ihre Tochter zu kämpfen. Und auch für sich selbst versucht sie, nach Depression, Medikamentenabhängigkeit und Rollstuhl, wieder eine Perspektive zu finden. Ein junger Hund als Begleiter gibt ihr die nötige Energie und Zuversicht, um wieder auf die Beine zu kommen und ein lebenswertes Leben zu führen.
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Paola Gianturco und Alex Sangster: Wondergirls

Paola Gianturco hat zusammen mit ihrer Enkelin Alex Sangster Geschichten von Mädchen auf der ganzen Welt gesammelt. Das Buch trägt den Untertitel "Unsere Reise zu den mutigsten Mädchen der Welt" und ist hervorragend bebildert. Nicht nur Greta Thunberg setzt sich für wichtige Themen ein; es gibt eine Unzahl von jungen Mädchen, die sich zu verschiedensten Themen engagieren und sich für die Rechte von Mädchen und Frauen und für eine bessere Welt einsetzen. In diesem großformatigen Bild- und Textband werden Mädchen aus Indonesien, Tonga, Kenia, Myanmar, Neuseeland, Kirgisistan und vielen weiteren Ländern porträtiert. Sie arbeiten mit viel Freude und Engagement für Frieden, Umwelt und Gleichberechtigung. Ein spannendes Buch, das Hoffnung macht.
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Katja Oskamp: Marzahn mon Amour - Geschichten einer Fußpflegerin

Katja Oskamp hat Theaterwissenschaft studiert, hat als Dramaturgin am Theater in Rostock gearbeitet und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Doch Mitte 40 möchte sie nochmal etwas Neues versuchen. Sie macht eine Ausbildung zur Fußpflegerin und arbeitet in einem Kosmetikstudio in Berlin-Marzahn. Hier erfährt sie viel aus dem Leben ihrer Kunden; diese Lebensläufe hat sie in ihrem Buch gesammelt. Rentner, Funktionäre und die verschiedensten Plattenbaubewohner und -bewohnerinnen geben sich hier die Klinke in die Hand. Während der Fußpflege bekommt Katja Oskamp die unterschiedlichsten Geschichten zu hören und zu sehen und hat diese mit viel Einfühlungsvermögen, Witz und Mitgefühl in diesem Buch verarbeitet.
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Josef Haslinger: Mein Fall

Der österreichische Schriftsteller Josef Haslinger wurde vor allem durch seinen Roman "Opernball" bekannt. Haslinger war Sängerknabe an der Schule des Zisterzienserklosters Zwettl. In seinem neuen Buch dokumentiert er als Schriftsteller seinen "Fall". Er berichtet vom Missbrauch durch mehrere Patres und Pädagogen und wie er mit dieser Situation als Kind umgegangen ist und vor allem auch, wie er das Erlebte jetzt als Erwachsener verarbeitet. Seine emotionale Zerrissenheit wird in diesem Text sehr deutlich dargestellt. Es ist keine zornige Abrechnung, denn er kann nicht aufhören, sich mit den Tätern zu identifizieren und sie zu verstehen. Er benennt die Täter erst, nachdem sie verstorben sind. Ein Grund, die Täter zu schonen, ist der, dass er von ihnen auch sehr viel Gutes erfahren hat. Sie waren für ihn Wesen mit zwei Gesichtern.
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Isolde und Hans Christian Cars: Mauerflieger

Der Untertitel des Buches "Eine grenzenlose Liebe im Schatten des Kalten Krieges" beschreibt sehr gut, worum es in diesem Buch geht. Isolde lebt in Ostberlin und studiert Medizin. Sie und Hans Christian Cars aus Schweden lernen sich 1965 in einem Zug nach Prag kennen. Sie verlieben sich und planen nach etwas intensiverem Kennenlernen die Flucht von Isolde aus der DDR. Hans-Christian erwirbt in Schweden den Flugschein. Mit extrem viel Mut und Glück gelingt über die Tschechoslowakei und Österreich die Flucht nach Westdeutschland.
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Marit Beate Kasin: Wintertanz - mein Rudel, ich und das härteste Rennen unseres Lebens

Marit Beate Kasin lebt in Norwegen und arbeitet als Journalistin. Ihre Leidenschaft gilt ihren Hunden. Sie züchtet und trainiert Huskies und hat bereits mehrmals am Finnmark-Lauf teilgenommen; das ist das mit über 1000 Kilometer längste und härteste Schlittenhunderennen Europas. Die Autorin berichtet von den Anstrengungen, denen sowohl die Menschen als auch die Schlittenhunde beim Rennen ausgesetzt sind. Kälte, Stürme, Monotonie und Übermüdung müssen durch hartes Training und innere Stärke überwunden werden.
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Gerhard Trabert: Der Straßen-Doc - unterwegs mit den Ärmsten der Gesellschaft

Gerhard Trabert ist Arzt, Sozialarbeiter und Professor. Er ist 1. Vorsitzender von Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. Mit seinem Arztmobil kümmert er sich um die körperliche und seelische Gesundheit seiner wohnungs- und mittellosen Patienten.
In diesem Buch berichtet er von seiner Arbeit und von den vielen unterschiedlichen Schicksalen seiner Patienten. Es geht hier auch um so vielfältige Themen wie Sozialrassismus, Menschenhandel, ehemalige Soldaten, Altersarmut...
Gerhard Trabert möchte an Hand der verschiedenen Lebensgeschichten für das Thema Armut und Sozialrassismus sensibilisieren. Er legt dar, dass jeden ein schweres Schicksal treffen kann und dass ebenso jeder gefragt ist, genau hinzuschauen und die Gesellschaft etwas humaner zu gestalten.
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Carmen Rohrbach: Mein Blockhaus in Kanada

Die Biologin Carmen Rohrbach ist Weltreisende und Reiseschriftstellerin. Sie wurde in der DDR geboren, wurde nach einem Fluchtversuch und zweijähriger Haft freigekauft und arbeitete schließlich am Max-Planck-Institut Seewiesen. In ihrem neuen, wieder sehr spannenden Buch, erzählt sie, wie sie sich ihren Traum von Wildnis und Einsamkeit erfüllte. Mit vielen Schwierigkeiten gelang es ihr, einige Monate im Winter in einem kleinen Blockhaus in der Wildnis von British Columbia zu verbringen. In vollkommener Einsamkeit erlebte sie die Natur in ihrer ganzen Intensität.
EGr

Menerva Hammad: Wir treffen uns in der Mitte der Welt

Menerva Hammad wurde in Alexandria geboren und ist in Wien aufgewachsen. Sie ist freie Journalistin in Deutschland und in Österreich und hat ihrem Buch den Untertitel "Von fehlender Akzeptanz in der Gesellschaft und starken Frauen" gegeben.
In diesem Buch sind tiefgründige und berührende Lebensgeschichten von Frauen aus aller Welt versammelt, die ihr im Lauf der Jahre begegnet sind. Sie hat die Frauen mit viel Einfühlungsvermögen interviewt und diese haben ihr von Rassismus, Intoleranz, Gewalt und vielen anderen Problemen erzählt, aber auch davon, wie sie sich aus dem Tief und aus schwierigen Lagen wieder herausgekämpft haben. Sehr lesenswert!
EGr

Raynor Winn: Der Salzpfad

In der Mitte ihres Lebens werden Moth und Raynor Winn nicht nur obdachlos, bei Moth wird auch eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Alles, was sie besitzen, packen sie in ihre Rucksäcke und begeben sich - mehr aus Verzweiflung denn aus Abenteuerlust - auf den South West Coast Path in Cornwall, der in den nächsten Monaten ihr Zuhause wird. Auf dem Weg trotzen sie Wetter und Vorurteilen, sie finden zu sich und einen Weg, mit dem Verlust umzugehen. Sie erleben eine starke Verbundenheit mit der Natur und untereinander und wagen schließlich einen neuen Anfang mit ungewissem Ausgang. Ein sehr berührendes und lebendiges Buch, das fast einen Salzgeschmack im Mund hinterlässt.
BGr

Thomas Mohr: Mit drei Lamas nach Rom

Der Südtiroler Thomas Mohr macht sich zusammen mit zwei Freunden auf den Weg vom Ritten nach Rom. Er hat eine Rechtsanwaltskanzlei in München und lebt dort mit seiner Frau und seiner Tochter. Eine Krebsdiagnose hat ihn aus der Bahn geworfen und er hofft, auf dieser Reise wieder Kraft zu tanken und eine Lösung für seine Probleme zu finden.
1075 anstrengende, nasse und erlebnisreiche Kilometer des Pilgerweges Via Romea bewältigen die drei mit drei Lamas als Begleitung. Thomas Mohrs Erkenntnis "In der Tiefe unserer Beziehungen liegt doch die wahre Qualität, die eine nachhaltige Entwicklung überhaupt möglich macht. Dies haben wir drei auf dem Pilgerweg erfahren".
EGr

Sebastião Salgado: Mein Land, unsere Erde

Der brasilianisch-französische Fotograf Sebastião Salgado wurde 2019 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Neben seinen faszinierenden Fotobüchern, wie z.B. "Genesis" oder "Exodus", ist jetzt auch seine Autobiografie auf Deutsch erschienen. Salgado ist im Lauf der Zeit in mehr als 120 Länder gereist und hat dort intensiv Kontakt zu den Einheimischen aufgenommen. So konnten seine beeindruckenden Fotos entstehen.
"Ich empfand gegenüber den sogenannten "primitiven" Lebewesen nie Überlegenheit. Deshalb fühle ich mich bei meinen Besuchen auch nie als Fremder. Ich traf im Gegenteil auf Ebenbürtige und, ungelogen, sie brachten mir mehr bei als ich ihnen."
EGr

Jill & Ole Grigoleit: Heimathafen

Jill und Ole Grigoleit erzählen, was sie mit ihrem eigenen Hausboot und rund um das Thema Hausboot alles erlebt haben. Die extrem schwierige Wohnungssuche in Hamburg haben sie irgendwann hinter sich gelassen und sich entschieden, selbst ein Hausboot zu bauen. Die beiden lassen den Leser an ihrem Leben und an ihren Sorgen und Ängsten teilhaben. Ein immenses Arbeitspensum und schier unüberwindbare Probleme begleiten das Leben der zwei jungen Menschen. Sie gründen eine Familie und suchen immer wieder nach neuen Lösungsmöglichkeiten.
EGr

Martina Bergmann: Mein Leben mit Martha

Martina Bergmann ist Verlagsbuchhändlerin und studierte Geisteswissenschaften. Mittlerweile ist sie aus der Großstadt wieder auf's Land gezogen, betreibt eine Buchhandlung und verlegt im kleinen Rahmen Bücher.
Sehr wichtig aber ist ihr auch die Betreuung von Martha, einer älteren Dame mit Demenz. Als Heinrich, der Lebenspartner von Martha, starb, zog Martina Bergmann ganz mit Martha zusammen. Sie kümmert sich liebevoll um sie und so hat sich ein gegenseitiges Geben und Nehmen entwickelt.
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Ziauddin Yousafzai: Lass sie fliegen

Ziauddin Yousafzai, Vater von Malala - Friedensnobelpreisträgerin von 2014 - hat sich in Pakistan in seiner Familie und in seiner Umgebung immer für eine Gleichberechtigung und Anerkennung der Frauen eingesetzt. Bildung, gegenseitiger Respekt und Liebe sind der Reichtum und das Glück der Familie. Auf dieser Basis konnte Malala ihr Potential entwickeln und es bis zum Friedensnobelpreis bringen.
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David Mayonga: "Ein Neger darf nicht neben mir sitzen"

David Mayonga - auch bekannt als Roger Rekless - stellt in seinem Buch "Ein Neger darf nicht neben mir sitzen" sein bisheriges Leben und das Thema Rassismus nebeneinander. Er ist bei seiner alleinerziehenden Mutter in Markt Schwaben groß geworden und hat schon früh in seiner Kindheit Ausgrenzung und rassistische Anfeindungen durch seine dunkle Hautfarbe und das "andere" Aussehen erlebt. Dies machte ihn sehr sensibel für dieses Thema. Neben seiner interessanten Biographie erfährt man in diesem Buch viele geschichtliche Hintergründe und differenzierte Untersuchungen zum Thema Rassismus. Auch andere betroffene Menschen kommen in Gastbeiträgen zu Wort.
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Rita Kohlmaier: "Ich habe etwas zu sagen" - Frauen, die das Wort ergreifen

Die Journalistin Rita Kohlmaier stellt in diesem Buch 20 Frauen aus der ganzen Welt vor, die sich für Gleichberechtigung, Bildung, Gewaltfreiheit und gegen Antisemitismus und Rassismus einsetzen. Schauspielerinnen, Politikerinnen, Menschenrechtsaktivistinnen, Frauenrechtlerinnen und Wissenschaftlerinnen jeden Alters werden mit ihrem jeweiligen Thema und Engagement vorgestellt. Ein sehr informatives und anschaulich geschriebenes schön bebildertes Buch, das einen Einblick in die Vielfalt des politischen Einsatzes von Frauen gibt.
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Meike Winnemuth: Bin im Garten - ein Jahr wachsen und wachsen lassen

Meike Winnemuth studierte Anglistik und Germanistik und arbeitet als freie Journalistin. 2010 gewann sie bei der Quizshow "Wer wird Millionär?" 500 000 Euro. Nach ihrem Gewinn reiste sie um die Welt und beschrieb Ihre Erlebnisse in ihrem Buch "Das große Los". Immer mehr reifte in ihr der Wunsch nach einem Garten. Was sie im Laufe eines Jahres mit diesem neuen Projekt erlebt, erzählt sie in diesem Buch. Voll Humor und Enthusiasmus für die Gartenarbeit und die Ernte gewinnt sie auch neue Einsichten über sich selbst und die Welt. In interessanten Texten und Fotos dokumentiert sie den Ablauf eines ganzen Jahres.
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Maya Angelou: Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt

Die afroamerikanische Schriftstellerin, Professorin und bedeutende farbige US-Bürgerrechtlerin Maya Angelou lebte von 1928 bis 2014. 1969 wurde sie international mit dieser Autobiografie bekannt. Auf Deutsch erschien dieser Titel erstmals im Jahr 1980.
Sie beschreibt darin ihre Kindheit und Jugend. Ihre Eltern haben sich früh getrennt, so dass sie im amerikanischen Süden bei ihrer Großmutter am Rande einer Baumwollplantage mit einem Krämerladen aufwuchs. Das Leben dort ist geprägt von Armut, Religiosität, strengster Rassentrennung und enormer Chancenungleichheit. Doch Maya findet Zugang zur Literatur und zieht mit 14 wieder zu ihrer Mutter nach Kalifornien, wo sie die Highschool erfolgreich abschließen kann.
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Christiane Tramitz: Die Schwestern von Marzahn - Vom Leben ganz unten

Nach dem Buch "Harte Tage, gute Jahre" - über die Sennerin vom Geigelstein - hat die Verhaltensforscherin und Autorin Christiane Tramitz nun ein ganz anderes Thema zum Gegenstand ihres neuen Buches gemacht.
Sie schildert anhand des Schicksals von einigen Menschen, die in der riesigen Plattenbausiedlung Marzahn wohnen, die Situation und die problematischen Lebensumstände in dieser Berliner Gegend. Stellvertretend für andere vernachlässigte Regionen und Menschen erzählt sie, wie die Menschen der DDR nach der Wende oft entwurzelt und ihrer Gewohnheiten und ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden.
Es geht um Fabian Krüger. Er ist arbeitslos, von seiner Frau verlassen, nachdem der kleine Sohn gestorben ist; Alkoholiker und einsam. Es geht um zwei Ordensschwestern, die den Marzahnern seit 1992 in ihrer Beratungsstelle Hilfe anbieten. Auch Marie Krüger sucht hier Hilfe. Und es geht um zwei kleine Mädchen, die Geschwister Joana und Nela, die mit der kranken Mutter im gleichen Haus wie Fabian Krüger wohnen.
Ein brillant geschriebenes Buch über Lebensläufe im sozialen Abseits.

Hier gibt es noch ein sehr treffendes Video zu diesem Buch.
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Jan Kammann: Ein deutsches Klassenzimmer - 30 Schüler, 22 Nationen, 14 Länder und ein Lehrer auf Weltreise

Jan Kammann arbeitet als Lehrer an der Europaschule Gymnasium Hamm in Hamburg. Er betreut die internationalen Vorbereitungsklassen. Um die verschiedenen Kulturen besser zu verstehen, kam ihm die Idee, in einem Sabbatjahr möglichst viele Heimatländer seiner Schüler zu bereisen. Mit vielen Tipps im Gepäck reist er u.a. nach Iran, Armenien, Kuba, Nicaragua, Kolumbien, Südkorea, China, Russland und Ghana. Überall findet er schnell Anschluss und bekommt einen guten Eindruck vom Alltag und den teilweise schlimmen Lebensumständen. Durch die Erfahrungen in diesem spannenden Jahr gelingt es ihm, einige Verhaltensweisen seiner Schüler besser nachvollziehen zu können.
Hier geht es zu Jan Kammanns Blog.
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Greta & Svante Thunberg, Beata & Malena Ernman: Szenen aus dem Herzen - Unser Leben für das Klima

Die Autorenangabe und der Untertitel des Buches sind etwas irreführend. Offensichtlich hat die Mutter von Greta Thunberg Malena Ernman dieses Buch geschrieben. Es geht nicht vordergründig um das Thema Klima, sondern um das bisherige Familienleben. Sie berichtet von ihrem "früheren" Leben als erfolgreiche schwedische Opernsängerin. Sie erzählt von ihrem Mann und ihren beiden Töchtern, von den Krankheiten der Familienmitglieder und wie es dazu kam, dass sich die ganze Familie so intensiv mit Klimaschutz und Umwelt beschäftigt. Zu ihrem bisherigen Leben formuliert sie: "Aus ökologischer Perspektive betrachtet, sind wir allerdings bei weitem nicht so großartig - und zu den Schlimmsten zählen Leute wie ich".
Eine lohnende Lektüre für alle, die sich mit den Hintergründen von Greta Thunbergs Aktivitäten beschäftigen wollen.
EGr

Vera Brittain: Vermächtnis einer Jugend

Vera Brittain wurde 1893 geboren und wächst sehr behütet in einer Familie der englischen Mittelschicht auf. Sie erkämpft sich durch viel Fleiß und Sturheit die Möglichkeit in Oxford ein College-Studium zu beginnen; sie gehört zu den besten Studenten. Im 1. Weltkrieg möchte sie nicht teilnahmslos zusehen und arbeitet als Hilfskrankenschwester in England, Malta und Frankreich. Sie erlebt die ganzen Greuel des Krieges hautnah mit, verliert im Krieg ihren Verlobten, ihren Bruder und einige Freunde. Die Grausamkeit und Sinnlosigkeit dieses Krieges wird in ihrem 1933 erstmals veröffentlichten Buch mehr als deutlich. Nach dem Krieg schließt sie ihr Studium ab, veröffentlicht zahlreiche Bücher und setzt sich für Frieden und Frauenrechte ein.
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Tara Westover: Befreit

Tara Westover wurde 1986 in Idaho geboren. Sie erzählt schier unglaubliches aus ihrer Kindheit und ihrem Leben. Sie wuchs in einer streng religiösen Mormonenfamilie auf. Ihr dominanter Vater hat eine bipolare Störung und wartet auf die drohende Apokalypse. Jede medizinische Versorgung wird abgelehnt. Die Kinder gehen nicht in die Schule; Gewalt innerhalb der Familie ist an der Tagesordnung.
Tara beginnt sich von der Familie zu lösen, was ihr aber nur schrittweise mit vielen Rückschlägen gelingt. Sie legt ihre Aufnahmeprüfung für das College ab und beginnt zu studieren. Mit Hilfe verschiedener Stipendien - u.a. für Cambridge und Harvard - erreicht sie sogar ihre Promotion in Geschichte.
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Alois Prinz: I heave a dream - Das Leben des Martin Luther King

Von Alois Prinz ist bereits ein kurzes Büchlein über Martin Luther King erschienen. Nun gibt es auch eine ausführliche - sehr fundiert recherchierte - Biographie. Das Buch rollt Kings Leben von der Kindheit über sein Theologiestudium, sein Leben mit Frau und Kindern, bis zu seinem Wirken als Anführer des gewaltlosen Widerstands und seiner Ermordung auf. Martin Luther King wollte mit friedlichen Mitteln eine Zukunft ohne Rassenhass in Amerika erreichen. Irrationale Ängste und die Furcht vor dem Unbekannten sind für King der Nährboden für Rassenhass und Gewalt. Die einzigen Mittel dagegen sind Mut und Liebe.
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Denis Mukwege: Meine Stimme für das Leben

Denis Mukwege wurde 2018 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Er lebt im Kongo, ist Gynäkologe, tiefgläubiger Laienprediger und setzt sich sehr für die Menschenrechte - insbesondere der Frauen in seiner Heimat - ein. In diesem Buch berichtet er von seinem Lebensweg, von seinem Studium und der Klinikgründung. Er erzählt von den lebensbedrohenden Gefahren, die im Kongo alltäglich sind. Er und seine Familie werden immer wieder bedroht. Massenvergewaltigungen sind Alltag; dass Frauen Opfer von sexueller Gewalt werden ist an der Tagesordnung. Denis Mukwege versucht mit seiner medizinischen Tätigkeit möglichst vielen Frauen Hilfe zukommen zu lassen.
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Claudia Klütsch und Dirk Höner: Von einem kleinen Zettel, der in einem Herrenhemd um die halbe Welt reiste und unser Leben für immer veränderte

Claudia Klütsch hat in einem Hemd einen Zettel mit einem Hilferuf gefunden. Ein Fabrikarbeiter aus Bangladesch hat ihn beim Verpacken hineingeschmuggelt. Claudia Klütsch und ihr Mann entschließen sich aktiv zu werden und sie versuchen einen Kontakt herzustellen. Dies gelingt ihnen auch und sie unternehmen ihre erste Fernreise und diese geht gleich nach Bangladesch. Eine schöne, aber auch nicht einfache Freundschaft beginnt.
Um viele neue Erfahrungen und um viele Erkenntnisse reicher, vermittelt Claudia Klütsch in ihrem Buch, dass es auch beim Thema Bekleidung keine schwarz-weiß-Sicht gibt.
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Helga Montag: Mein Vater, der Agent

Bis zum Tod ihres Vater übte Helga Montag ihm gegenüber Kommunikationslosigkeit, so wie sie es in der Familie von klein auf erlebt und gelernt hatte. Ihre Gefühle für den Vater hatte sie - vor allem nach der Trennung der Eltern - schon als Kind abgetötet; als Jugendliche ging sie wegen seiner politischen Einstellungen und den autoritären Ansichten bewusst auf Distanz.
Doch nach seinem Tod begann sie doch noch nach ihren Wurzeln zu forschen und versuchte über ausführliche Recherchen in verschiedenen Archiven im In- und Ausland dem Leben ihres Vaters auf den Grund zu gehen. Sie wollte wissen, welche Rolle er im 2. Weltkrieg gespielt hat. Sie ist sich sicher, dass er als Geheimagent gearbeitet hat. Eine spannende und intensive Spurensuche.
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Ahmet Altan: Ich werde die Welt nie wiedersehen - Texte aus dem Gefängnis

Der türkische Schriftsteller und Journalist Ahmet Altan hatte sich vor allem den Völkermord an den Armeniern und die Diskriminierung der Kurden zum Thema gemacht. Kurz nach dem Putschversuch vom Juli 2016 wurden er und sein Bruder verhaftet. Gemeinsam mit 5 weiteren Journalisten wurde er zu lebenslänglicher Haft verurteilt. In seinen Texten aus dem Gefängnis berichtet er aus dem Gefängnisalltag, von seiner Verurteilung und von seinen Mithäftlingen. Er philosophiert, er träumt und lässt den Leser an seinen Gedanken zu den verschiedensten Themen, wie Religion, Literatur, Zeit oder Träume teilhaben. Trotz der Situation des Autors ein optimistisches Buch.
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Hala Kodmani: Sie können mir den Kopf abschlagen, aber nicht meine Würde nehmen - Ruqias tödlicher Kampf auf Facebook

Die Journalistin Hala Kodmani hat ein Buch über die ermordete Syrerin Ruqia Hassan geschrieben. Aus den Facebook-Eintragungen und aus Aussagen von Freunden und Angehörigen hat sie dieses Buch zusammengestellt.
Ruqia Hassan lebte in Rakka in Syrien und war Lehrerin für Philosophie. Sie dokumentierte in Facebook die Greueltaten in Rakka, der heimlichen Hauptstadt des IS. Wer sich nicht unterwirft, wird hingerichtet. Sie ist hin- und hergerissen zwischen Wut und Verzweiflung. Wie viele junge Menschen begrüßte sie die Revolution von 2011 und hoffte auf die Befreiung vom Assad-Regime. Doch ihre Hoffnung auf ein freies Syrien wurde bald vom IS zerstört.
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Rainer Moritz: Mein Vater, die Dinge und der Tod

Rainer Moritz ist seit vielen Jahren Leiter des Literaturhauses in Hamburg. Er ist Germanist, Schriftsteller, Literaturkritiker und Essayist. In diesem Buch erinnert er sich an seinen Vater und seine Kindheit in Heilbronn.
Die Utensilien, Möbel und Gegenstände, die der Autor bei seinem verstorbenen Vater betrachtet, wecken in ihm die unterschiedlichsten Erinnerungen. Diese Dinge sind die Zeugen einer vergangenen Zeit und eines ganzen Lebens. Nachdenklich aber unsentimental erinnert sich Rainer Moritz an Vergangenes, an Alltägliches, an Politisches, an das Leben. So wird sowohl der Vater als auch ganz allgemein die vergangene Zeit lebendig.
EGr

Yusra Mardini: Butterfly

Yusra Mardini wurde 1998 in Syrien geboren. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Sara und ihren Eltern lebte sie in Damaskus, ging in die Schule und wurde von ihrem Vater an den Schwimmsport herangeführt. Als der Bürgerkrieg ausbricht und die Situation immer bedrohlicher wird, entschließt sich die Familie, die beiden Schwestern über die Türkei nach Deutschland zu schicken. Detailliert beschreibt Yusra den beschwerlichen Fluchtweg über die Balkanroute und die gemeinsamen Erlebnisse auf dieser schweren "Reise". Die beiden Schwestern haben viel Glück, überleben die Flucht und werden in Berlin vom Schwimmverein Spandau sehr unterstützt. 2016 konnte Yusra Mardini im Flüchtlingsteam bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen.
EGr

Faisal Hamdo: Fern von Aleppo

Faisal Hamdo ist in Syrien geboren und aufgewachsen. Er hat in seiner Heimat in Aleppo ein Studium der Physiotherapie abgeschlossen und mit behinderten Kindern gearbeitet. Nach der Beteiligung an den Demonstrationen des arabischen Frühlings, musste er aus Syrien fliehen. Dieses Buch berichtet nicht von der Flucht, sondern von seinem Leben in Deutschland. Mit sehr viel Interesse und immer offenen Augen beobachtet er das Leben um sich herum. So lernt der Leser nicht nur einiges über das Leben in Syrien, sondern auch über das Leben und die Sitten und Gewohnheiten in Deutschland - mal aus einem anderen Blickwinkel. Ein sehr humorvolles und sympathisches Buch.
EGr

O'Farrell, Maggie: Ich bin, ich bin, ich bin

Maggie O'Farrell, eine bekannte nordirische Autorin, erkrankte als Kind an Enzephalitis. Mit viel Kraft kämpfte sie sich zurück ins Leben. Jedoch erlebt sie und ihre Familie immer wieder Situationen, bei denen ihnen in verschiedenster Art und Weise der Tod begegnet. Waghalsige Mutproben in der Jugend, gefährliche Situationen im Verkehr, ihr Freiheitsdrang und eine schwierige Geburt bringen sie immer wieder in die Nähe des Todes. Von diesen Schrecknissen und von ihrem spannenden Leben berichtet sie in diesem autobiographischen Buch.
EGr

Omar Khir Alanam: Danke! Wie Österreich meine Heimat wurde

Omar Khir Alanam wurde 1991 in Syrien geboren, lebte in Damaskus und floh im Jahr 2014 nach Österreich. Dort wurde ihm von mehreren Seiten geholfen und so ist er voller Dankbarkeit für diese Menschen. Er lebt mittlerweile in Graz, tritt bei Poetry Slams auf und hat eine Ausbildung zum Sozialbetreuer gemacht. So erzählt er in diesem Buch von seiner Flucht und von seinem Leben in seiner neuen Heimat: fesselnd, poetisch, humorvoll und voller Herzlichkeit.
EGr

Charlotte Rørth: Die Frau, die nicht an Gott glaubte und Jesus traf

Charlotte Rørth wurd 1962 in Kopenhagen geboren. Sie ist eine erfolgreiche Journalistin. In ihrem Buch berichtet sie, wie sie Jesus in zwei Visionen begegnet ist und wie sie damit umgegangen ist. Zu einem anderen Zeitpunkt wurde sie von einem "gewaltigen gelben Lichtstrahl vom Himmel“ getroffen, gelbe Strahlen kommen aus ihren Fingern und sie sieht Auren. Mit ihrem sachlichen und von Wissenschaft geprägten Weltbild fällt es ihr schwer, Wissen und Glauben und ihr Erlebtes miteinander zu vereinbaren. Ehrlich und glaubwürdig berichtet sie von diesen Erlebnissen und wie sie versucht, damit umzugehen.
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Joyce Scott: Unzertrennlich

Joyce Scott hat eine Zwillingsschwester mit Down-Syndrom. Geboren wurden sie 1943 und als kleine Kinder sind sie unzertrennlich. Doch im Alter von sieben Jahren werden sie getrennt und Judy wird in ein Heim gebracht. Dort erfährt sie keinerlei Förderung. Joyce erzählt von ihrere beider Leben und wie sie es schließlich nach Jahrzehnten schafft, Judy zu sich zu holen. Joyce entdeckt das "Creative Growth Center", wo Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit gegeben wird, sich frei durch Kunst auszudrücken. Judy entwickelt eine eigene Kunstform und wird zu einer erfolgreichen "Art brut"-Künstlerin.
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Ijoma Mangold: Das deutsche Krokodil - meine Geschichte

Ijoma Mangold wurde 1971 in Heidelberg geboren. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie, arbeitete bei verschiedenen Zeitungen und ist seit 2013 Literaturchef der ZEIT.
Ijoma Mangolds Mutter stammt aus Schlesien. Sein Vater ist Nigerianer, der in Deutschland ein Medizin-Studium absolviert hat und später wieder nach Nigeria zurückgekehrt ist. Ijoma hat ihn als Kind nicht kennengelernt. Er kommt mit seinem eigenen Anderssein als Kind und Jugendlicher gut zurecht. Nach 22 Jahren meldet sich sein Vater und stellt Ijoma Mangolds Leben und seine Identitätsfindung auf den Kopf.
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Thomas de Padova: Nonna

Zwei Länder, zwei Generationen, zwei unterschiedliche Leben, zwei extrem unterschiedliche Welten - der Unterschied zwischen Thomas de Padova und seiner italienischen Großmutter kann größer nicht sein. Thomas de Padova wächst in Deutschland auf; er studierte Physik und Astronomie und arbeitet als Wissenschaftsjournalist. Einmal im Jahr verbringt er den Sommer - wie auch schon in seiner Kindheit - in Mattinata in Apulien.
Seine Nonna trägt Schwarz, seit er denken kann. Sie lebt seit Jahrzehnten einsam und in allereinfachsten Verhältnissen. Sie spricht sehr wenig und verbringt die meiste Zeit in ihrem Haus auf ihrem Stuhl. Ganz langsam nähert sich der Autor in diesem Buch seiner schweigsamen Großmutter und ihrer Lebensgeschichte.
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Aeham Ahmad: Und die Vögel werden singen

Aeham Ahmad wurde 1988 in Damaskus geboren. Sein blinder Vater setzt sich sehr für seine musikalische Ausbildung ein. Der Autor erzählt in diesem Buch von seiner Kindheit und Jugend, vom beruflichen Erfolg, von seiner Familie, vom Leben in Yarmouk, einem Stadtteil in Damaskus. Beruflich ist die Familie im Instrumentenbau erfolgreich; Aeham Ahmad arbeitet auch als Musikpädagoge.
Die schwierige Zeit der Blockade, Hunger, Tod und Trauer; schließlich der Entschluß zur Flucht und dann der schwierige Neubeginn in Deutschland - immer begleitet von der Sehnsucht nach der Heimat.
Diese Autobiographie ist sehr bewegend und aufschlußreich.
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Didier Eribon: Rückkehr nach Reims

Didier Eribon wurde 1953 in einer armen Arbeiterfamilie in Reims geboren. Aus Anlass des Todes seines Vaters reist er nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder in seine Heimatstadt und erinnert sich an seine Kindheit und an seine Familie und das Umfeld, in dem er aufgewachsen ist. Seine biographischen Erinnerungen kombiniert er mit soziologischen und politischen Reflexionen. Arbeiterkind, Homosexueller, Gewalt im Elternhaus, Ausgrenzung: mit diesen Voraussetzungen findet Didier Eribon nach seinem Studium der Philosophie und Soziologie über den Journalismus den Weg zum Professor für Soziologie in Amiens.
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Asne Seierstad: Zwei Schwestern - Im Bann des Dschihad

Die norwegische Journalistin Asne Seierstad hat ausführlich über die zwei Schwestern Ayan und Leila, über ihre Familie und ihr Umfeld recherchiert. Die Familie stammt aus Somalia, ist dem dortigen Bürgerkrieg entflohen und lebt in Norwegen. Die beiden Töchter beginnen mit der salafistischen Jugendorganisation "Islam Net" zu sympathisieren und verändern sich immer mehr. Im Herbst 2010 machen sie ihre heimlichen Pläne wahr und gehen nach Syrien, um sich dem Islamischen Staat anzuschließen.
Ein sehr komplexes Buch, das tiefe Einblicke in die Strukturen und in die Hintergründe der Radikalisierung gibt.
EGr

Alois Prinz: Martin Luther King

Wie bei seinen umfangreicheren Biographien hat Alois Prinz auch für dieses dünne Büchlein wieder sehr intensiv recherchiert. Er gibt einen kurzen Überblick über Martin Luther Kings Aktivitäten in Bezug auf den gewaltfreien Widerstand gegen Rassentrennung, gegen Krieg und Ungerechtigkeit. In seinem relativ kurzen Leben saß King mehrfach im Gefängnis und wurde ständig bedroht. 1964 erhielt er den Friedensnobelpreis.
Als erster Einstieg sehr lesenswert!
EGr

Arun Gandhi: Wut ist ein Geschenk - Das Vermächtnis meines Großvaters Mahatma Gandhi

Arun Gandhi, einer der Enkel von Mahatma Gandhi, erzählt von seinen Begegnungen mit seinem Großvater. Arun wurde von seinen Eltern aus Südafrika nach Indien zu seinem Großvater gebracht, um dort zwei Jahre zu verbringen. Er hat viel von seinem Großvater gelernt und sein ganzes Leben davon profitiert. Mahatma Gandhi hat seinen Enkel auf den richtigen Weg geführt und ihm in jungen Jahren gelehrt, wie er seine Wut in etwas Positives verwandeln kann. Zentraler Punkt sind die 5 Thesen der Gewaltlosigkeit: Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl. Das Buch ist in 11 Lektionen unterteilt, in denen man sowohl vom Leben der beiden etwas erfährt, als auch von Gandhis Ideen.
EGr

Irvin D. Yalom: Wie man wird, was man ist - Memoiren eines Psychotherapeuten

Der Psychotherapeut und Autor Irvin D. Yalom wurde bereits vor vielen Jahren durch seine Romane "Die rote Couch", "Und Nietzsche weinte" und viele andere mehr, bekannt. Nun hat er seine höchst interessante Autobiographie geschrieben. Yalom berichtet von seiner Kindheit in schwierigen und armen Verhältnissen, von seiner frühen Eigenständigkeit, vom Studium und von seiner eigenen Familie. Einen großen Teil des Buches nimmt natürlich auch seine Tätigkeit als Professor und seine Arbeit als Therapeut ein. Sehr interessant zu lesen!
EGr

Manal al-Sharif: Losfahren

Manal al-Sharif wurde 1979 in Saudi-Arabien geboren. Sie setzte sich vehement dafür ein, dass Frauen in ihrem Land Auto fahren dürfen. In ihrem Buch geht es aber nicht nur um dieses Thema, sondern auch um ihren ganzen Lebensweg. Sie erzählt von ihrer Kindheit, von ihrer Familie, vom Studium und von ihrer Arbeit bei der Ölfirma Aramco. Dieses Buch gewährt einen tiefen Einblick in die Strukturen von Saudi-Arabien.
EGr

Jutta Weber: Rastavati - wie ich meine jamaikanischen Wurzeln fand

Jutta kommt 1964 auf die Welt. Ihre Mutter ist alleinerziehend und komplett auf sich selbst gestellt. Sie weiß auch gar nicht sicher, wer der Vater ist.
Jutta studiert Medizin und wird Kinderärztin; sie hat eine eigene Familie und trotzdem ist da immer die Frage, wer ihr Vater ist. Sie weiß nur, dass er Jamaikaner ist und in Deutschland mit seiner Band unterwegs gewesen ist.
Erst als auch ihre Kinder Fragen stellen, kommt die Sache ins Rollen.
EGr

Lars Langenau: Überleben

Der Journalist Lars Langenau hat in diesem Buch 28 biografische Geschichten versammelt. Der Untertitel heißt "Verlust und Trauer begegnen und neue Kraft schöpfen". Es geht um Krankheit, Missbrauch, Stalking, berufliche Veränderung und private Weiterentwicklungen. Mit plötzlichen Lebensbrüchen, Schicksalsschlägen und schweren Krisen geht jeder anders um und jeder kann sie auf anderem Weg überwinden. Ein Lesebuch zum Thema "Resilienz", das berührt und Mut macht.
EGr

Tim Bauerschmidt und Ramie Liddle: Driving Miss Norma - Sag ja zum Leben

"Driving Miss Norma" ist ein durch und durch positives Buch über das letzte Jahr im Leben der neunzigjährigen Norma. Ihr Sohn Tim und seine Frau Ramie nehmen die Mutter im Wohnmobil mit auf eine erlebnisreiche Reise durch die USA. Der Mann und Vater war gerade gestorben, als Norma die Diagnose Gebärmutterkrebs bekam. Doch statt sich operieren zu lassen und sich Bestrahlung und Chemotherapie auszusetzen, trafen die Drei eine viel bessere Entscheidung.
EGr

Mahbuba Maqsoodi: Der Tropfen weiß nichts vom Meer - Eine Geschichte von Liebe, Kraft und Freiheit

Mahbuba Maqsoodi wurde in Afghanistan als mittlere von sieben Töchtern geboren. In diesem Buch erzählt sie von ihrer relativ behüteten Kindheit und Jugend, von ihrer Zeit als Studentin und Lehrerin. Mit ihrem Mann geht sie in die Sowjetunion, wo beide Partner ein Auslandsstipendium als Kunststudenten bekamen. Nach dem Studienabschluss wollten sie nach Afghanistan zurückkehren, doch der Bürgerkrieg in ihrer Heimat führte dazu, dass die Familie 1994 in Deutschland politisches Asyl erhielt. Seit 1996 arbeitet Mahbuba als Künstlerin und Glasmalerin in München.
EGr

Martin Osterberg: Das kalte Haus - meine unglückliche Kindheit in einer heilen Familie

Martin Osterberg ist das Pseudonym eines Berliner Journalisten. Er berichtet in diesem Buch von seinen lieblosen, "sprachlosen" und kalten Eltern und wie es ihm nie gelungen ist, sich wirklich davon zu befreien und die Beziehung zu seinen Eltern zu verbessern. Fehlende Empathie war in seiner Familie das große Problem. "Familie, das war Langeweile und Unfrieden, Stillstand und Grabesruhe".
"Ich fragte mich bei jeder Entscheidung: Was würde mein Vater tun? Und tat dann genau das Gegenteil. Ich versuchte mit aller Macht, nicht zu werden wie mein Vater. Und wurde ihm doch immer ähnlicher."
EGr

200 Frauen - Was uns bewegt

200 Frauen ist ein faszinierendes internationales Buch- und Ausstellungsprojekt. Die unterschiedlichsten Frauen wurden von einem Fotografenteam porträtiert: bekannte und unbekannte Frauen, Frauen verschiedener Religionen, Frauen mit unterschiedlicher Hautfarbe, junge und alte Frauen...
Ihnen allen wurden 5 Fragen gestellt:

- Was ist Ihnen wirklich wichtig?
- Was macht Sie glücklich?
- Was empfinden Sie als tiefstes Leid?
- Was würden Sie in der Welt verändern, wenn Sie könnten?
- Wählen Sie ein Wort, das Sie beschreibt.

Es ist ein toller Bildband entstanden, der sowohl fotografisch beeindruckt als auch thematisch und  inhaltlich überzeugt.
EGr

Karin Schneuwly: Glück besteht aus Buchstaben

Karin Schneuwly studierte Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft. In ihrem ersten Buch erzählt sie von ihrer Faszination für alles, was mit Büchern und Lesen zu tun hat. Obwohl beide Eltern nicht gelesen haben, war Karin Schneuwly schon früh eine richtige Leseratte. Begonnen hat alles mit Pixy-Büchern. Die Autorin berichtet, wie sie mit Büchern groß und schließlich erwachsen geworden ist.
EGr

Alois Prinz: Bonhoeffer - Wege zur Freiheit

Ein zwanzigseitiges Literatur- und Quellenverzeichnis zeugt davon, dass Alois Prinz wieder ausführlichst recherchiert hat. So ist wieder eine höchst interessante Biographie entstanden. Dietrich Bonhoeffer wird vor den Augen des Lesers lebendig. Alois Prinz schildert seine Kindheit und Jugend, seine Studentenzeit und seine Auslandsaufenthalte. Der Theologe und Widerstandskämpfer zieht ein Leben mit den Seinen in der Heimat dem sicheren Exil in Amerika vor. Freiwillig kehrt er wieder zurück und setzt sich für seine Mitmenschen ein.
EGr

Amy Liptrot: Nachtlichter

Amy Liptrots Kindheit auf den Orkneyinseln ist geprägt von einer manisch-depressiven Erkrankung des Vaters und der tiefen Religiosität der Mutter. Sie wächst auf einem Bauernhof auf und verlässt dann aber die Insel und geht nach London. Dort lebt sie sehr chaotisch und excessiv und geht an ihrer Alkoholsucht fast zu Grunde. Erst durch eine Therapie und durch die Anonymen Alkoholiker gelingt es ihr, trocken zu werden. Stabil wird sie aber erst wieder auf den Orkneyinseln. Sie lernt, dass sie inmitten der intensiven Natur mindestens genauso high werden kann wie früher mit dem Alkohol. Und sie fühlt sich dort sehr wohl: "Die Mechanismen einer Inselgemeinschaft sind leichter zu verstehen als die in einer Stadt, und ich wurde allmählich lockerer und begreife mehr."
EGr

Markus Wasmeier: Dahoam - zwischen Schliersee und Tokio

Stefan Kruecken hat das Leben von Markus Wasmeier aufgeschrieben. Der ehemalige Skirennläufer, Olympiasieger und Weltmeister, berichtet offen von seiner Kindheit und Jugend am Schliersee; er erzählt vom Skizirkus, von seiner Familie, von Begegnungen in aller Welt und schließlich von seinem Freilichtmuseum. Er ist dabei immer bodenständig geblieben " Heimat ist ein Gefühl. Zu Hause fühle ich mich überall, wo nette Menschen sind".
EGr

Neil Ansell: Tief im Land - Meine Jahre in den Wäldern von Wales

Neil Ansell ist ein britischer Fernsehjournalist der BBC und schreibt für verschiedene Zeitungen. Er hat über 50 Länder bereist, bevor er sich für fünf Jahre in ein abgelegenes Cottage in Wales zurückzog. Von dieser Zeit berichtet er in diesem Buch. Vollkommen abgeschieden und alleine verbrachte er dort ruhige Tage mit vielen Wanderungen, Natur- und Tierbeobachtungen und fand so zu vollkommener Ruhe. Vor allem die Beobachtung der Vögel hat es ihm angetan.
" Ich ging in die Wälder, denn ich wollte ... mich selbst finden und verlor mich stattdessen. Und das war unermesslich besser."
EGr

Adele Neuhauser: Ich war mein größter Feind

Die Schauspielerin Adele Neuhauser hat eine sehr interessante Autobiographie geschrieben, in der sie offen und ehrlich von ihrem Leben berichtet. So lernt man sowohl ihre private Seite kennen - ihre Kindheit, ihre Jugend und ihr Familienleben - als auch ihr Leben als Schauspielerin an verschiedenen Theatern und beim Fernsehen. Eine sehr sympathische, offene und aktive Frau ist hier kennenzulernen.
EGr

Christiane Tramitz: Harte Tage, gute Jahre

Christiane Tramitz erzählt vom Leben der Mare Wiesböck. Mare - wie sie von allen genannt wird - wurde am Samerberg geboren. 1941 verließ sie mit 17 Jahren den elterlichen Hof, um auf der Oberkaseralm am Geigelstein als Sennerin zu arbeiten. Bald merkte sie, dass die Ruhe und die Arbeit auf der Alm das ist, was für sie am besten ist. Den Rest ihres langen Lebens wird sie im Sommer wie auch im Winter auf dem Geigelstein verbringen, wo sie im Sommer 2017 auch gestorben ist.
Eine sehr gelungene Biographie, die den Leser an diesem außergewöhnlichen Leben teilhaben lässt. Es gibt auch einen sehenswerten kurzen Film von Stephan Guntli zu diesem Buch.
EGr

Pietro Bartolo: An das Leid gewöhnt man sich nie

Wer etwas über die Schicksale von Flüchtlingen erfahren möchte und darüber, was die Menschen auf der Flucht im Mittelmeer wirklich erleiden müssen, für den ist dieses Buch des Arztes aus Lampedusa bestens geeignet. Pietro Bartolo leitet die Poliklinik auf Lampedusa. Er ist nicht nur für die Einheimischen da, sondern engagiert sich unermüdlich und bis zur Erschöpfung für die ankommenden Migranten und auch um die Obduktion der Toten. Auch der mit dem goldenen Bären ausgezeichnete Film Seefeuer von Gianfranco Rosi ist in der Bibliothek vorhanden.
EGr

Andy Holzer: Balanceakt - Blind auf die Gipfel der Welt

Der Osttiroler Andy Holzer wurde 1969 blind geboren. Er erzählt in seinem Buch, wie er es mit viel Optimismus und mit der Unterstützung seiner Eltern geschafft hat, seinen Weg zu finden. Als Kind ging er in die Regelschule, war ins ganz normale Leben integriert, fuhr Fahrrad, begeistere sich für's Langlaufen und bald auch für die Berge. Das Klettern wurde sein Lebensinhalt, bei dem ihn seine Familie, sowie viele Weggefährten und Freunde unterstützt haben.
EGr

Laura Schroff: Bevor du weitergehst - Immer wieder beste Freunde

Laura Schroff bekam nach der Veröffentlichung und dem Erfolg ihres Buches "Immer montags beste Freunde" viele Zuschriften und Erzählungen von den verschiedensten Menschen. So entschloss sie sich, ein zweites Buch mit diesen Erlebnissen von Mitmenschlichkeit, Zuneigung und Nächstenliebe zu verfassen. Sie erzählt, was oft ein ganz kleiner Schritt oder eine kleine Geste bewirken kann.
EGr

J.D. Vance: Hillbilly-Elegie

J.D. Vance hatte wenig Aussichten, dem Teufelskreis aus Armut, Chaos, Gewalt, Drogen und Alkohol der Hillbillys und seiner Familie zu entkommen. Es ist ihm aber trotzdem gelungen - vor allem durch seine Großmutter - das Raster zu durchbrechen, an sich selbst zu glauben, ein Studium zu absolvieren, sowie die Liebe seines Lebens zu finden. Das Leben inmitten der chaotischen Familie mit den ständig wechselnden Männern seiner Mutter, mit seinen Großeltern, Tanten, Onkels, Cousins und Cousinen hat ihm keinerlei Halt gegeben. Immer wieder wurde umgezogen; ständig wechselnde Schulen liesen seine Leistungen in der Schule in den Keller sinken. Der Autor schildert eindringlich, wie er es mit viel Glück geschafft hat, der Abwärtsspirale der weißen Unterschicht zu entkommen. Die ausweglose Situation und die Krise der amerikanischen Gesellschaft werden hier sehr deutlich dargestellt.
EGr

Karamba Diaby: Mit Karamba in den Bundestag

Der Untertitel dieses Buches lautet "Mein Weg vom Senegal ins deutsche Parlament". Diabys eigene Zusammenfassung über sein Leben und über dieses Buch: "Ein muslimischer Weisenjunge aus dem Senegal fliegt, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, in die DDR, studiert, promoviert, entwickelt ein Faible für Schrebergärten, Eisbein mit Sauerkraut und deutsche Pünktlichkeit, tritt der SPD bei und zieht für die angebliche Nazi-Hochburg Halle an der Saale als erster Schwarzer in den Deutschen Bundestag ein".
Vor allem auch die Einblicke, die er in seine Arbeit als Abgeordneter gibt, sind für den Leser sehr interssant und aufschlussreich.
EGr

Konstantin Wecker: Das ganze schrecklich schöne Leben - Die Biographie

Zum 70. Geburtstag von Konstantin Wecker am 1. Juli 2017 ist eine neue Biographie erschienen. Seine Freunde und "Mitarbeiter" Günter Bauch und Roland Rottenfußer wechseln sich in den einzelnen Kapiteln mit eigenen Abschnitten von Konstantin Wecker ab. So ergeben die Texte eine vielschichtige und spannende Sichtweise auf das turbulente und intensive Leben des Musikers und Autors.
EGr

Kilian Kleinschmidt und Jenny Schuckardt: Beyond Survival - Flucht. Ankunft. Zukunft - Kinder erzählen ihre Geschichte

Fünfzig Millionen Kinder sind weltweit auf der Flucht; sie stammen aus Afghanistan, Eritrea, dem Irak, Somalia oder Syrien. 18 davon erzählen in diesem Buch von ihrem Leben. Jenny Schuckardt hat ihre Geschichten aufgeschrieben. Kilian Kleinschmidt hat in über 25 Jahren in vielen Krisensituationen und Flüchlingslagern gearbeitet und Erfahrung gesammelt. Er ist Geschäftsführer von BeyondSurvivals und erläutert mit seinem fundierten Wissen viele Hintergründe und Zusammenhänge.
EGr

Hanns-Josef Ortheil: Was ich liebe - und was nicht

Hanns-Josef Orhteil möchte die tieferen Schwingungen hinter den alltäglichen Dingen wahrnehmen. Er schreibt dazu: "Inzwischen hat sich diese fast hysterische Spurensuche und der Wille, alles in einen Kosmos (einen Zusammenhang, ein System) zu zwingen, beruhigt. Sie ist aber keineswegs verschwunden, sondern gelassener geworden. Dieses Buch "Was ich liebe und was nicht", ist die Fortsetzung der Suche und ein Versuch, ihre Geschichten zu ergründen."
EGr

Shirin Ebadi: Bis wir frei sind - Mein Kampf für Menschenrechte im Iran

Shirin Ebadi ist Juristin und Trägerin des Friedensnobelpreises. Sie war Vorsitzende des Gerichts in Theran, wurde aber 1979 ihres Amtes enthoben. Sie beschreibt in ihrem Buch, was sie und die Menschen im Iran in den vergangenen zehn Jahren durchgemacht haben. Sie schildert, wie der Polizeistaat das Leben der Bürger beeinträchtigt und zerstört. Journalisten, Anwälte und Aktivisten leben im Exil oder sitzen im Gefängnis. So werden die Talente und Träume einer weiteren Generation zunichte gemacht und vergeudet. Das schöne an dem Buch ist, dass man neben Ebadis persönlicher Geschichte überhaupt sehr viel über die Situation im Iran während der Jahre unter Ahmadineschad erfährt.
EGr

Wolfgang Ködel: Der Mann im Wald - wie ich mein Leben hinter mir ließ

Wolfgang Ködel war erfolgreicher Unternehmer und hatte zusammen mit zwei Kollegen eine Firma für Laserschnitttechnik gegründet. Die Firma war erfolgreich, doch dann kamen immer mehr schwierige Umstände hinzu, die ihn in die Insolvenz trieben. Als er den ganzen Problemen nicht mehr gewachsen war, packte Wolfgang Ködel ein Zelt, einen Schlafsack und ein paar wichtige Dinge und lebte lange unentdeckt an der Isar im Wald.
Eine beeindruckende Biographie über einen Mann, der am Leben verzweifelt und sich nur durch einen kompletten Rückzug zu schützen weiß.
EGr

Amanda Owen: Die Schäferin von Yorkshire - Mein Leben mit sieben Kindern, 900 Schafen und einem Mann

Amanda Owen hat ihren Jugendtraum verfolgt und ist Schäferin geworden. Schließlich hat sie Clive kennengelernt und geheiratet, der die abgeschiedene Farm Ravenseat bisher alleine betrieben hat. Zusammen haben sie 7 Kinder und ein spannendes, sehr zufriedenes, wenn auch sehr arbeitsreiches Leben.
EGr

Jens Sembdner: Von unten betrachtet geht es nur nach oben - Mein Weg zurück ins Leben

Jens Sembdner ist Gründungsmitglied der Popgruppe DIE PRINZEN. Seine Frau Silva hat Suizid begangen; für Jens bricht eine Welt zusammen. In diesem Buch arbeitet er seine Zeit nach diesem tiefen Einschnitt auf und erzählt, wie schwer es war, wieder ins Leben zurückzufinden.
EGr

Gesa Neitzel: Frühstück mit Elefanten

Gesa Neitzel will zurück in die Natur, die Welt wieder als Abenteuer sehen, staunen können über die Wunder, die die Natur uns bietet. Also verlässt sie ihren Job bei einem Fernsehsender und geht nach Südafrika und Botswana, um dort eine Ausbildung zur Rangerin zu machen. Ein Jahr lang lernt sie Spuren lesen, alles über die verschiedenen Tiere, lernt zu schießen, schläft jede Nacht draußen und merkt – dieses Leben ist das richtige für sie.
ASt

Christina de Stefano: Oriana Fallaci - ein Frauenleben

Oriana Fallaci wurde 1929 in Florenz geboren. Schon als kleines Mädchen half sie ihrem für den Widerstand arbeitenden Vater und war politisch sehr interessiert. Aus der Medizinstudentin wurde dann schnell eine überaus engagierte Journalistin und Schriftstellerin.
Erst schrieb sie über Stars in Hollywood, dann war ein Schwerpunkt-Thema die Raumfahrt und die NASA, bis sie schließlich immer mehr politische Themen bearbeitete. Sie wurde Kriegsberichterstatterin in Vietnam und lebte später auch lange Zeit in New York.
Die Lektüre dieser Biographie macht auch sehr viel Lust darauf, ihre Bücher "Brief an ein nie geborenes Kind", "Ein Mann" etc. wieder zu lesen.
EGr

Cameron Bloom & Bradley Trevor Greive: Penguin Bloom - Der kleine Vogel, der unsere Familie rettete

Die australische Familie Bloom besteht aus 5 Familienmitgliedern - aus Vater Cameron, Mutter Sam und drei kleinen Söhnen. Nach einem "bizarren Unfall", wie es Sam selbst nennt, ist die Mutter querschnittgelähmt und ist am Boden zerstört. Doch dann kommt ein 6. Familienmitglied dazu. Sohn Noah hat ein verletztes Elsterküken gefunden, das aus dem Nest gefallen ist. Die Familie pflegt es gesund und so wird der Vogel ein äußerst wichtiges gleichwertiges Familienmitglied, das es schafft, den Lebensmut von Sam wieder zu aktivieren. Mit diesem Buch wird Wings for Life - Stiftung für Rückenmarksforschung -  unterstützt.
EGr

Mikael Lindnord: Arthur - der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden

Der Schwede Mikael Lindnord ist Extremsportler, für den der Sport im Zentrum seines Lebens steht. Als er mit seinem schwedischem Team bei den "Adventure Racing World Championships" in Ecuador teilnimmt, schließt sich ihm während des Rennens ein Hund an. In Ecuador gibt es viele streundende Hunde, um die sich niemand kümmert.
Die Beiden scheinen füreinander bestimmt zu sein. So setzt Mikael am Ende des Rennens alle Hebel in Bewegung, um Arthur - wie er inzwischen heisst - nach Hause nach Schweden mitnehmen zu können. Ein schwieriges Unterfangen.
EGr

Reinhold Messner: Die Grenzen der Seele wirst du nicht finden - Über die Fragen unserer Zukunft

Michael Albus - Theologieprofessor, Journalist und Buchautor - hat mit Reinhold Messner u.a. bei einer Filmreihe über "Heilige Berge" zusammengearbeitet.
In dem vorliegenden Buch hat er ein sehr intensives, vielseitiges und persönliches Gespräch mit Reinhold Messner geführt. Es geht nicht nur um's Bergsteigen, sondern vor allem um die Themen Religion, Spiritualität, Sterben, Politik und Umwelt.
EGr

Oliver Kohler: Dag Hammarskjöld - Die längste Reise ist die Reise nach innen

Das Buch nennt sich im Untertitel "Eine biografische Skizze mit Tagebuchauszügen". Hammarskjöld war ein parteiloser schwedischer Staatssekretär und ab 1953 UN-Generalsekretär. Hammarskjöld wurde 1961 posthum der Friedensnobelpreis verliehen.
Er war immer in seiner Rolle gefangen: ständig auf Reisen, auf Empfängen und bei Vertragsverhandlungen; so musste er auf Privates weitgehend verzichten. Seine Haltung ist von Demut und Ehrfurcht vor dem Leben geprägt. Dies spiegelt sich in seinem sprachlich, stilistisch und inhaltlich höchst interessanten Tagebuch wider. In seinem Brief an den Finder seines Tagebuches schreibt er "Eine Art Weißbuch meiner Verhandlungen mit mir selbst - und mit Gott".
EGr

Can Dündar: Lebenslang für die Wahrheit - Aufzeichnungen aus dem Gefängnis

Can Dündar wurde 1961 in Ankara geboren. Der Politikwissenschaftler, Autor und Journalist war Chefredakteur der Zeitung Cumhuriyet, als er 2015 verhaftet wurde. Can Dündar und sein Kollege Erdem Gül veröffentlichten Berichte über geheime Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes MIT an islamistische Milizionäre in Syrien. Sie wurden von Staatspräsident Erdogan persönlich angezeigt.
Die Türkei ist inzwischen unter seiner Führung auf der internationalen Liste der Pressefreiheit im Jahr 2016 auf Platz 151 von 180 abgerutscht.
Mit einem interessanten Nachwort von Karen Krüger.
EGr

Astrid Lindgren und Louise Hartung: Ich habe auch gelebt! Briefe einer Freundschaft

Astrid Lindgren und Louise Hartung haben sich 1953 kennengelernt. Die schwedische Kinderbuch-Autorin und die in Berlin lebende ausgebildete Sängerin Louise Hartung haben bis zu Louises Tod im Jahr 1965 einen regen Briefwechsel geführt. Sehnsucht, Literatur, Blumen, Reisen und Politik sind die Themen.
Louise Hartung war im Westberliner Hauptjugendamt tätig, wo sie progressive kulturelle und soziale Projekte initiierte und sich mit viel Engagement für Kinder und Kinderliteratur und insbesondere auch für Lindgrens Bücher einsetzte.
Pointiert und spritzig formulierte Briefe gehen zwischen den beiden vielbeschäftigten Frauen hin und her. Louise Hartung hatte sich sofort in Astrid Lindgren verliebt. Diese konnte dieses Gefühl jedoch nicht erwidern. Trotz dieser Problematik gelang es den beiden Frauen, eine intensive Freundschaft zu führen.
EGr

Anja Lauckner: Schwarz steht mir einfach nicht

Anja Lauckner ist noch nicht 30, als ihr Mann Kai an Magenkrebs erkrankt. Sie erzählt von den beiden Jahren, die ihnen gemeinsam noch bleiben. Sie berichtet von der sehr schwierigen Zeit, die sie zu dritt mit ihrem kleinen Sohn Nils durchlebt haben. Aus dieser Situation, in der die Krankheit den Alltag vollkommen beherrscht hat, entstand aber auch eine sehr positive und sehr intensive Zeit, die sie gemeinsam noch verbracht haben. Anja Lauckner zieht viel Kraft aus diesem Schicksal und hat sich dadurch selbst sehr stark weiterentwickelt und ihren eigenen Weg gefunden.
EGr

Laura Maaskant: Lebe!

Der Untertitel "Ich weiß, der Krebs wird siegen. Aber bis dahin gehört mir jeder Tag" spiegelt genau die Einstellung wieder, die Laura Maaskant aus ihrer Erkrankung zieht.Sie erkrankt im Alter von 15 Jahren an Krebs. In ihrem Buch erzählt sie, wie sie mit diesem Schicksal umgeht, wie es ihr gelingt, ihre Situation anzunehmen und sogar noch daran zu wachsen. Nach OP und Chemotherapie, macht sie das Abitur und zieht dann nach Amsterdam, um Kunstgeschichte zu studieren. Nach dem neuerlichen Ausbruch der Krankheit, beschließt sie, sich nicht weiter behandeln zu lassen. Sie möchte ihr Leben mit möglichst hoher Lebensqualität weiterleben.Trotz des traurigen Themas ein äußerst positives Buch!
EGr

Alois Prinz: Ein lebendiges Feuer - Die Lebensgeschichte der Milena Jesenská

Der Rosenheimer Literaturpreisträger Alois Prinz hat eine - wie immer äußerst sorgfältig recherchierte - Biographie über Milena Jesenská geschrieben. Der Name Milena Jesenská ist bekannt aus Kafkas "Briefe an Milena".
In diesem Buch beschreibt der Autor ihren gesamten Lebensweg. Sie wurde 1896 in Prag geboren. Ihre Mutter stirbt früh, so dass sie bei ihrem strengen Vater aufwächst. Das Verhältnis der beiden ist von gegenseitigem Unverständnis geprägt. Milena beginnt nach dem Abitur ihrem Vater zuliebe Medizin zu studieren; sie bricht das Studium jedoch bald ab, nimmt Drogen, verkehrt in der deutsch-jüdischen Intellektuellenszene und wird von ihrem Vater wegen der Beziehung zum Juden Ernst Pollak in die Psychiatrie eingewiesen. Als sie mit 21 volljährig wird, heiratet sie und zieht mit Ernst Pollak nach Wien. Sie wird eine politisch engagierte Journalistin, setzt sich zeitlebens für Hilfsbedürftige ein und richtet sich vehement gegen das NS-Regime.
Sehr lesenswert!
EGr

Jasmin Tabatabai: Rosenjahre - Meine Familie zwischen Persien und Deutschland

Die Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai erzählt die Lebensgeschichte ihrer Mutter Rose und ihrer Familie zwischen Persien und Deutschland.
Rosemarie lebt mit ihrer Mutter in München und lernt 1956 einen jungen Perser kennen und lieben. Schon bald folgt sie ihm in seine Heimat und lernt das Leben zu Zeiten des Schah im Iran kennen. 1958 heiraten die beiden, bekommen 4 Kinder; die jüngste Tochter ist Jasmin.
Die 20 Jahre im Iran waren die schönsten Jahre in Roses Leben. Doch die politischen Verhältnisse änderten sich...
Dieses Buch gibt einen interessanten und persönlichen Einblick in die Situation der letzten Jahrzente im Iran und regt dazu an, sich weiter mit diesem Land zu beschäftigen.
EGr

Sarah Moss: Sommerhelle Nächte

Die Autorin und Literaturwissenschaftlerin Sarah Moss aus England war als Jugendliche in Urlaub mit einer Freundin in Island.
Ihre Sehnsucht nach diesem Land lies sie mit ihrem Mann und den beiden kleinen Söhnen für ein Auslandsjahr an die Universität Island gehen.
In "Sommerhelle Nächte" berichtet sie von ihrem Umzug nach Island, vom dortigen Leben, von den Mitmenschen und von der Natur. Sie schreibt, dass ihre Studenten ihr mindestens genauso viel beigebracht haben, wie sie ihnen.
EGr

Rüdiger Striemer: Raus! Mein Weg von der Chefetage in die Psychiatrie und zurück

Rüdiger Striemer arbeitet im Vorstand eines börsennotierten Unternehmens in der IT-Branche. Er ist erfolgreich und meistert sein Leben immer auf sich alleine gestellt. Doch irgendwann muss er feststellen, dass ihn sein Leben und der ständige Druck überfordert. Er holt sich Hilfe, geht in eine psychiatrische Klinik und berichtet in diesem Buch, wie er versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Das Buch ist sehr lesenswert und man würde sich gerne mit Rüdiger Striemer auf ein gutes Gespräch treffen.
EGr

Dem Leid seinen Stachel ziehen

Der Theologe und Journalist Adam Georg Graf von Schall-Riaucour hat es sich zur Aufgabe gemacht, zusammen mit der befreundeten Journalistin Joelle Verreet, ein Buch über Menschen zu schreiben, die ein schweres Schicksal durchlitten haben, aber gestärkt daraus hervorgegangen sind. Auch er selbst litt von Geburt an an einer seltenen Hautkrankheit. Noch vor Abschluß dieses Buches ist er im Alter von 38 gestorben. Joelle Verreet hat dieses interessante Buch alleine zu Ende geführt.
Es enthält eine Vielzahl von Lebensläufen, Interviews und Berichten von Menschen, die durch eine schwierige Zeit gegangen sind. Wie kann man mit schweren Erkrankungen oder anderen Schicksalsschlägen umgehen? Wie kann man sie akzeptieren, ohne daran zu Grunde zu gehen? Wie kann man dem schweren Schicksal etwas Positives abgewinnen? Ein Buch, das den Leser für alles Positive im eigenen Leben dankbar sein lässt.
EGr

Cecily Corti: Man muss auf dem Grund gewesen sein

Cecily Corti berichtet in diesem Buch aus ihrem vielschichtigen Leben: von der Kindheit in Slowenien bzw. Österreich, von Vertreibung und Flucht, von ihrer Ehe mit dem Regisseur Axel Corti und den 3 Söhnen, von Einsamkeit, Heimatlosigkeit und Orientierungslosigkeit ...
Nach dem Tod ihres Mannes entdeckt sie ihre Fähigkeiten und ihr soziales Engagement. Sie betreibt inzwischen mehrere Unterkünfte für Obdachlose VinziRast und ist sehr engagiert.
Ein in Sprache und Stil sehr reduziertes Buch erzählt von einem äußerst interessanten und verantwortungsvollen Leben.
EGr

Eins zu Eins. Der Talk. Menschen aus Bayern: Gespräche unter vier Augen

Anlässlich der 2000. Sendung in Bayern 2 hat der Bayerische Rundfunk nun ein Buch mit einem Querschnitt von "Eins zu Eins. Der Talk" herausgegeben. Mit dabei: Franz Xaver Bogner, Stefan Dettl, Michael Kobr, Andreas Kuhnlein, Miroslav Nemec, ...
Immer wieder faszinierend, wie viele unterschiedliche und spannende Lebenläufe und Lebensentwürfe es gibt!
EGr

Kerstin Schweighöfer: 100 Jahre Leben

In ihren Interviews und Gesprächen mit Menschen, die schon über 100 Jahre alt sind, lernt die Journalistin und Autorin Kerstin Schweighöfer viele interessante und bewegende Lebensläufe kennen. Sie nimmt sich Zeit, mit den Menschen intensiv ins Gespräch zu kommen. Daraus ist ein sehr lesenswertes Buch entstanden, in dem es Kerstin Schweighöfer gelingt, herauszuarbeiten, was im Leben wirklich wichtig ist.
EGr

Antoine Leiris: Meinen Hass bekommt ihr nicht

Der Journalist und Kulturredakteur Antoine Leiris hat beim Anschlag auf den Konzertsaal "Le Bataclan" in Paris seine Frau verloren. Er versucht zusammen mit seinem 17 Monate alten Sohn diesen Schock zu überstehen, um irgendwie weiterleben zu können.
Ein trauriges und hoffnungsvolles Buch zugleich.
EGr

Selcuk Cara: Türke - aber trotzdem intelligent

Selcuk Cara ist Opern- und Konzertsänger, sowie Autorenfilmer. Seine über achtzigjährige Klavierlehrerin stellte ihn bei einem Schülerkonzert eines Tages so vor: "Das ist Selcuk, Selcuk Cara. Er ist Türke, aber trotzdem intelligent."
Er wuchs in Langen bei Frankfurt mit seiner Mutter auf. In seiner Jugend quälte er sich durch die Schule, spielte Basketball, wurde im Jazzdance und Breakdance erfolgreich, studierte Philosophie und schließlich Gesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
Selcuk Cara nimmt den Leser mit in seine deutsche und türkische Erfahrungswelt. Eine sehr interessante und spannende Lektüre.
EGr

Paul Kalanithi: Bevor ich jetzt gehe - Was am Ende wirklich zählt - Das Vermächtnis eines jungen Arztes

Paul Kalanithi hat Biologie, Literatur, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie studiert. Doch dann enschloss er sich doch noch, Medizin zu studieren. Seine Fachsarztausbildung zum Neurochirurgen machte er in Stanford. In seinem Buch beschreibt er seinen bisherigen Lebensweg bis hin zu seiner kräftezehrenden aber sehr erfüllenden Arbeit als Neurochirurg. Er hat in dieser Zeit viel mit schwerkranken Patienten zu tun und ist ständig mit dem Sterben und dem Tod konfroniert. Das ist der erste Teil des Buches mit dem Titel "Der Arzt". Der zweite Teil trägt den Titel "Der Patient", in diesem berichtet er von seiner tödlichen Krankheit und davon, wie er versucht, sein Schicksal zu akzeptieren und damit umzugehen.
EGr

Rainer Maria Schießler: Himmel, Herrgott, Sakrament - Auftreten statt austreten

Der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler berichtet in diesem Buch über seinen bisherigen Lebensweg. Ausgehend von der Zeit in seinem Elternhaus und seiner wichtigen Zeit als Ministrant bei Elmar Gruber, erzählt er von seiner Suche nach dem richtigen Weg: über die Kapuziner, über das Priesterseminar, seine äußerst lehrreiche Zeit in Bad Kohlgrub und schließlich über seine eigene Pfarrei Sankt Maximilian und Heilig Geist in München. Nur über seine Zeit in Rosenheim berichtet er leider sehr wenig.
Rainer Maria Schießler versucht die Menschen wieder näher zur Kirche zu führen; dies gelingt ihm mit seiner Offenheit und seiner ehrlichen und oft unkonventionellen Art. Einer der markanten Sätze: "Mein Zuhause ist nur dort, wo sich meine Seele wohlfühlt - und das tut sie, wenn ich mit mir im Reinen bin, ganz bei mir, in meinem Körper - wenn mich nicht Todesangst, Not und die Sorge um Essen und Trinken heimsucht oder die Sucht nach materiellen Dingen. Den Raum dafür bekommt sie durch die Gemeinschaft mit Menschen, die sich achten, lieben und gegenseitig stützen."
Ein sehr lesenswertes und positives Buch!
EGr

Silvia Bovenschen: Sarahs Gesetz

Die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Silvia Bovenschen erzählt in ihrem neuen Buch über das Leben ihrer Lebenspartnerin Sarah Schumann. In schlaglichtartigen Kapiteln nähert sie sich der Künstlerin, deren Erinnerungen und ihrem gemeinsamen Leben.
Im Anhang finden sich mehrere - leider nur schwarz-weiße - Gemälde der Malerin. Silvia Bovenschen möchte mit den zugehörigen Texten einen kleinen Einblick in die Vielfalt der künstlerischen Arbeit Schumanns geben. In einem zweiten Anhang ist ein Text abgedruckt, der über die Autorin selbst Auskunft geben soll. Er entstand als Selbstdarstellung für die Aufnahme in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung.
Das Buch ist ein distanziertes und doch offenes und nahes Doppelporträt von zwei außergewöhnlichen und interessanten Frauen.
EGr

Matt Haig: Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben

Matt Haig hat bereits mehere erfolgreiche Romane veröffentlicht. In seinem neuen Buch schreibt er über seine Krankheit, über seine Depressionen und Ängste. Er berichtet, wie er die schlimmsten Monate seines Lebens durchlebt hat und wie er heute mit den Erfahrungen und dem Leben umgeht. Er gibt eine "Anleitung zum Leben - 40 Ratschläge, die ich hilfreich finde, aber nicht immer befolge" und "Dinge, die mich glücklich gemacht haben seit der Zeit, als ich dachte, nichts würde mich je wieder glücklich machen".
Ein spannendes, erhellendes und ansprechendes Buch zum Thema Depression.
EGr

Dirk van Nayhauß: Ich lebe - wofür es sich lohnt

Dirk van Nayhauß hat für das evangelische Magazin Chrismon für die Reihe "Fragen an das Leben" Interviews mit Prominenten geführt. In diesem Buch sind nun Photos, Antworten und Gedanken von den Gesprächen mit Schauspielern, Musikern, Schriftstellern und Politikern versammelt. Sie haben für sich die Frage beantwortet, wofür es sich zu leben lohnt.
Entstanden ist ein sehr schönes Buch, das sich auch hervorragend zum Verschenken eignet.
EGr

Oliver Sacks: Dankbarkeit

Nach seiner 2015 erschienenen Autobiographie "On the Moves" nun ein sehr dünnes Büchlein vom Neurologen Oliver Sacks.
Ein Melanom, das neun Jahre vorher in seinem Auge entstanden war, hat einen metastasierenden Krebs entwickelt. Im Angesicht dieser Tatsache und im Bewußtsein, dass er nicht mehr lange zu leben hat, blickt er nochmal in Dankbarkeit zurück auf sein erfülltes Leben.
EGr

Das Herz an zwei Orten - Frauen erzählen von Flucht und Neuanfang

In der edition Chrismon ist diese Sammlung mit Berichten von 15 Frauen erschienen, die aus den verschiedensten Gründen ihr Heimatland verlassen haben. Mit aussagekräftigen Photos, Interviews und Texten werden die Menschen porträtiert. So werden hinter den Zahlen und Fakten der täglichen Nachrichten die wirklichen Schicksale der Menschen sichtbar.
EGr

Die Hoffnung im Gepäck - Begegnungen mit Geflüchteten

Überwiegend Münchner Autoren haben mit 18 geflüchteten Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern gesprochen. So bekommt man einen breiten Einblick in Hintergründe und Ursachen der Flucht: unvorstellbar schreckliche Erlebnisse treten hier zu Tage. Mit diesem Buch wird versucht, das Verständnis für die ausländischen Mitbürger zu fördern. So bekommen diese Menschen ein Gesicht.
Mit dem Verkauf dieses Buches wird refugio München unterstützt.
EGr

Hermann und Kira Vinke: Zivilcourage 2.0 - Vorkämpfer für eine gerechte Zukunft

Eigentlich ein Jugendbuch, das aber auch für Erwachsene höchst interessant ist. Die beiden Autoren - Vater und Tochter - habe eine Sammlung von Kurzbiographien von wichtigen Persönlichkeiten zusammengestellt, die sich für eine bessere Welt einsetzen. Personen wie Edward Snowden, Aug San Suu Kyi, Rupert Neudeck, Muhammad Yunus und Jean Ziegler werden vorgestellt. Sie alle setzen sich für eine bessere Welt ein und möchten Armut, Ausbeutung und Umweltzerstörung bekämpfen.
EGr

Susanne Aernecke: Septemberkinder - eine Kapitänstochter auf den Spuren ihres Vaters

Susanne Aernecke ist die Tochter eines Kapitäns, der jedoch als Vater nie zur Verfügung stand. Immerhin hat sie ihn im Alter von 19 Jahren nach dem Abitur auf einer sechsmonatigen Reise in Südamerkia kennenlernen dürfen.
Erst auf seiner Beerdigung lernt sie all ihre Halbgeschwister kennen. Mit ihrer ältesten Schwester Petra macht sie im Jahr 2014 eine Seereise auf einem Frachter nach Brasilien. Sie möchte den Spuren ihres Vaters folgen und ihre Wurzeln entdecken. Eine Auszeit und gleichzeitig eine intensive Erinnerungszeit, in der dieses Buch entstand.
EGr

Daniela Schwegler und Vanessa Püntener: Traum Alp - Alplerinnen im Porträt

Daniela Schwegler und die Photographin Vanessa Püntener haben gemeinsam ein interessantes Buch über Schweizer Älplerinnen gestaltet. Mit charakteristischen Bildern von den Alphütten und dem Alpbetrieb mit allem was dazugehört, lassen sie den Leser an den unterschiedlichen Lebensentwürfen und Werdegängen der Frauen teilhaben. Allen Älplerinnen ist die Liebe zur Natur und den Tieren wichtig; doch jede erlebt das Leben im Gebirge und in der Einsamkeit auf unterschiedlichste Art und Weise.
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Teresa Monestiroli: Die Schokoladendamen - Wie Olga Zaini ihre Schokoladenfabrik rettete

Der Münchner Verlag Elisabeth Sandmann hat sich das Motto gesetzt "Schöne Bücher für kluge Frauen". Auch dieses Buch ist wieder ein liebevoll gestaltetes Büchlein über eine für ihre Zeit aussergewöhnliche Frau.
Olga Zaini wurde früh Witwe und hat ihre Familie, ihre Kinder und die Schokoladenfabrik ihres Mannes durch schwere Zeiten geführt. Ihr Mann Luigi Zaini hat sich Seriosität, Zuverlässigkeit und Großzügigkeit zu seinen wichtigsten Verhaltensweisen gemacht. In diesem Sinne hat Olga die Geschäfte erfolgreich weitergeführt.
Ein Buch das auch - vielleicht zusammen mit einer exquisiten Schokolade - ein sehr schönes Geschenk sein könnte.
EGr

Laura Schroff: Immer montags beste Freunde - Der Junge, der mein Leben veränderte

Dieses Buch handelt von einer unkonventionellen Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen in New York: Laura ist beruflich erfolgreich, Maurice ist ein afroamerikanisches Straßenkind. Die beiden lernen sich zufällig kennen und Laura fühlt schnell eine Verantwortung für Maurice. Die Freundschaft ist für beide sehr bereichernd, so dass beide von der gemeinsamen Zeit profitieren. Für Maurice ist nicht nur die praktische Unterstützung wichtig; er erfährt auch zum ersten Mal, dass sich wirklich jemand für ihn interessiert. Ein etwas "amerikanisch" anmutendes Buch, das aber trotzdem schön zu lesen ist.
EGr

Udo Schroeter: Bin am Meer

Das Buch nennt sich "Eine Erzählung für Männer"; "Jahrtausende haben wir aus der Kraft der Jäger gelebt, bis wir zu Gejagten unserer Zeit wurden". Dieses Buch ist aber nicht nur für Männer und auch nicht nur für Angler geeignet; es enthält viele Weisheiten, die einem helfen, zu sich selbst zu finden.
Daniel möchte sich endlich eine Auszeit nehmen und hat einen einwöchigen Angelurlaub samt "Begleiter" auf einer Insel gebucht. In Leif findet er nicht nur einen guten Angellehrer, sondern viel wichtiger ist Leifs Lebensweisheit, die er Daniel vermittelt. So findet Daniel in dieser Woche wieder zu seinen Wurzeln und kehrt gestärkt und verändert in seinen Alltag zurück.
Ein Buch, das sich wohltuend von der üblichen oft sehr seichten Ratgeberliteratur abhebt.
EGr

Mission possible - Als Freiwillige ein Jahr die Welt verbessern

Als Freiwillige der Jesuit Volunteers ein Jahr im Ausland bei sozialen Einsätzen und Projekten arbeiten: dieses Buch stellt in Interviews und mit Photos dar, was es einem selbst bringt und wie es einen verändert. Ein neuer Blickwinkel auf die Welt und auf sich selbst entsteht. Das Verständnis für andere Kulturen, Sprachen und Religionen wird erweitert. So werden auch die Lebensstrukturen im eigenen Land nach der Rückkehr anders eingeordnet und bewertet. Ein sehr ansprechendes und interessantes Buch!
EGr

Véronique Poulain: Worte, die man mir nicht sagt - Mein Leben mit gehörlosen Eltern

Die Französin Véronique Poulain berichtet von ihrer Kindheit als Tochter von gehörlosen Eltern. Sie ist als Kind und Jugendliche hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Gefühlen, die dieses "Anderssein" ihrer Eltern bei ihr auslöst; Stolz und Schwierigkeiten, Zärtlichkeit und Ärger wechseln sich stetig ab. Die Gebärdensprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel. Ihre Großeltern sind ihr eine große Stütze. Trotz der Thematik und Problematik ist ein humorvolles Buch entstanden.
EGr

Johannes Bühler: Am Fuße der Festung - Begegnungen vor Europas Grenze

Johannes Bühler begann seine journalistische Laufbahn als Redaktionsmitarbeiter bei der Berner Zeitung und arbeitet heute freiberuflich als Lektor. 2008 reiste er erstmals nach Marokko. Für das Buch "Am Fuße der Festung" recherchierte er 2013 während acht Monaten in Rabat, Casablanca, Tanger, Oujda und Ceuta. Johannes Bühler berichtet von Menschen, die von südlich der Sahara kommen und auf ihrem Weg nach Europa in Marokko gestrandet sind. Er gibt ihrem traurigen Schicksal eine Stimme und macht das Leid der Menschen sichtbar.
EGr

Henning Mankell: Treibsand - Was es heißt, ein Mensch zu sein

Kurz vor seinem Tod ist Mankells neuestes Buch "Treibsand" in  deutscher Sprache erschienen. Es enthält Episoden aus seinem Leben und Erinnerungen, die er mit philosophischen Betrachtungen verknüpft. Seine Themen, mit denen er sich im Angesicht der Krebserkrankung beschäftigt, drehen sich um Leben, Sterben und Tod, über das Denken und die verschiedenen Facetten der Ausbeutung der Erde. Immer wieder kommt er z.B. auf Höhlenmalerei und auf die Endlagerung von Atommüll zu sprechen. Aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet er die Endlichkeit des Lebens und die Unendlichkeit der Welt.
EGr

Sandra Völker: An Land kannst Du nicht schwimmen - Wie ich Olympia gewann, fast alles verlor und wieder ins Leben fand

Sandra Völker, 1974 geboren, war viele Jahre lang eine Weltklasseschwimmerin. In Ihrer Biographie beschreibt sie ihren eigenen Weg, den sie schon immer gegangen ist. Beim Lesen wird einem deutlich veranschaulicht, welche enorme Leistung und welcher Wille im Leistungssport gefordert sind. Funktionäre - insbesondere im Schwimmsport - legen den Sportlern oft mehr Hürden in den Weg, als dass sie Hilfe und Unterstützung gewähren.
Nach einer harten Zeit lebt Sandra Völker nun mit ihrer Familie in Lübeck.
EGr

Rupert Neudeck: Man muss etwas riskieren - Menschlichkeit ohne Kompromisse

In diesem leider sehr schmalen Buch, erfährt man durch Interviews von Michael Albus, vieles aus dem Leben und den Gedanken von Rupert Neudeck. Beide haben die Grünhelme gegründet und sind befreundet. Die Texte handeln von Kindheit und Jugend Neudecks, vom Studium und von der Suche nach dem richtigen Weg, bis hin zum Thema Sterben. So ist ein sehr persönliches Buch entstanden, das zum Nachdenken anregt.
EGr

Julia Fellinger: Ein Jahr in Norwegen - Reise in den Alltag

Julia Fellinger geht mit ihrem Freund Hermann für ein Jahr nach Norwegen. Er hat in Høyanger, einer kleinen Gemeinde am Sognefjord, eine Stelle als Landarzt angenommen. Die Journalistin erzählt von ihren Erfahrungen mit Land und Leuten. Sie berichtet von den Unterschieden zu Deutschland und von den Vor- und Nachteilen, die es aus ihrer Sicht gibt. Eine kurzweilige Lektüre mit einem wunderbaren Bild auf dem Einband.
EGr

Per J. Andersson: Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden - eine wahre Geschichte

Pikay kommt in einem kleinen Ort in Indien als Unberührbarer auf die Welt. Mit einem starken Willen und mit vielen Rückschlägen schafft er es, sich aus dem Kastensystem und aus den ärmlichen Verhältnissen zu lösen. Gegen den Willen seines Vaters geht er nach Neu-Delhi und beginnt ein Kunststudium. Er lässt sein künstlerisches Talent nicht ungenutzt und versucht, sich durch das Porträtieren von Passanten Geld zu verdienen. Oft schläft er im Freien und stirbt fast vor Hunger. Aber immer wieder findet er auch gute Freunde, die ihm weiterhelfen. Und dann lernt er eines Tages Lotta aus Schweden kennen...
EGr

Peter Schmidt: Der Junge vom Saturn - Wie ein autistisches Kind die Welt sieht

Der Geophysiker Dr. Peter Schmidt berichtet in diesem interessanten Buch von seiner Kindheit und Jugend bis hin zum Abitur. Er gibt dem Leser einen detaillierten Einblick in sein Denken und Leben als Autist. Erst mit 41 Jahren wurde Autismus mit ausgeprägtem Asperger-Syndrom diagnostiziert. Bis dahin wurde Peter Schmidt immer als Sonderling wahrgenommen. "Niemand kam an mich wirklich ran. Und ich kam nicht an die anderen ran. Die unsichtbare Mauer, sie war mal höher, mal niedriger, aber richtig weg war sie nie... Zum Glück gelang es mir, für viele Regeln Ausnahmen zu erhalten, ohne die ich mich vollständig verschlossen hätte." Viel hat er vor allem seinem Grundschullehrer zu verdanken, der sehr einfühlsam mit ihm umgegangen ist. "Letztendlich sind es jedoch oft Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob die Lebesnstraße sonnig oder schattig verläuft."
EGr

Güner Yasemin Balci: Aliyahs Flucht oder die gefährliche Reise in ein neues Leben

Die Autorin und Journalistin Güner Yasemin Balci hat Erziehungs- und Literaturwissenschaft studiert und in einem Mädchentreff in Berlin-Neukölln mit Jugendlichen aus türkischen und arabischen Familien gearbeitet.
Schwerpunkt dieses Buches ist das Leben von Aliyah, einem muslismischen Mädchen, das sich aus der Enge und den kulturellen und religiösen Zwängen ihrer Familie befreit. Ein steiniger Weg auf dem Weg zur Selbstbestimmung!
EGr

Miroslav Nemec: Miroslav Jugoslav

Der Schauspieler und Musiker Miroslav Nemec berichtet von seiner Kindheit zwischen Jugoslavien und Bayern. Er ist 1954 in Zagreb geboren, war ein Einzelkind und wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf.  Um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen wuchs Miroslav nach mehrmaligem Hin und Her bei der kinderlos gebliebenen Tante seiner Mutter und ihrem zweiten Mann in Freilassing auf. Nach einer teilweise schwierigen Schullaufbahn in Freilassing und Traunstein, nach Klavierunterricht und der Gründung einer Schülerband, studierte er am Mozarteum in Salzburg. Durch eine Freundin beeinflusst zieht es ihn nach Zürich, wo er an der Schauspielakademie aufgenommen wird. Miroslav Nemec berichtet von seinen verschiedenen Engagements bei Theater und Fernsehen, die er seit 1977 angetreten hat. So lässt er den Leser hinter die Kulissen der Schauspielerei und seines Lebens schauen.
EGr

Fèro und Michael Wachtler: Gebt der Wildnis das Wilde zurück

Fèro heißt eigentlich Ferruccio Valentini. Er lebt in den Dolomiten am Tovelsee und beschäftigt sich mit Pflanzen, Kräutern, Gestein und Tieren. Der Südtiroler Naturkenner Michael Wachtler hat sich viel mit seinem Freund Fèro ausgetauscht. Die beiden haben viel gemeinsam erlebt, was in diesem Buch beschrieben wird.
Im Jahr 2009 wurde die Region UNESCO-Weltnaturerbe. Seitdem wird die Natur immer mehr vom Tourismus und seinen Folgen beeinträchtigt. Fèro ist das ein Dorn im Auge. Er wird politisch aktiv, stösst dabei aber immer wieder an seine Grenzen. Ein Buch, das viel - oft schon fast verlorengegangene - Weisheit über das Leben mit und in der Natur vermittelt.
EGr

Antonia Rados: Die Bauchtänzerin & die Salafistin - eine wahre Geschichte aus Kairo

Antonia Rados ist Politologin und arbeitet als Korrespondentin in verschiedenen Ländern. Sie hat bereits viele Auszeichnungen erhalten und mehrere Bücher veröffentlicht.
In diesem Buch berichtet sie von zwei Schwestern, die in Ägypten leben und unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine ist Bauchtänzerin, die andere hat diesen Beruf hinter sich gelassen und ist von einem Tag auf den anderen zur Salafistin geworden. Spannend und mit viel Hintergrundwissen berichtet Antonia Rados von diesen gespaltenen Familien. Sie sind keine Ausnahme in Ägypten. Reiche, arme oder Familien aus der Mittelschicht, wie im Fall von Dina und Rita - die Gräben gehen quer durch das ganze Land.
EGr

Simone de Saint-Exupéry: Fünf Kinder in einem Park - Die Kindheit des kleinen Prinzen

Simone de Saint-Exupéry ist eine der Schwestern von Antoine de Saint-Exupéry. Sie wurde 1898 geboren, wurde Archivarin und Bibliothekarin und lebte lange in Indochina. 1955 kehrte sie nach Frankreich zurück, arbeitet weiter als Archivarin und organisiert Ausstellungen. Sie kümmert sich um den Nachlass ihres Bruders Antoine.
Simone de Saint-Exupéry hat den Text "Fünf Kinder in einem Park" nie selbst veröffentlicht. In Deutschland erschien das Buch erstmals im Jahr 2000. Nun ist im Verlag Karl Rauch eine Neuausgabe mit vielen aufschlußreichen Photos erschienen.
Die Autorin schildert das relativ unbeschwerte Leben der Familie und die Kindheit der 5 Geschwister. Der Vater ist jung gestorben. So lebt die ebenfalls verwitwete Tante bei der Familie. Die Interessen der Kinder sind recht unterschiedlich. Antoine interessiert sich schon früh für technische Dinge. Auch Haustiere, Hund, Esel und  Hasen prägen die Kindheit, genauso wie die Natur und der große Park. Simone beschreibt vor allem die unbeschwerten Jahre und Stimmungen vor dem 1. Weltkrieg, nach denen sich Antoine immer zurückgesehnt hat.
EGr

Emma Brockes: Sie ging nie zurück

Emma Brockes wuchs in England auf und lebt jetzt als Journalistin in New York.
Nach dem Tod ihrer Mutter Paula versucht sie deren südafrikanische Familiengeschichte aufzudecken. Emma reist nach Südafrika, um in Archiven und Bibliotheken sowohl Gerichtsakten und alte Zeitungen zu studieren, als auch um die große Familie ihrer Mutter kennenzulernen und zu befragen. Sie führt viele Gespräche mit den Geschwistern ihrer Mutter und geht so der schwierigen und schmerzhaften Vergangenheit auf den Grund.
Als Journalistin hat Emma Brockes dieses Buch in einem etwas distanzierten Stil geschrieben. Dadurch gewinnen die Ereignisse und Personen manchmal etwas wenig Profil. Trotzdem ist es ein interessantes und fesselndes Buch.
EGr

Petra Hartlieb: Meine wundervolle Buchhandlung

Petra Hartlieb ist Österreicherin, hat aber lange Jahre in Hamburg gelebt. Als sie und ihr Mann eines Tages erfahren, dass in Wien eine alte Buchhandlung zu kaufen ist, kündigen beide ihre feste Arbeitsstelle und ziehen nach Wien. Petra Hartlieb erzählt mit viel Enthusiasmus, wie sie es trotz unglaublich viel Arbeit geschafft hat, in Wien Fuß zu fassen und ein glückliches Leben zu führen. Stammkunden werden zu Freunden und Freunde werden zu Stammkunden. "Inzwischen haben wir sogar die Bodenhaltung für Bücher eingeführt" ist einer der humorvollen Sätze, der ihr einfällt, wenn sie eigentlich in Arbeit erstickt.
Ein Buch zum Lesen und Verschenken für jeden Buchliebhaber.
EGr

Alois Prinz: Teresa von Ávila

Der Rosenheimer Literaturpreisträger Alois Prinz hat eine sehr interessante Biographie über Teresa von Ávila geschrieben.
Teresa war eine Nonne, die Klöster gründete, in denen Frauen und Männer in stiller Kontemplation Gott im eigenen Inneren erfahren wollten. Für Teresa war das "Innere Beten" - das Gespräch mit Gott - der Sinn ihres Lebens. Sie war bei ihren Zeitgenossen sehr umstritten und polarisierte die Menschen. Einerseits fand sie bei ihren Klostergründungen viele Helfer und Sympathisanten; andererseits gab es aber genauso viele Kirchenleute und Politiker, die ihr Steine in den Weg legten. Ihre Vorstellung war, dass die Klöster zu geistigen Kraftzentren werden sollten, die auf ihre Umgebung ausstrahlen.
Alois Prinz ist wieder einmal eine faszinierende und aufschlußreiche Biographie gelungen.
EGr

Hape Kerkeling: Der Junge muss an die frische Luft - Meine Kindheit und ich

Nach dem großen Erfolg mit dem Buch "Ich bin dann mal weg" über seine Pilgertour auf dem Jakobsweg, hat Hape Kerkeling wieder ein sehr liebenswertes Buch vorgelegt. Er erzählt Episoden aus seinem Leben; vornehmlich geht es um seine recht schwierige Kindheit. Er wächst im Ruhrpott mit einer großen Verwandschaft auf. Trotz einiger tragischer Erlebnisse geht er durch die Unterstützung der Großmutter gestärkt daraus hervor. "Lieber Gott, lass mich so schnell wie möglich erwachsen werden. Ich halte das alles nicht mehr aus."
EGr

Sonia Sotomayor: Meine geliebte Welt

Sonia Sotomayor ist Juristin und seit 2009 Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.
Sie wurde 1954 in New York geboren. Ihre Eltern stammen aus Puerto Rico.
Trotz einer schwierigen und problembeladenen Kindheit schafft es Sonia Sotomayor mit viel Energie und Zielstrebigkeit ihren eigenen Weg zu gehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Schule, wird sie in den höheren Klassen sehr ehrgeizig. Mit Stipendien gelingt es ihr, Jura zu studieren; anschließend arbeitet sie in einer Kanzlei, als Staatsanwältin und wird schließlich Richterin am höchsten Gericht der USA.
EGr

Konstantin Wecker: Mönch und Krieger - Auf der Suche nach einer Welt, die es noch nicht gibt

Das neue Buch von Konstantin Wecker ist ein Plädoyer für eine bessere Welt. Der Untertitel des Buches "Auf der Suche nach einer Welt, die es noch nicht gibt", zeigt dass Konstantin Wecker immer auf der Suche ist. Durch sein Auf und Ab im Leben hat er viel für sich gelernt, ist auch sehr selbstkritisch und versucht, sich den Optimismus zu erhalten. Wo er kann, setzt sich der Musiker für eine bessere Welt ein. Auf Seite 206 schreibt er in Anlehnung an die große indische Denkerin Vimala Thakar: "Der Vogel der großen Revolution des Mitgefühls braucht also zwei Flügel, um abheben zu können: einen politisch-weltlichen und einen spirituell-geistigen." Dieser Gedanke gibt gut den Inhalt des Buches und die Themen, die Konstantin Wecker beschäftigen, wieder.
EGr

Ruth Pfau: Leben ist anders

Ruth Pfau wurde 1929 in Leipzig geboren. Sie ist Ärztin und Nonne; es ist ihr Verdienst, dass in Pakistan die Lepra besiegt wurde. Heute setzt sie sich für Arme und Behinderte, für Frieden und einen Dialog der Religionen ein.
In ihrem neuen Buch "Leben ist anders" beleuchtet sie ihren Lebensweg und die Themen, die ihr wichtig sind von verschiedenen Seiten.
Trotz ihres hohen Alters und ihrer vielen Erfolge, hat sie oft resignierende Gedanken. Sie hat viele Fragen und keine Antworten zum Thema Alter und Gott. Und: wohin steuert Pakistan?
Pakistan leidet sehr unter den Folgen des Klimawandels; Erdbeben und Überschwemmungen machen dem Land ebenso zu schaffen, wie Gewalt und Terror. Sie stellt sich in ihrem Buch die Frage: "Was muss denn in der Entwicklung und der Erziehung eines Kindes passieren, damit es einmal ein einfühlsamer Mensch wird? Was können wir dazu tun, dass nicht der Kreislauf der Apathie und Gewalt, sondern der Kreislauf der Liebe und Empathie bestimmend wird?"
EGr

Marina Chapman: Das Mädchen, das aus dem Dschungel kam - eine Kindheit unter Affen

Marina Chapman wurde im Alter von 5 Jahrne in Südamerika entführt und im Dschungel sich selbst überlassen. Weit und breit waren keine Menschen zu finden. So arrangierte sich das kleine Kind mit einer Horde Affen, von denen sie in ihre Gemeinschaft aufgenommen wurde. Sie nimmt die Verhaltensweisen an, passt ihre Ernährung den Umständen an und führt ein ganz eigenes Leben. Das Buch erzählt den schwierigen Weg aus dem Dschungel zurück in die menschliche Gesellschaft. Marina wird überall gequält, erfährt kein Verständnis und keine Liebe, lebt schließlich als Straßenkind in Cúcuta. Und doch gelingt es ihr am Schluß ihren Weg zu finden.
EGr

Jeanette Winterson: Warum glücklich statt einfach nur normal?

Die englische Autorin Jeanette Winterson wurde 1985 mit 26 Jahren schon früh durch ihren Roman "Orangen sind nicht die einzige Frucht" bekannt.
In ihrer Autobiographie "Warum glücklich statt einfach nur normal?" schreibt sie von ihrer schweren Kindheit. Sie wurde adoptiert und litt sehr unter ihrer herrischen und lieblosen Mutter, die auch kein Verständnis dafür hatte, dass sie sich zu Mädchen hingezogen fühlte. Mit 16 zog sie von zu Hause aus.
Zur Literatur und zu Biblitoheken hat sie schon immer eine enge Verbindung. Bücher sind für sie eine Flucht aus der Realität und etwas, woran sie sich festhalten kann.
Im zweiten Teil des Buches berichtet Jeanette Winterson von der Suche nach ihrer leiblichen Mutter.
EGr

Stephan Boden: Digger Hamburg - Kleiner segeln, größer Leben

Stephan Boden arbeitet als Werbefilmer. Er fühlt sich in seinem Beruf zu sehr gestresst und beschließt, einen Sommer auf seinem neuen Segelschiff zu verbringen. Er möchte sein Leben entschleunigen und seine Ansprüche und sein Hab und Gut verkleinern.
So beginnt er - nach einigen Jahren der segellosen Zeit - wieder zu segeln. Er kauft sich eine Varianta 18 und geht mit seiner neuen Freundin und seinem Hund Polly auf eine mehrmonatige Seereise in der Ostsee.
http://www.diggerhamburg.com/
EGr

Peter Schneider: Die Lieben meiner Mutter

Peter Schneider wurde 1940 in Lübeck geboren. Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und war in der 68er-Bewegung aktiv. Er schreibt Romane, Reportagen und Essays und ist Dozent an verschiedenen amerikanischen Universitäten.
Peter Schneider ist im Besitz der Korrespondenz seiner Mutter mit ihrem Ehemann Heinrich und mit ihren Geliebten. Er ringt sich dazu durch, diese in Sütterlin geschriebenen Briefe zu lesen und daraus dieses Buch entstehen zu lassen. Es ist die tragische Geschichte seiner depressiven Mutter und seiner eigenen frühen Kindheit in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Aus diesen Briefen und seiner intensiven Recherchearbeit ist eine interessante Beschreibung der letzten Lebensjahre seiner Mutter in der bayerischen Provinz entstanden. Entfernt von ihrem Mann, dem Komponisten Heinrich Schneider, lebt sie mit ihren 4 Kindern in Grainau und wird dort nie heimisch. Schon 1950, im Alter von 41 Jahren stirbt sie viel zu früh. Ein sehr berührendes Buch über eine Frau, die in den Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit gegen viele Widerstände vier Kinder aufzog und an ihrer Sehnsucht zugrunde ging.
EGr

Vera Kühne: Grenzenlos - Mein Leben als Ärztin in Krieg und Frieden

Vera Kühne berichtet von ihrer Suche nach dem für sie richtigen Weg. Sie sucht nach einem Lebensentwurf, der ihrem Naturell entspricht. Sie schwankt zwischen Kloster und Facharztausbildung zur Chirurgin. Immer wieder zieht es sie auch zu Auslandseinsätzen auf der ganzen Welt. Erste tiefgreifende Erfahrungen macht sie im Sudan. Dieser Aufenthalt, bei dem sie ziemlich alleine auf sich gestellt war, hat sie nachhaltig geprägt. Immer mehr festigt sich in ihr das Wissen, dass sie fort vom strukturierten Medizinbetrieb in Deutschland möchte. Die überbordende Bürokratie in deutschen Kliniken findet sie unerträglich.
EGr

Isabelle Neulinger: Meinen Sohn bekommt ihr nie - Flucht aus dem gelobten Land

Im Jahr 1999 wandert die junge Witwe Isabelle Neulinger aus der Schweiz nach Israel aus. Dort lernt sie den attraktiven und modernen Sportlehrer Shai Shuruk kennen. Sie heiraten und bekommen einen Sohn Noam. Shai beginnt sich mit dem Glauben zu beschäftigen und wird innerhalb kurzer Zeit zu einem ultraorthodoxen Juden, der alle Mitmenschen mit der strikten Einhaltung der radikalen religiösen Vorschriften schikaniert.
Isabelle Neulinger weiß sich nicht mehr anders zu helfen, als sich scheiden zu lassen und in die Schweiz zu fliehen. Dort muss sie bis zum Europäischen Gerichtshof gehen, um zu verhindern, dass ihr Sohn wieder zu seinem Vater nach Israel muss.
Ein aufwühlender Bericht, der sehr betroffen macht.
EGr

Fulvio Ervas: Wenn ich dich umarme, hab keine Angst

Franco Antonello lebt mit seinem Sohn in Castelfranco Veneto. Sein Sohn Andrea wurde 1994 geboren. Im Alter von 3 Jahren bekamen die Eltern die Diagnose, dass er autistisch ist.
Als Andrea 17 ist, beschließen die beiden - entgegen den Ratschlägen der Ärzte und Freunde - den Sommer in Amerika zu verbringen. Sie mieten in Florida ein Motorrad, durchqueren den ganzen Kontinent, fliegen nach Mexiko und schließlich auch noch nach Brasilien. Sie lassen sich vom Zufall leiten, verbringen eine einerseits schwierige, aber auch eine Reise, die reich an neuen Erfahrungen und Erlebnissen ist.
Facebookseite von Franco e Andrea
Bericht im ZDF heute journal
EGr

Harry  Belafonte: My Song

"My Song" ist mehr als eine Autobiographie: Die packend geschriebene Lebensgeschichte des 85jährigen Sängers, Schauspielers und Entertainers ist zugleich eine spannende Zeitgeschichte und gibt Einblick in sein großes soziales und politisches Engagement. Ein Buch über ein Leben voller Energie und Lebensfreude.
Br

Anja Röhl: Die Frau meines Vaters - Erinnerungen an Ulrike

Anja Röhl wurde 1955 in Hamburg geboren. Sie ist die Tochter vom Konkret-Verleger Klaus Rainer Röhl. Sie erzählt von ihrer Kindheit mit der überarbeiteten Mutter und mit dem unzuverlässigen Vater. Bald wächst sie bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf und ist nur ab und zu bei ihrem Vater. Sie lernt die Freundin und spätere zweite Frau ihres Vaters, Ulrike Meinhof kennen. Bei ihr fühlt sie sich verstanden und aufgehoben. Sie ist die einzige Erwachsene, die sich Zeit für sie nimmt und bei der sie sich ernst genommen fühlt.
Aus diesem Grund bleibt sie Ulrike Meinhof auch nach deren Trennung von Mann und Kindern verbunden. Anja Röhl hält weiterhin Kontakt und besucht sie im Gefängnis obwohl sie ihre politische Einstellung nicht teilt.
EGr

Leanne Shapton: Bahnen ziehen

Die Autorin und Graphikerin Leanne Shapton war in ihrer Kindheit und Jugend in Kanada eine einigermaßen erfolgreiche Leistungsschwimmerin. Von dieser Zeit berichtet sie in Rückblenden; vom Bahnen ziehen und Kacheln zählen. Der Hochleistungssport hat ihr viel abverlangt; tägliches sechstündiges Training, ständige Schmerzen, keine Freizeit, kaum Freundschaften. Noch heute träumt sie von Trainern, Mannschaften ud Schwimmbädern.
In diesem Buch hat sie ihre Erinnerungen mit Photos und Graphiken kombiniert, so dass daraus ein sehr vielseitiges Buch entstanden ist. Für alle, die gerne Schwimmen oder in ihrer Jugend selbst Leistungssport betrieben haben, ist dieses Buch eine lohnenswerte Lektüre.
EGr

Rosi Gollmann: Einfach Mensch - das Unmögliche wagen für unsere Welt

Rosi Gollmann wurde 1927 in Bonn geboren; sie studierte Theologie und arbeitete als Religionslehrerin an berufsbildenden Schulen. Im Jahr 1959 las sie einen Zeitungsartikel über die Not in einem Waisenhaus im indischen Andheri. Sie ist von diesem Bericht so berührt, dass sie mit dem Schiff nach Indien reist. Entsetzt über die Ungerechtigkeiten und die Zustände in Indien, setzt sie alle Hebel in Bewegung und gründet mit Gleichgesinnten die Andheri-Hilfe. Sie entwickelt erste Ansätze einer "Hilfe zur Selbsthilfe", weil sie ziemlich schnell erkennt, dass dies die wichtigste Form der Hilfe ist. Rosi Gollmann kämpft gegen Kinderarbeit und Mädchentötung, sie setzt sich für die Stärkung von Frauen und Familien durch Mikrokredite ein und kämpft für die so wichtigen Augenoperationen von Blinden in Bangladesch.
http://www.andheri-stiftung.de/
EGr

Alois Prinz: Jesus von Nazaret

Der Rosenheimer Literaturpreisträger Alois Prinz begibt sich mit seinem neuen Buch auf die Spuren des Jesus von Nazaret. Als ausgezeichneter Biograph und preisgekrönter deutscher Schriftsteller beschreibt er Jesus in seiner Zeit und versucht, ihn in unsere Zeit zu übersetzen. Er hat in mühevoller und zeitaufwändiger Arbeit eine große Menge an Quellen erforscht und ein sehr persönliches Buch daraus entstehen lassen.
"Die Schwierigkeit war, sich von dieser Flut an Bildern und Meinungen nicht erdrücken zu lassen, sondern einen eigenen Zugang zu finden – und vor allem, die historischen Fakten zusammenzubringen mit den Geschichten, Legenden und Gleichnissen über Jesus."
Auf den Seiten des Gabriel Verlages gibt es ein ausführliches Interview mit dem Autor über sein neues Buch.
EGr

Alois Prinz: Hannah Arendt oder Die Liebe zur Welt

Gerade rechtzeitig zum Filmstart des neuen Films von Margareta von Trotta über das Leben der berühmten Philosophin Hanna Arendt, ist die Neuausgabe der Biografie erschienen. Im Gegensatz zum Film erzählt das Buch des Rosenheimer Literaturpreisträgers Alois Prinz die ganze Lebensgeschichte, wie immer einfühlsam und sehr gut zu lesen.
SDe

Konrad Beikircher: Als Strohhalme noch aus Stroh waren - Eine Kindheit in Südtirol

Der Kabarettist Konrad Beikircher erzählt von seiner Kindheit in Südtirol. Er wurde 1945 geboren und wuchs in Bruneck auf. Er berichtet von den fünfziger Jahren, eine arme aber doch sehr reiche Zeit: eine Kindheit auf dem Land, Freiheit, Freundschaften, viele Streiche und viel Natur.
EGr

Gabrielle Hamilton: Blood, Bones & Butter - Mein Leben ohne Rezept

Gabrielle hat ein schwieriges Elternhaus und dadurch eine schwierige Kindheit und Jugend. Doch sie schafft es trotzdem, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie studiert und hält sich mit Arbeiten als Bedienung und in Catering-Firmen über Wasser. Eines Tages wird ihr ein Lokal angeboten, das schon länger leer steht und ziemlich heruntergekommen ist. Sie steckt ihre ganze Energie in dieses Projekt und verwirklicht sich trotz vieler Probleme ihren Traum.
EGr

Caroline Stoessinger: Ich gebe die Hoffnung niemals auf
Hundert Jahr Weisheit aus dem Leben von Alice Herz-Sommer


Alice Herz-Sommer hält gleich zwei erstaunliche Rekorde: sie ist die älteste Konzertpianistin und die älteste Holocaust-Überlebende der Welt. Ihr 108-jähriges Leben wird sensibel und sehr berührend von Caroline Stoessinger erzählt. Prag, Theresienstadt, Israel und London sind die Lebensstationen dieses ungewöhnlichen Lebens, in dem die Liebe zur Musik und das Klavierspiel das bestimmende Lebensmotiv sind. Beeindruckende Lektüre.
SDe

Orlando Figes: Schick einen Gruß, zuweilen durch die Sterne - Eine Geschichte von Liebe und Überleben in Zeiten des Terrors

Orlando Figes lehrt in London Geschichte; er zählt zu den bedeutendsten Russland-Historikern unserer Zeit. Im Moskauer Büro der Menschenrechtsorganisation Memorial ist er auf den Briefwechsel von Lew Glebowitsch und Swetlana Alexandrowna gestossen. Die Briefe umfassen den Zeitraum von Juli 1946 bis Juli 1954 und sind die größte Sammlung von Gulagbriefen, die je entdeckt wurde.
Lew und Swetlana hatten sich als junge Studenten Ende der 30er Jahre in Moskau kennengelernt. Sie ahnten nicht, dass sie dreizehn Jahre voneinander
getrennt sein würden. Lew kehrte mit 28 Jahren aus deutscher Kriegsgefangenschaft in die Sowjetunion zurück. Er hatte überlebt, weil er als Übersetzer für die Deutschen arbeiten konnte. Genau das wurde ihm jedoch zum Verhängnis, weil er der Kollaboration verdächtigt wurde. Als Lew 1945 in die Sowjetunion zurückkehrte, wurde er deshalb umgehend verhaftet und für zehn Jahre in das Straflager Petschora verbannt.
EGr

Patrick Tschan: Keller fehlt ein Wort

Mit der Tasse fängt es an, plötzlich ist sie weg aus Ralph Kellers Wortschatz. Es bleibt nicht dabei, es werden mehr Wörter, die ihm fehlen, bis er eines Tages keinen richtigen Satz mehr sprechen kann. Der Arzt diagnostiziert einen Schlaganfall mit Aphasie. Das trifft den Kommunikationsberater besonders hart, ist doch sein ganzes Leben auf seiner Sprachfertigkeit aufgebaut. Wie er einen Weg findet, damit umzugehen und beginnt, um die Sprache zu kämpfen, beschreibt Patrick Tschan unterhaltsam, mit Wortwitz, nachdenklich, skurril - auf jeden Fall ungewöhnlich und lesenswert!
BGr

Gunna Wendt: Lena Christ - die Glückssucherin

Gunna Wendt zeichnet das Bild einer mutigen, durch schwere Lebensumstände geprägten Frau, die sich im Glauben an das eigene Glück immer wieder andere Wege sucht und beim Schreiben eine Heimat findet, letztendlich aber doch an sich selber scheitert. Eine einfühlsame, durch viele Zeitdokumente belegte Biografie der bekannten bayerischen Schriftstellerin und gleichzeitig ein Spiegel der Gesellschaft um die letzte Jahrhundertwende, in der die Rolle der Frau so fest definiert war, dass Abweichungen nur selten unterstützt oder geduldet wurden.
BGr

Izzeldin Abuelaish: Du sollst nicht hassen - Meine Töchter starben, meine Hoffnung lebt weiter

Der palästinensische Arzt Izzeldin Abuelaish lebt unter schwierigsten Umständen im Gaza-Streifen. Er ist im palästinensischen Flüchtlingslager Jabalia geboren und in Armut aufgewachsen. Er erzählt in seiner Autobiographie, wie er mit Disziplin und Konseqzenz seinen Traum von einem Medizinstudium verfolgt hat. Er hat in Kairo, London, Beerscheba und Harvard studiert und eine eigene Familie gründet. Seine Frau Nadia starb an Leukämie. Wenige Monate später, am 16. Januar 2008, zwei Tage vor dem Waffenstillstand zwischen Israel und der im Gaza-Streifen herrschenden Hamas, sterben 3 seiner Töchter bei einem Angriff auf sein Haus. Nach wie vor kämpft er für eine Verständigung und Versöhnung mit Israel. Im Gedenken an seine Töchter hat er eine Stiftung "Daughters for life" gegründet, die Hochschulstipendien für palästinensische Mädchen vergibt, um ihre Stellung innerhalb der Gesellschaft zu stärken.
EGr

Nina Sankovitch: Tolstoi und der lila Sessel

Die Juristin und vierfache Mutter Nina Sankovitch hat im Oktober 2008 beschlossen, ein ganzes Jahr lang jeden Tag ein Buch zu lesen. Mit dieser Methode möchte sie versuchen, nach dem Tod ihrer Schwester wieder zu sich zu finden und in ihrem hektischen Leben Ruhe zu gewinnen.
Für den Leser dieses Buches bedeutet das, viele neue Anregungen für die eigene Lektüre zu finden. Die Autorin hat hierzu auch einen englischsprachigen Blog geschrieben.
EGr

Sven Kuntze: Altern wie ein Gentleman

Der langjährige Ferrnsehjournalist und Moderator Sven Kuntze hat ein kluges, nachdenkliches und unterhaltsames Buch über das Alter geschrieben. Selbstkritisch, illusionslos und mit humorvoller Ironie hinterfragt er Konzepte und Lebensentwürfe für diese unbeliebte Lebensphase, beleuchtet Zukunft und Hinterlassenschaften seiner Generation -die ehemaligen 68er- in einem größeren gesellschaftlichen Zusammenhang und entdeckt für sich das Leben im Augenblick.
BGr

Neda Soltani: Mein gestohlenes Gesicht - Die Geschichte einer dramatischen Verwechslung

Neda Soltani studierte im Iran englische Sprache und Literatur, lehrte als Englischdozentin an der Universität und leitete zuletzt ein College. Im Jahr 2009 finden nach den manipulierten Wahlen große Demonstrationen statt. Eine Studentin mit einem ähnlichen Namen wird erschossen und zur Märtyrerin erklärt, jedoch wird durch schlampige Recherchen das Photo von Neda verwendet. Der Geheimdienst behauptet, dass der Tod der Demonstrantin nur erfunden wurde, dass er eine Fälschung und Propaganda der westlichen Medien ist. So wird nun Neda Soltani vom iranischen Geheimdienst vorgeladen und heftig unter Druck gesetzt, so dass sie mit Hilfe von Freunden fliehen muss. Ihr Weg führt sie über Griechenland nach Deutschland, wo sie jetzt - fern der Heimat und ihrer Familie - wohnt.
EGr

Abdel Sellou: Einfach Freunde

Abdel Sellou erzählt die wahre - also seine eigene - Geschichte des Pflegers Driss aus dem Film "Ziemlich beste Freunde". Er berichtet von seiner Kindheit - er wurde 1971 in Algerien geboren. Seine Eltern schickten ihn im Alter von 4 Jahren nach Paris zu Tante und Onkel, wo er als Adoptivsohn aufwuchs. Er kam schnell auf die schiefe Bahn und auch ins Gefängnis. Eines Tages steht er vor der Tür von Philippe Pozzo die Borgo, der einen Betreuer sucht; eine Hilfskraft für einen Tetraplegiker wird benötigt. Abdel Sellou möchte sich eigentlich nur einen Stempel für das Arbeitsamt abholen und gleich wieder verschwinden. Doch es kommt anders. Zwei Menschen finden sich, die unterschiedlicher nicht sein können. Es steht eine "Arbeitsgemeinschaft" und vor allem auch eine Freundschaft, von der beide Männer profitieren, die beiden Männern einen positiven Weg ermöglicht, den sie sonst sicher nicht gefunden hätten.
EGr

Philip Oprong Spenner: Move on up - ich kam aus dem Elend und lernte zu leben

Mit viel Glück aber auch mit viel eigener Energie und einem starken Willen hat es Philip Oprong geschafft, ein zufriedenes und sinnvolles Leben zu erreichen. Vom Straßenkind, das ohne Eltern in Nairobi aufwächst, arbeitet er sich über Kinderheime, Schulbesuch und Schulabschluß nach vorne. Er sagt: " Natürlich war ich tüchtig gewesen, aber ohne die Unterstützung anderer wäre mir wohl auch das Glück nicht in diesem Maße zuteilgeworden." Er wurde schließlich von einem deutschen Kinderarzt adoptiert und lebt heute in Hamburg. Dort kümmert er sich an einer "Problemschule" um Jugendliche, die wie er, auf der Suche nach ihrem Weg sind.
EGr

Ulla Lachauer: Magdalenas Blau - Das Leben einer blinden Gärtnerin

Die Autorin Ulla Lachauer hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, u.a. wurde sie 2008 mit "Der Akazienkavalier" bekannt. Ihr neues Buch "Magdalenas Blau" ist die Biographie von Magdalena Weingartner, die 1933 fast blind geboren wurde. Sie sagt: "Die Blindheit war kein totales Unglück, man darf sie nur nicht pathetisch verstehen, man muss sie als eine Lebensform verstehen, als einen Stil des menschlichen Lebens." Gehör, Geruchs- und Tastsinn sind für Magdalena ungeheuer wichtig.
Gemeinsam erzählen Ulla Lachauer und Magdalena Weingartner von der Kindheit im Krieg und vom späteren Leben mit ihrem Mann Konrad, einem Dorfschullehrer und dem ebenfalls fast blinden Sohn Lukas, der Publizist für Musikwissenschaft und Organist wird.
EGr

Sigrid Damm: Wohin mit mir

Die Autorin Sigrid Damm, die vor allem mit dem Buch "Christiane und Goethe" bekannt geworden ist, berichtet von ihrem Aufenthalt als Stipendiantin der Casa die Goethe in Rom. Nur schwer kann sie sich im lauten und quirrligen Rom einleben. Doch sie lernt viele interessante Menschen kennen und blickt am Ende auf eine bereichernde Zeit in Italien zurück.
EGr

Alice Schwarzer: Lebenslauf

Alice Schwarzer hat ihre Erinnerung an ihre Kindheit und Jugend niedergeschrieben. Spannend berichtet sie von der Kindheit mit den Großeltern, von ihrer Zeit in Wuppertal und später in Frankreich. Sie berichtet vom Beginn ihrer journalistischen Arbeiten bis hin zur Gründung der Zeitschrift EMMA. Man darf schon gespannt auf den zweiten Teil ihres Lebenslaufes sein.
EGr

Von der Liebe erzählen - Sechs Lebensgeschichten von Frauen

Der Verein "Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen" am Instititut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien gibt die Reihe "Damit es nicht verloren geht..." heraus. In diesem Band 64 hat Toni Distelberger die Lebensgeschichte von 6 Frauen zusammengestellt, die von der Zeit von 1935 bis 1953 erzählen. Vor dem Hintergrund von Krieg und Nachkriegszeit werden interesannte und schwierige Schicksale dokumentiert.
EGr

Nicole Mtawa: Sonnenkinder - mein Leben für die Armen aus Indien

Nicole Mtawa hat 2010 in ihrem Buch "Sternendiebe" vorwiegend von ihrer Zeit in Tansania erzählt, wo sie auch ihren jetzigen Mann kennengelernt hat.
In ihrem neuen Buch "Sonnenkinder" erzählt sie von ihrer Zeit in Indien und wie sie es geschafft hat, dort ein Kinderheim für vernachlässigte und benachteiligte Kinder aufzubauen. Mit geringen finanziellen Mitteln schafft sie es immer wieder, ihre Ideen umzusetzen und den notleidenden Kindern emotionale und finanzielle Hilfe zu geben. Sie hat dazu auch den Verein "Human Dreams" gegründet.
EGr

Elena Gorokhova: Goodbye Leningrad

Elena wird 1955 geboren. Sie wächst als Tochter einer Ärztin und Professorin in Leningrad in einem typischen tristen Wohnblock auf. Sie hat noch eine ältere Halbschwester; ihr Vater stirbt früh. In ihrer Autobiographie wird das Leben in den sechziger und siebziger Jahren anschaulich beschrieben. Schon bald lernt sie, dass es besser ist, seine Gedanken und Gefühle für sich zu behalten. Früh kommt sie mit der englischen Sprache in Berührung. Das Anglistikstudium und das spätere Unterrichten ausländischer Studenten ebnet ihr den Weg in den Westen und nach Amerika.
EGr

Ines Kiefer: Das Glück geht nicht zu Fuß - Wie mein Leben ins Rollen kam

Ines Kiefer ist 19 Jahre alt, als bei ihr ein Rippentumor diagnostiziert wird. Sie wird in einer Spezialklinik operiert; durch einen OP-Fehler ist sie querschnittgelähmt. In diesem Buch erzählt sie, wie sie ihr Leben meistert und was sie in den folgenden Jahren alles erlebt hat. Mit sehr viel Optimismus erreicht sie alle ihre Ziele und bekommt ihr Leben selbstädig in den Griff. "Ich habe alles erreicht, was ich mir auf meinen  Beinen stehend gewünscht habe. Auf Rädern ist mein Leben ins Rollen gekommen. Dafür bin ich sehr dankbar...."
EGr

Der Daxei - Sepp Daxenberger 1962-2010: Lebenszeugnisse

Heike und Hans Mayer haben ein sehr liebevolles Buch über den Privatmenschen und Politiker Sepp Daxenberger zusammengestellt. Seine Devise "Als guter Politiker muss man die Menschen mögen und sie das auch spüren lassen" zeigt seine Einstellung, die im gesamten Buch und in den vielen Photos spürbar wird.
EGr

Jörg Hube: Herzkasperls Biograffl
hrsg. von Eva Demmelhuber


Die Biografie ist eine überaus lesenswerte Hommage an den großen 
2009 verstorbenen Schauspieler, Regisseur, Kabarettisten und Sprecher Jörg Hube. Viele Weggefährten, die ihn liebevoll skizzieren, kommen darin zu Wort. Das Buch enthält auch viele eigenen Texte Jörg Hubes, sodass die Biografie eine wahre Fundgrube ist. Seine Paraderolle war der Herzkasperl und in dieser Rolle sagt Jörg Hube selbst: „Der Herzkasperl ist ein Anarchist, einer der keine Bomben schmeißt,
sondern dessen Kopf eine Bombe ist.“
Begleitend empfehlenswert ist eine große Ausstellung zu Jörg Hube in der Monacensia in München vom 09.12.2011 bis zum 08.06.2012
SDe

Sarah Kaminsky: Adolfo Kaminsky - Ein Fälscherleben

Sarah Kaminsky, Schauspielerin und Drehbuchautorin, ist die Tochter von Adolfo Kaminsky. Sie hat ein Buch über das Leben ihres Vaters geschrieben. 1925 wurde Adolfo Kaminsky als Sohn jüdischer Russen im Exil in Argentinien geboren. Mit 5 Jahren zieht die Familie in die Normandie. Kaminsky war 15 Jahre alt, als seine Mutter von den Nazis ermordet wurde. Seine Schwester, sein Bruder und sein Vater überleben das französische Lager Drancy nur durch Glück - jedoch ist ab diesem Zeitpunkt jeder auf sich alleine gestellt. Adolfo Kaminsky hat sich durch sein Interesse für Chemie und Photographie ein fundiertes Wissen über das Fälschen von Pässen und Dokumenten angeeignet. So wurde er im Zweiten Weltkrieg französischer Widerstandskämpfer.
Auch nach dem Krieg ist Kaminsky weiterhin als Fälscher für die verschiedensten Freiheitsbewegungen aktiv. Erst im Alter von 50 Jahren - als er trotz seiner extremen Vorsicht, das Gefühl hat, enttarnt zu werden - gibt er diese Tätigkeit auf und gründet eine Familie.
EGr

Hugues de Montalembert: Der Sinn des Lebens ist das Leben

Hugues de Montalembert berichtet von seinem Leben, das er trotz seiner Blindheit sehr genießt. Der Maler und Fotograf lebte Ende der siebziger Jahre in New York. Er war viel auf Reisen und sein ganzes Leben hat sich als Künstler natürlich um das Sehen gedreht. Einbrecher spritzten ihm eines Abends Farblöser in die Augen, wodurch er innerhalb weniger Stunden blind wurde. Nach längeren Klinik- und Rehaaufenthalten hat er es aber geschafft, sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen und selbständig zu bleiben: "Entscheidend ist, sich nicht unterkriegen zu lassen, nicht negativ zu denken, nicht aufzugeben, egal was passiert, sondern immer aus dem Inneren heraus einen Ausweg zu finden."
EGr

Fausia Kufi: Nur eine Tochter - eine Frau verändert Afghanistan

Fausia Kufi wurde 1975 in Badachschan im nordöstlichsten Teil von Afghanistan geboren. Sie erzählt von ihrer Kindheit: ihr angesehener Vater wird von Mudschahedin ermordet und die Mutter flieht mit ihren Kindern nach Kabul. Fausia ist die einzige Tochter in der Familie, die in die Schule gehen darf. Sie hat einen sehr starken Willen. Sie nimmt ein Medizinstudium auf, so lange, bis die Taliban das Studium von Frauen verbieten. Sie heiratet Hamid, den sie liebt und bekommt zwei Töchter. Ihr Mann stirbt früh an den Folgen von Folter während ungerechtfertigter Gefängnisaufenthalte. Fausia selbst erkennt ihre Berufung und geht in die Politik, wo sie sich für viele wichtige Probleme einsetzt und vor allem die Rechte von Frauen und Kindern stärken will.
EGr

Sebastian Schlösser: Lieber Matz, Dein Papa hat 'ne Meise - Ein Vater schreibt Briefe über seine Zeit in der Psychiatrie

Sebastian Schlösser ist 27, als er mit der Diagnose "manisch-depressiv" in die Psychiatrie kommt. Wie die Krankheit sein (Er-)Leben verändert, ihn an seine Grenzen und die aller Umstehenden bringt und wie schwer es für ihn ist, sich in ein "ganz normales" Leben zu finden, schreibt er mutig und offen in dieser Briefesammlung an seinen 8jährigen Sohn. Denn es ist genau die Liebe zu seinem Sohn, die ihm immer wieder die Kraft gibt, durchzuhalten und "seine Meise einzufangen".
BGr

Alois Prinz: Der Brandstifter - Die Lebensgeschichte des Joseph Goebbels

Diese als Jugendbuch im Beltz & Gelberg-Verlag erschienene Biographie des Rosenheimer Literaturpreisträgers Alois Prinz, ist auch für Erwachsene sehr zu empfehlen.
Der Autor zeichnet wieder sehr fundiert - vor allem anhand der Tagebücher und weiterer unveröffentlichter Schriften - den Lebensweg und die Entwicklung Joseph Goebbels nach: Herkunft, Jugend und Studium, Frauen, Familie und politische Karriere des Chefpropagandist des NS-Regimes.
Wie wurde der begabte junge Mann aus katholischer Familie, ausgestattet mit einem ausgeprägtem sozialen Empfinden, zum rigorosen Verführer der faszinierten Massen?
Eine eindringliche, informative und gut lesbare Biographie.
EGr

Andreas Altmann: Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend

Der Titel ist ja schon sehr drastisch und etwas "gewöhnungsbedürftig" - der Text jedoch ist absolut lesenswert.
Andreas Altmann - preisgekrönter Reisejournalist - erzählt von seiner Kindheit und Jugend, in der er unsagbar unter der Tyrannei und Quälerei seines Vaters gelitten hat. Seine Mutter wollte ihn noch im Kindbett ersticken; sein Vater, ein ehemaliger SS-Mann, tyrannisiert und prügelt die ganze Familie.
Das Buch zeigt analytisch und packend, welche langfristigen seelischen und körperlichen Schäden Kinder nehmen, die mit Gewalt und Lieblosigkeit aufwachsen müssen.
EGr

Andy Kirkpatrick: Psycho Vertikal - Wenn Klettern zum Leben wird

Was bringt einen Menschen dazu, immer wieder in neue, möglichst waghalsige Klettertouren einzusteigen? Andy Kirkpatricks Bericht von seiner Alleinbegehung der "Reticent Wall" im Yosemite Park, einer der schwersten Kletterrouten der Welt, und verschiedener anderer alpiner Winterbergtouren liest sich spannend wie ein Krimi und ist gleichzeitig ein Bericht aus einer anderen Welt: eine Welt, in der nur dieser eine Augenblick zählt, der nächste Zug und in der eine Sekunde über Leben oder Tod entscheiden kann.
BGr

Willi Winkler: Der Schattenmann
Von Goebbels zu Carlos: Das mysteriöse Leben des Francois Genoud


Der Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker der Süddeutschen Zeitung Willi Winkler hat sich fünf Jahre auf die Spur von Francois Genoud begeben, dem Schweizer Bankier, überzeugtem Nationalsozialisten und Unterstützer arabischer Terroristen. Sein Buch „Der Schattenmann“ liest sich spannend wie ein Krimi mit einer Fülle von zeitgeschichtlich interessanten Details. Genoud, der frühzeitig die Urheberrechte am Werk von Joseph Goebbels erwarb, arbeitete immer im Hintergrund als Strippenzieher, sei es bei der Unterstützung von Kriegsverbrechern wie Klaus Barbie oder Adolf Eichmann, sei es als Unterstützer von palästinensischen Terroraktionen
Ergänzend dazu ist gerade die aktuelle Lebensgeschichte des Rosenheimer Literaturpreisträgers Alois Prinz erschienen mit dem Titel „Der Brandstifter“.
SDe

Hans Keilson: Da steht mein Haus - Erinnerungen

Der Arzt und Schriftsteller Hans Keilson starb im Mai 2011 im Alter von 101 Jahren. Jetzt wurden einige seiner Bücher wieder neu aufgelegt. Bereits 1933 veröffentlichte er seinen ersten Roman "Das Leben geht weiter", der von den Nazis verboten und erst fünfzig Jahre später wieder aufgelegt wurde.
In "Da steht mein Haus" erzählt er von seinem Leben als Schriftsteller, Jazztrompeter, Sportlehrer, Mediziner und Psychoanalytiker. 1936 emigrierte er in die Niederlande, wo er auch bis zu seinem Lebensende wohnte.
EGr

Michail Chodorkowski: Briefe aus dem Gefängnis

Michail Chodorkowski ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten Russlands. Regimegetreu aufgewachsen, in spätsowjetischen Zeiten durch Ölgeschäfte skrupellos kapitalistisch zum reichsten Mann Russlands geworden, wandelt er sich nach der Krise des Rubels 1999 zum modernen Konzernchef, der sich für seine Belegschaft und gegen staatliche Korruption einsetzt sowie mehrere caritative Projekte für die Bevölkerung gründet. 2005 wird er durch die Regierung Putin ins Gefängnis "verbannt". Er nutzt seine eingeschränkten Möglichkeiten für intensive Briefwechsel und schriftliche politische Diskurse mit bekannten russischen Persönlichkeiten. Leidenschaftlich wendet er sich gegen den Rechtsnihilismus in seinem Land und entwickelt weitreichende, ganz konkrete Visionen, wie Russland den Weg zu einem offenen freiheitlichen Staat schaffen kann, in dem es nicht nur der Obrigkeit gut geht. Die Briefwechsel und seine Essays sind in diesem höchst interessanten Buch abgedruckt.
BGr

Karl Rabeder: Wer nichts hat, kann alles geben - wie ich meine Reichtümer gegen den Sinn des Lebens eintauschte

Der Österreicher Karl Rabeder hat sich aus einer einfachen Kindheit zu einem höchst erfolgreichen Unternehmer hochgearbeitet. Jedoch merkte er nach einiger Zeit, dass sein Leben in die falsche Richtung läuft und er keinen Sinn mehr hinter seinem hektischen Leben einerseits und dem Luxus andererseits finden kann. Er verkauft seine Firma, seine beiden Häuser und sucht sich ein sinnvolles Betätigungsfeld. Er gründet die Initiative MyMicroCredit und hält Vorträge und Seminare.
EGr

Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher: Papa Bernd - Arche-Gründer Bernd Siggelkow - ein Leben für die vergessenen Kinder

Bernd Siggelkow ist mit wenig Liebe und Unterstützung aufgewachsen, seine Kindheit war von Armut und Straßenleben geprägt. In diesem Buch beschreibt er, wie er trotzdem seinen Weg findet, niemals Hoffnung, Mut und Glauben verliert und Jahre später selbst ein Projekt für hilfsbedürftige Kinder gründet. Die bewegende Geschichte eines Mannes, die zeigt, was ein einzelner anzustoßen vermag: heute betreut "Die Arche" in mehreren Städten täglich über 1.000 Kinder!
BGr

Achill und Aaron Moser: Über die Alpen nach Italien - zu Fuß 1500 Kilometer auf den Spuren Heinrich Heines

Vater und Sohn Achill und Aaron Moser machen nach Aarons Abitur eine gemeinsame große Wanderung von München über Genua nach Florenz. Sie folgen dabei Heinrich Heines Route von 1828, die er mit der Postkutsche genommen hat. Für beide ist es eine tolle Erfahrung, die 1500 km zu Fuß zu bewältigen. Wunderschöne Strecken wechseln sich mit überaus anstrengenden und eintönigen Wegen entlang der Straße ab. Meist ist es sehr heiß, ab und zu setzt ihnen aber auch ein heftiges Gewitter zu. Für Abwechslung ist auf dieser Reise auf jeden Fall gesorgt.
http://www.achillmoser.de/
EGr

Tino und Antje Käßner: Wofür wir kämpfen - Wie der Krieg in Afghanistan unser Leben veränderte

Tino Käßner arbeitet bei der Bundeswehr und ist drei Mal im Einsatz in Afghanistan. Die humanitäre Hilfe steht für ihn im Vordergrund. Doch was als humanitärer Einsatz der Bundeswehr begann, wird heute offen als Krieg bezeichnet. Tino Käßner hat durch einen Selbstmordanschlag seinen rechten Unterschenkel verloren. Sein Freund und Vorgesetzter Stefan Deuschl beide Beine. Doch Tino und seine Frau Antje nehmen die Herausforderung an, das Beste daraus zu machen.
Ein aufrüttelndes Buch, das Einblick in die Auslandseinsätze der Bundeswehr gewährt und zeigt was mit den Menschen dahinter passiert.
EGr

Fabio Geda: Im Meer schwimmen Krokodile

Mit Hilfe des italienischen Autors Fabio Geda erzählt der junge Afghane Enaiat seine Odysse, die mit der Flucht aus Afghanistan beginnt. Enaiat ist 10 Jahre alt, als ihn seine Mutter über die Grenze nach Pakistan bringt, damit sich wenigstens eines ihrer Kinder den Fängen der Taliban entziehen kann. Sein jahrelanger Weg führt ihn über den Iran, die Türkei und Griechenland nach Italien. Mutterseelenallein schlägt er sich mit Arbeit auf dem Bau durch das Leben. Schlepper helfen ihm, machen ihm aber auch zusammen mit der Polizei das Leben schwer. In Italien findet er sich im Hafen von Venedig wieder, reist nach Rom und findet schließlich in Turin Menschen, die sich für ihn einsetzen.
Ein anrührendes Buch, das die gefahrvollen und schwierigen Stationen dieser lebensgefährlichen "Reise" beschreibt.
EGr

Conor Grennan: Little princes - meine Suche nach den verlorenen Kindern von Nepal

Dieses Buch vom Eichborn-Verlag ist ein kleines Juwel! Der Einband ist wunderschön und ebenso geht der Inhalt sehr zu Herzen!
Conor Greenan macht sich 2004 zu einer Weltreise auf. Nur um bei seinen Eltern und Freunden Eindruck zu schinden, hat er am Anfang einen dreimonatigen Aufenthalt in einem Waisenhaus in Nepal eingeplant. Nach seiner Weltreise lies ihn das Schicksal und die Liebe zu den nepalesischen Kindern wieder zurückkehren. Mit viel Enthusiasmus hat er ein eigenes Waisenhaus gegründet; er versucht die "verlorenen Kinder" wieder mit ihren Familien zusammenzuführen.
http://www.nextgenerationnepal.org/

Holger Senzel: Arschtritt - Mein Weg aus der Depression zurück ins Leben

Holger Senzel ist Journalist beim NDR. Er war in verschiedenen Krisengebieten tätig und hat 5 Jahre als Korrespondent für die ARD in London gelebt und gearbeitet. Dort hat er auch versucht, sein chaotisches und depressives Leben in den Griff zu bekommen. Er hatte bereits mehrere Therapien hinter sich, die ihm aber nicht wirklich weitergeholfen haben.
Erst als er selbst versucht hat, sein Leben wirklich zu verändern und zu sich selbst zu finden, indem er für sich 13 verschiedene Regeln aufgestellt hat, gelang es ihm, sein Leben in die richtige Richtung zu lenken.
EGr

Diana Nahser: Töchterland - die Geschichte meiner deutsch-afghanischen Familie

Diana Nasher erzählt die Geschichte ihrer Mutter und ihrer Großmutter und natürlich ihre eigene. Sie wurde 1953 geboren und wuchs in Kundus auf. Nach der Schulzeit studiert sie in Prag Medizin und lässt sich später als Ärztin in Deutschland nieder.
Sie macht sich in ihrem Buch auf  Spurensuche nach dem Leben ihrer Großmutter Elisabeth Wolff, die 1906 in Deutschland geboren wurde und sich in einen afghanischen Studenten verliebt. Nach einigen Jahren des Wartens macht sich Elisabeth 1932 auf die weite Reise ins unbekannte Afghanistan auf. Ein Leben, das immer abhängig ist von den politischen und gesellschaftlichen Umständen erwartet sie mit vielen Überraschungen.
EGr

Wolfgang Büscher: Hartland

Zu Fuß durch Amerika von Kanada bis Mexiko? Der bekannte Reiseschriftsteller und Autor der "Zeit" hat es gewagt. Entstanden ist dabei ein Reisedokument besonderer Art. In unnachahmlicher Weise versteht Büscher es, vor dem inneren Auge des Lesers die unendlichen Weiten lebendig werden zu lassen. Verflochten mit geschichtlichen Ereignissen und unkommentierten eigenen Erlebnissen reift dadurch ein neues Verständnis für Amerika und die Amerikaner - ein echter Lesegenuss!
BGr

Tiziano Terzani: Meine asiatische Reise

In diesem Bildband hat der Sohn des langjährigen Spiegel-Asienkorrespendenten Tiziano Terzani Schwarz-Weiß-Fotografien der zurückliegenden 30 Jahre mit passenden Texten aus Terzanis Büchern zusammengestellt. Sie bilden ein faszinierendes Dokument einer vergangenen asiatischen Welt und sind ebenso Zeugnis der persönlichen Entwicklung dieses Mannes: von den Anfängen als Journalist im Vietnamkrieg bis zu seiner Zeit als Einsiedler im Himalaya. Berührende Bilder und kluge Zitate.
BGr

Barbara Pachl-Eberhart: Vier minus drei

Bei einem Autounfall verliert Barbara Pachl-Eberhart ihren Mann und ihre zwei kleinen Kinder. Wie schafft man es, nach einem solchen Schicksalsschlag überhaupt weiterzuleben? In diesem Bericht schildert die Autorin sehr offen ihr Erleben und ihre Gefühle der Zeit danach. Wie sie Trauer, Wut und Verzweiflung durchlebt, die ihr Leben lähmen, aber auch, wie sehr sie von Freunden und Bekannten durch diese Zeit begleitet und getragen wird und schließlich den Weg zu einem neuen Anfang findet. Ein sehr berührendes Buch, das den Blick auf die eigene Welt und das Leben verändern kann. Ein Buch, das Mut machen will, "Ja" zum Leben zu sagen, was auch immer geschehen mag.
BGr

Liz Murray: Als der Tag begann

Es ist sehr beeindruckend und motivierend, wie sich Liz Murray aus dem Sumpf ihrer Kindheit herausgearbeitet hat. Beide Eltern sind drogensüchtig. Von Sozialhilfe lebend sind sie keinerlei Stütze für die beiden Töchter. Im Gegenteil: die Kinder mussten sich frühzeitig auf die eigenen Beine stellen und für die Eltern sorgen. Viel zu viel Verantwortung für ein unsicheres und labiles Kind. Liz Murray landete auf der Straße, ging nicht mehr zur Schule, ihre Mutter starb an Aids. Irgendwann hat Liz Murray jedoch verstanden, dass sie ihr Leben in die eigene Hand nehmen muss, dass nur sie selbst für sich verantwortlich ist. Mit viel Ehrgeiz schaffte sie ihren Schulabschluß und erhält ein Stipendium der New York Times für Harward. Heute arbeitet sie als Motivationstrainerin.
EGr

Nick Vujicic: Mein Leben ohne Limits

Nick Vujicic ist ohne Arme und Beine auf die Welt gekommen. Unter dem Motto "Wenn kein Wunder passiert, sei selbst eins!", hat er sein Leben in den Griff bekommen und motiviert jetzt andere Menschen, mit ihren Problemen fertig zu werden und sie zu überwinden. Er treibt Sport, reist viel und hält auf der ganzen Welt Vorträge.
EGr

Urmila Chaudhary: Sklavenkind
Verkauft, verschleppt, vergessen - Mein Kampf für Nepals Töchter

Urmila Chaudhary wurde in Nepal geboren. Sie schildert in ihrem Buch ihre Kindheit und Jugend. Da ihre Familie in sehr armen Verhältnissen lebt, wurde sie schon als kleines Mädchen weggegeben und an eine reiche Familie verkauft, um dort als sogenannte Kamalari zu arbeiten.
Erst mit 17 Jahren gelang es ihr, der Sklaverei zu entkommen. Seither kann sie sich ihren größten Wunsch erfüllen: zur Schule gehen und lernen. Sie engagiert sich  in einem Projekt für die Beendigung des Kamalari-Sytems in Nepal und möchte Rechtsanwältin werden.
EGr

Julia Albrecht und Corinna Ponto: Patentöchter; Im Schatten der RAF - ein Dialog

Corinna Ponto war 20, als ihr Vater der Bankier Jürgen Ponto 1977 von der RAF ermordet wurde; Julia Albrecht war 13, als ihre Schwester diese Tat ermöglichte. Die Eltern waren damals eng befreundet. Die Beiden haben nun nach 30 Jahren Kontakt aufgenommen und tauschen sich in Gesprächen und vor allem in Briefen über das Thema RAF aus. Was hat die damalige Zeit mit ihren Familien gemacht und wie können sie selbst damit umgehen.
EGr

Nadia Qani: Ich bin eine Deutsche aus Afghanistan - von der Drachenläuferin zur Unternehmerin

Nadia Qani wurde 1960 in Afghanistan geboren. Nach einer Kindheit, Jugend und Schulzeit mit vielen Höhen und Tiefen, musste sie 1980 aus ihrer Heimat fliehen. Damals war sie schon verheiratet und folgte ihrem Mann nach Frankfurt. Hier muss sie ganz von vorne anfangen, bekommt zwei Söhne, arbeitet oft bis zum Umfallen und macht sich schließlich selbständig. 2005 wurde sie "Frankfurterin des Jahres", 2009 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für ihre Verdienste um die Ausbildung und Integration von ausländischen Frauen. Eine spannende, wehmütige, aber auch optimistisch stimmende Biographie einer starken Frau.
EGr

Kuwana Haulsey: Der Engel von Harlem

Kuwana Haulsey hat die Biographie über die erste schwarze Ärztin in New York in Romanform geschrieben. Es gelingt ihr so, in eindringlicher und poetischer Weise das Leben einer faszinierenden Frau darzustellen.
Dr. May Edward Chinn lebte von 1896 bis 1980. Aus einer schwierigen und armen Kindheit heraus schaffte es May Chinn zwar nicht, ihren Traum zu verwirklichen und Pianistin zu werden; dafür gelang es ihr, über viele Hindernisse hinweg, Medizin zu studieren und in ihrer medizinischen Laufbahn eine der führenden Spezialistinnen für Krebsfrüherkennung zu werden. Insbesondere setzte sie sich für die Ärmsten der Armen ein, die kein Geld für eine medizinische Versorgung hatten.
EGr

Jessica Watson: Solo mit Pink Lady - mit 16 die Welt erobert

Jessica Watson erzählt, wie sie Einhand und ohne Zwischenstopp mit ihrer Yacht die Welt umsegelt hat und sich ihren großen Traum erfüllt hat. Am 18. Oktober 2009 ist sie in Sidney gestartet, wo sie nach 210 Tagen auch wieder wohlbehalten angekommen ist. Sie wurde viel kritisiert, weil sie für dieses Abenteuer zu jung sei. Wenn man allerdings ihr Buch liest, hat man den Eindruck, dass sie eine sehr selbstbewusste und rational denkende junge Frau ist, die dieser Herausforderung genauso gewachsen war, wie ein älterer Mensch.
http://www.jessicawatson.com.au/
EGr

Arno Stocker: Der Klavierflüsterer - die wahre Geschichte eines unwahrscheinlichen Lebens

Die bewegende Autobiografie des Klavierstimmers und Klavierbauers Arno Stocker entstand auf der Grundlage eines Films gleichen Titels der Reihe "Lebenslinien" beim Bayerischen Rundfunk. Arno Stocker ist seit seiner Geburt 1956 spastisch behindert. Auf der Bühne singen oder Klavier spielen schien für ihn unerreichbar. Heute ist er ein international renommierter Klavierstimmer und Restaurator. Er ging bei namhaften Klavierbauern in die Lehre und besuchte auf Einladung von Maria Callas die Juilliard School of Music in New York. Seine erstaunliche Lebensgeschichte erzählt von der Macht der Musik und der Träume.
Br

Walter Kohl: Leben oder gelebt werden

Teilweise beklemmend, aber immer fair erzählt Walter Kohl, der Sohn des Alt-Bundeskanzlers Helmut Kohl autobiographisch die Geschichte seiner „Befreiung“ aus einem Leben, das stets als „der Sohn vom Kohl“ gelebt wurde. Walter Kohl gelingt es seine ganz persönliche Geschichte so berührend zu erzählen, dass sich der Leser nie in einer Voyeursposition befindet. Seine Herangehensweise für dieses Buch hat er sehr lesenswert umgesetzt: „Ich will ehrlich sein, aber nicht verletzend. Ich will die Karten auf den Tisch legen, aber nicht nachkarten.“
Ergänzend zu dieser Neuerscheinungen kann man das im Stil so ganz andere Buch von Lars Brandt über seinen Vater Willy Brandt lesen, es trägt den Titel „Andenken“.
SDe

Angelika Overath: Alle Farben des Schnees

Die Schriftstellerin Angelika Overath verbringt ihren Urlaub sehr oft im Engadin und fühlt sich dort immer sehr wohl. Eines Tages beschliessen sie und ihr Mann Manfred sich fest im Unterengadin im Ort Sent niederzulassen. Die beiden älteren Kinder sind schon aus dem Haus, der kleine Sohn zieht mit von Tübingen nach Sent.
In tagebuchartigen Notizen und Gedanken beschreibt Angelika Overath ein Jahr ihres neuen Lebens im Engadin. Sent liegt auf 1450 Meter; die Winter sind lang. Die Familie integriert sich sehr gut in der Dorfgemeinschaft; Schwierigkeiten ergeben sich vor allem durch das Rätoromanische. Der kleine Sohn Matthias tut sich in der Schule und mit seinen neuen Freunden sehr leicht, die Sprache zu erlenen. Die Erwachsenen haben es damit um einiges schwerer.
EGr

Irina André-Lang: Kap meiner Hoffnung - als Kinderärztin in Südafrika

Die Kinderärztin Irina André-Lang erzählt von den schwierigen und bedrückenden Verhältnissen, die in Südafrika im Gesundheitswesen vorherrschen. Von 1998 bis 2005 hat sie als Kinderärztin in verschiedenen Krankenhäusern gearbeitet. Sie erzählt von der schwierigen Arbeit, die die Ärzte und Krankenschwestern oft bis zur totalen Erschöpfung bringt.
Auch privat hat sie ein sehr aufreibendes Leben. In ihrer Jugend engagiert sie sich für die Anti-Apartheid-Bewegung und hegt für Südafrika schon immer eine große Vorliebe. Schon im Alter von 28 Jahren wurde sie unter sehr belastenden Umständen Witwe. Anschließend beschließt sie nach Südafrika zu gehen und dort als Ärztin zu arbeiten. Nach vielen Jahren hat sie ihren zweiten Mann kennengelernt, mit dem sie jetzt in Südafrika lebt. Eine Krebserkrankung bedeutet einen weiteren gravierenden Einschnitt in ihrem Leben. Sie arbeitet nun nicht mehr als Ärztin, kümmert sich jedoch intensiv um Hilfspojekte in Südafrika und Lesotho.
EGr

Martin Hecht: Lieber Jakob - Brief an einen Sohn über das Leben und Sterben seiner Mutter

In tagebuchähnlichen Notizen hält Martin Hecht die letzte gemeinsame Zeit mit seiner schwer kranken Frau fest. Es entsteht ein langer Brief an seinen heute neun Jahre alten Sohn mit einfühlsamen Erzählungen über gemeinsames Glück, unbeschwerte Reisen und die Angst, Verzweiflung und das Abschiednehmen. Zugleich ist das Buch auch eine Hommage an das Leben, das trotz des Unbegreiflichen weitergeht, ganz besonders wenn man ein Kind ist.
SDe

Werner Schmidbauer: Gipfeltreffen 4 - Gespräche in den Bergen

Werner Schmidbauer hat nun zu seiner Sendung des Bayerischen Rundfunks bereits das 4. Buch herausgegeben. Er macht mit seinen prominenten Gästen Wanderungen oder auch größere Bergtouren und kommt dabei mit ihnen viel besser ins Gespräch, als dies in einem Fernsehstudio möglich wäre.
Diesmal ist er u.a. mit Sepp Daxenberger, Monika Gruber, Claus Hipp, Reinhold Messner, Michael Fitz, Rosi Mittermaier und Martina Schwarzmann unterwegs. Für jede Wanderung gibt es auch eine ausführliche Beschreibung mit Kartenmaterial und Einkehrmöglichkeiten.
EGr

Sineb El Masrar: Muslim Girls - wer wir sind, wie wir leben

Sineb El Masrar wuchs als Tochter marokkanischer Eltern in Niedersachsen auf und lebt heute in Berlin. Sie ist Gründerin und Herausgeberin der Zeitschrift "Gazelle", ein multikulturelles Frauenmagazin. In ihrem ersten Buch räumt sie mit den gängigen Klischees über junge Muslime in Deutschland gründlich auf. Sie stellt muslimische Frauen vor und gibt den nicht-muslimischen Leserinnen und Lesern Einblicke in deren Lebensrealität. „Muslim Girls sind in unserer Gesellschaft längst angekommen - als unabhängige, selbstbewusste, erfolgreiche Frauen.“ Ein sehr informatives, aktuelles und flott geschriebenes Buch.
Br

Tim Parks: Die Kunst Stillzusitzen - ein Skeptiker auf der Suche nach Gesundheit und Heilung

Der englische Schriftsteller Tim Parks lebt schon seit 1981 zusammen mit seiner Frau in Italien. Sein neuestes Buch ist kein Roman, sondern ein Bericht über seine eigenen gesundheitlichen Probleme. Er selbst schreibt dazu: "Als die Schulmedizin und ich uns schon gegenseitig aufgegeben hatten und ich mich zu lebenslänglichen chronischen Schmerzen verurteilt sah, wurde mir ein wundersamer Ausweg gezeigt: Stillsitzen lautete die Empfehlung, und atmen. Ich saß still. Ich atmete. Am Anfang war das ermüdend, ziemlich schmerzhaft und ohne unmittelbare Wirkung. Aber mit der Zeit wurde es so aufregend und bescherte mir so enorme körperliche und geistige Veränderungen, dass ich anfing, meine Krankheit als Glücksfall zu betrachten."
http://tim-parks.com/?lang=de
EGr

Boris Grundl: Steh auf! - Bekenntnisse eines Optimisten

Boris Grundl war Sportstudent und aktiver erfolgreicher Tennisspieler, als er sich im Urlaub so schwer verletzte, dass er seither querschnittgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt.
Nach seinem Unfall hat er nach einer sehr harten Zeit sein Sportstudium beeendet, dann als Vertreter für Rollstühle gearbeitet und letztendlich hat er seine Berufung gefunden und ist Berater und Motivationstrainer geworden. Seine Thesen "Gewinnen statt siegen" oder "Disziplin, Demut und Dankbarkeit"  führen zu den Fragen, die sich jeder stellen sollte: "Was wünschen Sie sich später getan zu haben - für andere?" Ein sehr optimistisches Buch, an dem sich jeder Nörgler und Pessimist ein Beispiel nehmen kann.
EGr

Alois Prinz: Rebellische Söhne

Alois Prinz hat bereits mehrere Bücher über interessante Persönlichkeiten geschrieben, z.B. über Hermann Hesse, Hannah Arendt, Ulrike Meinhof und zuletzt über Apostel Paulus. In diesem Buch beschäftigt er sich jetzt mit den oft schwierigen Beziehungen zwischen Vätern und ihren Söhnen. Die Lebensgeschichten von Hermann Hesse, Bernward Vesper, Franz von Assisi, Martin Luther, Franz Kafka, Klaus Mann, Michael Ende und ihren Vätern zeigen, wie schwierig es für beide Seiten oft ist, miteinander angemessen umzugehen. Die Sehnsucht der Kinder nach Anerkennung und Liebe wird allzuoft nicht erfüllt.
EGr

Ronald Reng: Robert Enke - ein allzu kurzes Leben

Ronald Reng hat über seinen Freund eine sehr einfühlsame Biographie geschrieben. Die Beiden wollten dieses Buch eigentlich gemeinsam schreiben; deshalb waren von Robert Enke bereits viele Aufzeichnungen und Tagebucheintragungen vorhanden. So bekommt der Leser ein sehr realistisches und nachvollziehbares Bild vom Leben des sensiblen Torwarts. Robert Enke war den extremen Anforderungen des Profisports nicht gewachsen. Leider konnte er sich von dem Druck der durch die Journalisten und durch die Öffentlichkeit aufgebaut wurde nicht befreien. Seine Depressionen endeten am 10. November 2009 mit seinem Selbstmord.
Robert-Enke-Stiftung
EGr

Christian Signol: Marie des Brebis - Der reiche Klang des einfachen Lebens

Marie wurde 1901 in der französischen Provinz Quercy geboren und von ihrer Mutter ausgesetzt. Der Schafhirte Johannes fand das kleine Mädchen und kümmerte sich wie ein Vater um sie. Das Bauernpaar Alexis und Augustine nahmen die Beiden auf und gaben Marie eine behütete, aber arme Kindheit. Sie ermöglichten ihr sogar den Schlubesuch. Marie wurde ein glücklicher und überaus dankbarer Mensch. Sie lernte ihren Mann Florentin kennen, mit dem sie sich ein einfaches aber zufriedenes und erfülltes Leben aufbaute. Sie bekam 3 Kinder und mehrere Enkelkinder und Urenkel. Viele Schicksalsschläge meisterte sie mit unerschütterlichem Gottvertrauen.
Christian Signol hat ihre Erinnerungen mit viel Gespür aufgeschrieben. Die Beiden haben damit dem Leser ein äußerst schönes Buch geschenkt.
EGr

Melda Akbas: So wie ich will

Melda Akbas wurde 1991 geboren; sie ist Deutsch-Türkin, lebt in Berlin und besucht dort das Gymnasium. Sie hat einen sehr eigenwilligen Kopf und erzählt von ihrem Leben "zwischen Moschee und Minirock". Sie engagiert sich als Schülersprecherin und geht immer ihren eigenen Weg, auch wenn dieser nicht immer der einfachste ist. Sie versucht eine Balance zwischen den westlichen Werten, ihren eigenen Einstellungen und der Familientradition ihrer türkischen Eltern und Großfamilie zu finden und eckt damit natürlich immer wieder an.
EGr

Dörte Schipper: Den Tagen mehr Leben geben

Ruprecht Schmidt, der ehemalige Sternekoch eines Nobelrestaurants kocht jetzt im Hamburger Hospiz Leuchtfeuer. Er weiß, was Genuss auch in den letzten Tagen des Lebens bedeutet: „Essen heißt, ich lebe noch!" Die Fernsehjournalistin Dörte Schipper hat ein überraschendes Buch über das Sterben und die Geheimnisse eines erfüllten Lebens geschrieben. Das anrührende Buch wird getragen vom Leitspruch des Hospizes Leuchtfeuer: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben“.
SDe

Claire Hake: Mein geteiltes Herz

Claire Hake hat in ihren letzen Lebensjahren ihre Erinnerungen aufgeschrieben: eine große Liebe zwischen Sumatra, Shanghai und Deutschland. Ihre Enkelin Nicoline Hake hat die Originaltexte kommentiert und ergänzt, so dass die Zusammenhänge klarer werden.
Claire, eine junge Schweizerin, reist nach ihrer Schulzeit nach Sumatra, in eine holländische Kolonie und lernt dort den jungen Deutschen Gustav Hake kennen. Sie verlieben sich, heiraten und führen als Pflanzerehepaar ein unruhiges, aber zufriedenes Leben. Doch dann beginnt in Europa der 2. Weltkrieg und die Auswirkungen sind auch in der Ferne stark zu spüren. Die beiden Ehepartner werden getrennt, inhaftiert und finden erst sieben Jahre später wieder zueinander. Aber auch dann sind die Schwierigkeiten noch nicht überstanden.
EGr

Rupert Voß: Herzschlag - Mein Engagement für Menschlichkeit

Mehrfach ausgezeichnet und bekannt geworden ist Rupert Voß durch sein alternatives Jugendhilfeprojekt "Work and Box Company", das jugendlichen Serienstraftätern erfolgreich eine Integration in Arbeit und Gesellschaft ermöglicht. Daneben ist er Schreinermeister, Unternehmensberater, Sozialtherapeut und Vater von sechs Kindern. In diesem Buch nimmt er den Leser mit auf eine Reise durch sein Leben und veranschaulicht, wie Kindheitsbedingungen und Krisensituationen ihn letztlich zu dem geführt haben, was er heute macht und schafft. Eine sehr offene, erstaunliche Biografie, die durch ihre Erkenntnisse berührt und den Leser auffordert, sich mutig mit seinem eigenen Leben auseinanderzusetzen - für sich, seine eigenen Ziele, seine Zukunft und unsere Gesellschaft! "Wir alle können weit mehr, als wir glauben. Wir müssen uns nur dafür entscheiden."
BGr

Master Han-Shan: Wer loslässt hat zwei Hände frei
Mein Weg vom Manager zum Mönch

Diese Biografie erzählt den Lebensweg von Master Han-Shan alias Hermann Ricker, geboren in Hessen. Mit dreiundzwanzig Jahren wandert er nach Singapur aus im Zuge der Produktionsauslagerung seiner Firma, lernt die asiatische Lebensweise kennen und lieben und wird mit der Verbindung von Ost und West ein sehr erfolgreicher, zufriedener Geschäftsführer, später seiner eigenen Firma. Ein Unfall, den er trotz Totalschadens des Autos unbeschadet übersteht, rückt die Fragen nach Sinn und Glück im Leben in den Vordergrund. Er verschenkt alles Hab und Gut und begibt sich als Mönch auf eine Insel und den Weg der (Selbst-)Erkenntnis... interessant und leicht zu lesen, mutig und eine eindeutige Aufforderung loszulassen, um so dem Fluss des Lebens Raum zu geben.
BGr

Louise Jacobs: Café Heimat - die Geschichte meiner Familie

Ein Morgen ohne Kaffee! Für viele ein Graus. Er gehört zum Start in den Tag einfach dazu. Und er hat Geschichte.
Eine davon hat Louise Jacobs geschrieben. Als Urenkelin des Erfinders von Jacobs- Kaffee begibt sie sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie. Dabei stößt sie auf Schicksale, starke und beeindruckende Persönlichkeiten, geprägt von der Verfolgung der Juden im Dritten Reich, der Flucht aus Deutschland, dem Versuch nach einem Neuanfang in der Fremde. Sie findet und befragt Menschen in allen Teilen der Welt nach ihren Erlebnissen und Erinnerungen und lässt so die Vergangenheit ihrer Familie auf erfrischende Weise lebendig werden. „Café Heimat- Die Geschichte meiner Famile“ ist eine Familensaga, die nachdenklich macht und das Lesen wirklich lohnt.
Schu

Henning Scherf: Gemeinsam statt einsam - meine Erfahrung für die Zukunft

Der frühere Bürgermeister von Bremen hat wieder ein sehr persönliches und überzeugendes Buch zum Thema Solidarität in der Gesellschaft in den verschiedenen Lebensbereichen geschrieben. Er plädiert sowohl regional als auch global für eine bewusste und humane Solidarität der Menschen untereinander.
"Solidarisch sein heißt pragmatisch sein, praktisch zu denken und zu handeln."
Zum Thema Arbeit und Gesellschaft sagt er: "Wir haben per Saldo damit ein Heer von Arbeitslosen, die darunter leiden, dass sie nichts zu tun haben und krank werden - und wir haben ein Heer von Menschen, die zu viel Arbeit haben und darunter leiden und auch krank werden"
Und noch ein paar Statements:
"Reden ist Silber, Tun ist Gold."
"Letztlich ist der Sozialstaat nichts anderes, als die politisch organisierte Solidarität der Bürger in diesem Land."
"Bürger sein fängt beim Wählen an und hört beim Spenden für karitative Zwecke noch lange nicht auf."
EGr

Allan Philps und John Lahutsky: Wolkengänger - die wahre Geschichte eines russischen Waisenkindes

Wanja kommt als Sohn einer Alkoholikerin mit viel zu geringem Körpergewicht und sehr schlechten Lebensprognosen in Moskau auf die Welt. Er wird in ein Waisenhaus abgeschoben, wo er in desolaten Zuständen lebt. Dreck, schlechteste Ernährung und keinerlei menschliche, ärztliche oder therapeutische Zuwendung sind hier und in anderen Waisenhäusern, Babyhäusern und sogenannten Internaten die Regel. Die körperlich oder geistig behinderten Kinder werden alle über einen Kamm geschoren und ihrem Schicksal überlassen.
Es ist unbeschreiblich und unmenschlich wie desinteressiert sämtliche zuständigen Stellen und Personen sich gegenüber hilflosen Menschen verhalten.
Nur mit ganz viel Glück, Überlebenswillen und Ehrgeiz gelingt es Wanja diesen furchtbaren Umständen zu entfliehen.
Heute lebt er als John Lahutsky bei seiner Adoptivmutter in Pennsylvania und besucht die Highschool.
http://www.johnlahutsky.com/
EGr

Patti Smith: Just Kids. Die Geschichte einer Freundschaft

Mit diesem Buch erinnert Patti Smith an ihren Freund, den weltberühmten Fotografen Robert Mapplethorpe und sie lässt die New Yorker Kunstszene der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts lebendig werden. Als Patti Smith und Robert M. sich kennenlernen sind beide auf der Suche nach ihrer eigen künstlerischen Identität. Sie ziehen zeitweise ins legendäre Chelsea Hotel und treffen auf viele Größen der Beat Generation wie Janis Joplin, Allen Ginsberg und William S. Burroughs.  Humorvoll schildert Smith auch den Versuch, in den Inner Circle um den von ihnen bewunderten Andy Warhol vorzudringen - was ihnen schließlich auch gelingt. Diese liebevolle Doppelbiografie zweier Seelenverwandter ist eine interessante Lektüre, nicht nur für Fans der legendären Rockpoetin Patti Smith .
Fl

Royston Maldoom Tanz um dein Leben

Die Autobiografie „Tanz um dein Leben“ beschreibt sehr lebendig das Leben eines charismatischen und außergewöhnlichen Mannes. Als 22jähriger Landwirt sieht er zufällig im Fernsehen Nurejew und spürt, dass er tanzen muss. Der englische Tänzer und Choreograph Royston Maldoom ist vor allem durch den Film "Rhythm is it" über ein Tanzprojekt mit den Berliner Philharmonikern und Schülern verschiedener Berliner Schulen bekannt geworden. Der Film hat mich sehr beeindruckt und ist ebenso empfehlenswert wie das Buch.
Br

Miriam Meckel: Brief an mein Leben - Erfahrungen mit einem Burnout

Miriam Meckel ist Kommunikationsexpertin, Professorin und gefragte Rednerin bei diversen Veranstaltungen. Obwohl sie "vom Fach" ist, passiert es ihr selbst, dass sie sich mit ihrer Arbeit und ihrem Aktionismus selbst überfordert und ihr Körper eines Tages rebelliert. Nach einem Burnout hält sich Miriam Meckel in einer Klinik im Allgäu auf. Neben der Therapie versucht sie schreibend ihre Probleme zu ergründen und fasst ihre Gedanken in ihrem "Brief an mein Leben" zusammen.
EGr

Nicole Mtawa: Sternendiebe - mein Leben in Afrika

Nicole Mtawa wurde 1979 in Schwäbisch Gmünd geboren und bereiste über längere Zeit Australien, Indien und Afrika. In Tansania lernt sie den drogenabhängigen und an Tuberkulose erkrankten Juma kennen - und verliebt sich in ihn. Sie erzählt von ihrem zähen Kampf, Juma von den Drogen wegzubringen, weg von seinem Leben auf der Straße, in dem Gewalt und Diebstahl zum Alltag gehören. Die beiden haben geheiratet und heute lebt sie mit ihm in einem eigenen Häuschen in Dar es Salaam. Durch Kühe hüten in Österreich und Saisonjobs in Italien finanzieren Nicole und Juma ihre Projekte für notleidende Kinder und Jugendliche in Afrika.
http://www.sternendiebe.com/

Barbara Schaefer: Das Mädchen, das gehen wollte
von Berlin zu Fuß in die Alpen

Katja, die beste Freundin von Barbara Schaefer ist am Dachstein tödlich verunglückt. Um dieses für die Autorin so große Drama zu verarbeiten, beschließt sie, zu Fuß von Berlin bis zu den Alpen zu wandern. Schon immer konnte sie beim Gehen am besten abschalten und zur Ruhe kommen. Sechs Wochen lang läuft sie 30 bis 40 Kilometer am Tag über Dresden und durch Böhmen nach Prag und weiter in Richtung Österreich.
Barbara Schaefer hat nach ihrer Redakteursausbildung Theaterwissenschaft und Germanistik in München, Bologna und Perugia studiert. Die freie Autorin lebt in Berlin und bereist die Welt.
EGr

Fabrizio Gatti: Bilal – als Illegaler auf dem Weg nach Europa

Fabrizio Gatti, Chefreporter beim italienischen Magazin "L‘espresso“", tarnte sich als kurdischer Flüchtling Bilal und mischte sich unter die Migranten, die als Illegale von Dakar durch die Sahara bis nach Lampedusa reisen. Wie fühlt es sich an, illegal zu sein? Die glänzende Analyse des Journalisten begnügt sich nicht damit, das Drama zu schildern, sondern Gatti appelliert mit seinen Fragen an unsere Verantwortung.
SDe

Tanja Fuchs-Hemstede: Tod, wir kennen Deinen Stachel

Die Familie Hemstede ist eine ganz normale Familie mit drei Kindern, als plötzlich das Unfaßbare geschieht: bei ihrem 11jährigen Sohn Jonas wird ein inoperabler Hirntumor diagnostiziert. Mit welcher Offenheit und Ehrlichkeit die Familie mit der Krankheit, dem Sterben und dem Tod ihres Sohnes umgeht und wie es ihr gelingt, dem Ganzen mit Kraft und Mut zu begegnen, davon zeugt dieses Buch in persönlichen Briefen und Erfahrungsberichten aller Familienmitglieder. Ihr Zusammenhalt und die liebevolle Unterstützung von außen ermöglichen Jonas ein würdevolles und reiches Leben bis zum Schluß (und darüber hinaus). Eine traurige, sehr berührende, aber auch Mut und Hoffnung machende Geschichte, auf die es sich einzulassen lohnt!
BGr

Florian Sitzmann: Der halbe Mann - dem Leben Beine machen

Florian Sitzmann hat mit 16 Jahren bei einem schweren Unfall seine Beine verloren und hat sich dann mit viel Energie und Optimismus ins normale Leben zurückgekämpft. Er macht eine kaufmännische Ausbildung, wird Leistungssportler im Handbiken und genießt das Leben in vollen Zügen. Mit dieser positiven Einstellung ist er ein tolles Vorbild für alle die mit einem Schicksalsschlag hadern.
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.dersitzmann.de/
EGr

Sarah Neef: Im Rhythmus der Stille - wie ich mir die Welt der Hörenden eroberte

Die 27jährige Sarah Neef erzählt, wie sie lernt mit ihrer Gehörlosigkeit umzugehen. Sie verlor bei ihrer Geburt ihr Hörvermögen, wurde aber von ihren Eltern immer unterstützt und gefördert, damit sie ihren adäquaten Platz in der Welt der Hörenden finden konnte. Sarah Neef gibt ein faszinierendes Beispiel, wie man es trotz schwieriger Umstände schafft, sein Leben zu leben, wenn man nur in der Lage ist, sein Schicksal zu akzeptieren.
Zielbewusst und mit extremer Energie und einem starken Willen hat sie immer erreicht, was sie sich vorgenommen hat - selbst wenn ihr von ihren Mitmenschen oft auch bösartig Steine in den Weg gelegt wurden. Abitur, 4 Fremdsprachen, Tanzausbildung und vor allem auch das Studium der Psychologie haben ihr sehr viel abverlangt.
Sarah Neef erzählt von ihrer Kindheit, von ihrer Schulzeit und von der Faszination, die das Tanzen bei ihr ausgelöst hat. Sie öffnet mit diesem Buch ihren hörenden Mitmenschen die Augen, wie man mit Respekt und Fairness miteinander umgehen kann.
EGr

Majella Lenzen: Das möge Gott verhüten - warum ich keine Nonne mehr sein kann

Majella Lenzen trat 1953 im Alter von 15 Jahren in den Orden ein und wurde als Sr. M. Lauda im Jahr 1960 als Missionarin nach Nairobi in Kenia gesandt und zur Krankenschwester ausgebildet. Eine weitere Station war Turiani im Nordwesten von Tansania; hier hatte sie 18 Jahre lang die Leitung des Buschkrankenhauses inne. 1982 übernahm sie die Leitung der Ordensprovinz in Simbabwe. 1990 bekam sie eine Stelle als Aidskoordinatorin der Diözese Moshi, eine von HIV stark betroffene Krisenregion .
In den 33 Jahren ihres Aufenthalts in Afrika hatte sie immer wieder Zweifel am Sinn der rigiden Missionspraxis und den verkrusteten Strukturen der Ordensgemeinschaft, die mit den tatsächlichen Arbeitsbedingungen nicht zu vereinbaren waren. Nach einem Konflikt mit dem Ortsbischof und der Ordensleitung wurde ihr mitgeteilt, dass der Bischof ihren Arbeitsvertrag als Aidskoordinatorin nicht verlängern würde und der Orden keine weitere Verwendung mehr für sie habe.
Sr. Lauda kehrte nach Deutschland zurück, wurde 1994 aus dem Orden entlassen und 1995 auf eigenen Wunsch von ihren Gelübden entbunden; eine notwendige Voraussetzung zur Klärung ihrer Rentenansprüche.
EGr

Clara Rojas: Ich überlebte für meinen Sohn

Die Kolumbianerin Clara Rojas, Rechtsanwältin, Politikerin und Wahlkampfhelferin und Freundin von Ingrid Betancourt wurde am 23. Februar 2002 gemeinsam mit ihr von Guerilleros der FARC gefangen genommen und in den Dschungel verschleppt. Von diesen 2147 Tagen berichtet sie in diesem Buch. 2147 lange Tage, die sie in Einsamkeit, Ungewissheit und Verzweiflung unter unmenschlichen Bedingungen verbringen muss. In Gefangenschaft bringt sie auch ihren Sohn Emanuel zur Welt. Sie berichtet von den Repressalien, von den Schwierigkeiten mit den Mitgefangenen und von der Entfremdung zwischen ihr und Ingrid Betancourt.
EGr

Marie-Sophie Lobkowicz:   Ich werde da sein, wenn Du stirbst

Marie-Sophie Lobkowicz ist Studentin in Wien und lernt einen Mann kennen, in den sie sich sehr schnell verliebt. Leider ist den beiden nur eine kurze - allerdings sehr intensive - gemeinsame Zeit vergönnt. Conte, wie Constantin genannt wird, hat Leberkrebs und kämpft um sein Leben. Ein sehr einfühlsames und ehrliches Buch!
EGr

Friederun Pleterski:   Ein Haus in Dalmatien

Die österreichische Journalistin und Sachbuchautorin Friederun Pleterski hat ihren Traum vom Leben am Meer verwirklicht. Sie berichtet in ihrem Buch "Ein Haus in Dalmatien", wie sie auf der Suche nach ihrem Traumhaus, auf der kleinen Insel Olib fündig geworden ist. Sie kauft dort ein großes leerstehendes Steinhaus, lässt es renovieren und hat nun viel von ihrem Leben mit den Einheimischen zu erzählen.
EGr

Helga Maria Finsterwalder:  Der weite Weg zur Liebe

Helga Maria Finsterwalder wohnt in Rimsting, hat bereits ein Kochbuch geschrieben und hat jetzt ein Buch mit dem Untertitel "Lebensschule, Kochen, Fraueninsel" herausgebracht. Herrliche und einfache Rezepte von der Fraueninsel vermischt sie mit Lebensweisheiten, Berichten aus ihrer Kindheit und vor allem schwärmt sie von Ihrem Lieblingsort, von der Fraueninsel im Chiemsee.
EGr

Die Jahre sind mein Lebensglück - Schriftsteller über das Alter
Herausgegeben von Rainer Wieland und Petra Müller

Berühmte Autoren von Simone de Beauvoir bis John Updike erfahren wie wir die Herausforderung des Älterwerdens, doch stellen sie sich ihr auf andere Weise. Die lebensnahen Beobachtungen der 17 Dichter und vor allem Dichterinnen in diesem Band amüsieren und regen an, über eine oft als schwierig empfundene Lebensphase nachzudenken und in dieser neue Möglichkeiten jenseits der konventionellen Ratgeber für Senioren zu entdecken. „Es mag viele Nachteile haben, alt zu sein. Es hat unvergleichlich größere Vorteile.“ Diesem Zitat von Elias Canetti auf der Buchrückseite ist absolut nichts zuzufügen.
Br

Helmut Zißler:   Irgendwie nach Santiago

Helmut Zißler lebt in Eggstätt und erfüllt sich mit 69 Jahren einen großen Traum. Er geht zu Fuß vom Chiemsee nach Santiago de Compostela. Zuerst Richtung Bodensee, dann durch die Schweiz, Frankreich und Spanien; so erreicht er nach 100 Tagen und 2600 km sein Ziel. Er hat unterwegs Tagebuch geführt und schreibt seine Erlebnisse, Begegnungen, seine Gedanken und Gefühle nieder. Sein Motto: "Nur wenn ich nicht plane und mir die Kilometer vor oder hinter mir egal sind, habe ich keinen Stress , und nur so erlebe ich die totale Freiheit."
EGr

Wolfgang Prosinger: Tanner geht. Sterbehilfe – Ein Mann plant seinen Tod

Was bedeutet der Entschluss, selbst den Zeitpunkt seines Todes zu wählen? Wie fühlt es sich an, bewusst diesen Schritt zu gehen, seine letzten Dinge zu ordnen und sich von seinen Liebsten zu verabschieden. Der Journalist und Buchautor Wolfgang Poschinger hat den 51jährigen Ulrich Tanner auf diesem Weg begleitet und eine sehr bewegende Reportage geschrieben. Sensibel, intim und zu Herzen gehend, aber nie wertend – eines der besten Bücher zum Thema.
Del

Isabella Müller: Phönixtochter

Isabella Müller wurde 1964 als Tochter einer Vietnamesin und eines Franzosen in Tours in Frankreich geboren. Sie verlebte eine schwierige Kindheit in einer armen ausgegrenzten und kinderreichen Familie. Heute ist sie mit einem Deutschen verheiratet und hat selbst 2 Töchter. Aus dieser Sicht blickt sie auf ihre desolate Kindheit und Jugend zurück. Von ihrer lebenstüchtigen und energischen Mutter hat sie den eisernen Willen geerbt, sich immer wieder durchzusetzen und nicht mutlos zu werden.
EGr

Arthur Pahl: Verschlungene Wege

Der Untertitel dieses Buches lautet "Wahre Geschichten von Pilgern und Gottsuchern". Arthur Pahl erzählt Geschichten, die er auf seinen unzähligen Reisen als Reiseleiter von amerikanischen Pilgergruppen erlebt.
Er selbst ist nach einem unsteten und aufregenden Leben mit 45 Jahren enttäuscht und frustriert nach Deutschland zurückgekehrt. Er lebte dann ein Jahr in einer einsamen Holzhütte in Kanada. Anschließend wurde ihm von einem amerikanischen Freund, der Pilgerreisen nach Europa  veranstaltet, diese neue Arbeitsstelle angeboten. Hier lernt er viele interessante Menschen kennen und erzählt sehr spannend und humorvoll von den  Schicksalen und Lebensentwürfen dieser Mitmenschen.
EGr

Robert Huxley: Die Großen Naturforscher von Aristoteles bis Darwin

40 Naturforscher aus der Zeitspanne von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts werden in diesem informativen wie optisch gelungenen Buch porträtiert. Der Leser erfährt Hintergründe zu Naturforschern, die bislang kaum bekannt waren. Das Buch zeigt auch, was für begnadete Künstler die Forscher und Gelehrten waren. Wunderschöne Zeichnungen und Graphiken aus dem Archiv des Natural History Museums in London machen das Buch zu einer ganz besonders ansprechenden Ausgabe, die ich sehr gern empfehle.
Br

Barack Obama: Ein amerikanischer Traum

Dieses Buch ist eine spannend zu lesende Autobiographie von Barack Obama. Er erzählt von seiner Kindheit und Jugend und von seiner weitverzweigten Familie. Väterlicherseits hat er drei ältere und drei jüngere Halbbrüder sowie eine Halbschwester namens Auma. Obama berichtet von seiner Zeit in Hawaii und Indonesien. Seine spärlichen Erinnerungen an seinen früh verstorbenen Vater versucht er bei einem Besuch in Kenia aufzufrischen.
EGr

Bruder Benno Kehl: Gott ist gratis, aber nicht umsonst

Der Franziskanermönch Bruder Benno erzählt von seinem bisherigen Lebensweg. Er lebt auf der Klosterinsel Werd bei Stein am Rhein. Er arbeitet als Seelsorger und Streetworker in der Züricher Drogenszene, betreibt dort sogenannte Gassenarbeit. Außerdem betreut er Entwicklungshilfeprojekte in der Dritten Welt.

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.benno.franziskaner-werd.ch/
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.franziskaner-werd.ch/
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.fraga.ch
EGr

Christine Haiden: Vielleicht bin ich ja ein Wunder

Für ihr Buch "Vielleicht bin ich ja ein Wunder" hat die Autorin Christine Haiden 15 Frauen und Männer besucht, die 100 Jahre und älter sind. In ihrem Buch mit einfühlsamen und informativen Interviews erzählen eigenwillige und liebenswürdige Menschen aus ihrem Leben. Dazu gehören u.a.: Alice Herz-Sommer, die noch Franz Kafka gekannt und mit ihrem Sohn Theresienstadt überlebt hat. Baron Lothar von Sternbach hatte als selbstbewusster Südtiroler 1941 die Option für Nazideutschland nicht unterschrieben. Renate Brausewetter war ein Stummfilmstar und Günther Schwab einer der ersten Naturschützer und Warda Bleser-Bircher war eine der ersten Frauen, die an der Uni Zürich als Geologin promovierten. Die Fotos von Petra Rainer ergänzen die bewegten Lebens- und Zeitgeschichten, die mich fasziniert haben. Man hat nicht sehr oft die Gelegenheit, über 100jährige Persönlichkeiten mit derartig aufregenden Lebenswegen zu lesen. Dieses Buch dürfte Menschen jeden Alters berühren. Ich empfehle es gerne weiter.
Br

Nuala Gardner: Ein Freund namens Henry

Nuala Gardner erzählt die Geschichte ihres Sohnes Dale. Er ist Autist und bringt seine Eltern an den Rand ihrer Kräfte. Erst als sie zufällig entdecken, dass Dale sehr positiv auf Hunde reagiert, bekommt die Familie ein neues Mitglied - einen Golden Retriever. Erst durch ihn wird Dale aus seiner Isolation befreit.
EGr

Midori: Einfach Midori

Auf Einladung von Zubin Mehta hatte die damals erst 11-jährige Midori ihr glanzvolles Debüt mit dem New York Philharmonic Orchestra gegeben. In ihrer außergewöhnlich offenen Autobiografie lässt sie die Zeit zwischen damals und ihrem heute 20-jährigen Bühnenerfolg Revue passieren. Die Weltklasse-Geigerin Midori hat eine schonungslose Autobiografie ihrer Wunderkind-Karriere geschrieben. Sie schreibt über Erfolg, Probleme ihrer Kinder- und Jugendzeit und Abgründe in ihrem jungen Musikstarleben. Midori zählt zu den großen Geigerinnen unserer Tage. Und doch hatte sie daran gedacht, ihre Konzertkarriere aufzugeben.
Neben der interessanten Autobiographie befinden sich die wichtigsten CDs der erfolgreichen Musikerin im Angebot der Bibliothek.
Br

Ute-Karen Seggelke: Vatertöchter Muttertöchter

"Ganz Vaters Tochter" oder "ganz die Mutter", wer hat das noch nicht gehört? Also ich bin eindeutig eine Vatertochter - und das obwohl ich meiner Mutter sehr nahe stehe.
Ute Karen Seggelke geht dieser Frage nach und porträtiert in achtundzwanzig Interviews und zahlreichen Fotos Töchter zwischen 21 und 57 Jahren, sowie deren Mütter oder Väter. Ganz offen berichten die Töchter, Mütter oder Väter aus ihrer jeweils eigenen Sicht über ihre Beziehungen zueinander. Aus der lockeren Mischung von flüssig geschriebenen Text und guter Fotografie entstand ein großformatiger Band, den man immer wieder gerne zur Hand nehmen wird.
Br

Jens Söring: Ein Tag im Leben des 179212

Jens Söring wird 1966 als Sohn eines deutschen Diplomaten in Thailand geboren. Die Familie zieht häufig um, bleibt aber in den USA, als Jens 11 Jahre alt wird. Nach der Schulzeit studiert er an der Universität in Virginia.
Seit 1986 sitzt Jens Söring für einen Doppelmord, den er aber wohl nicht begangen hat, im Gefängnis. Als "Alternative zum Selbstmord" beginnt Jens Bücher zu schreiben.
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.jenssoering.de/
EGr

Betül Licht: In meiner Not rief ich die Eule - eine junge Türkin in Deutschland

Fatma erinnert sich an die Geborgenheit ihrer Kindheit im türkischen Dorf, das folgende Martyrium bei einer boshaften Großmutter in Istanbul und die Düsternis ihrer Jugendjahre in Deutschland - zerrissen zwischen zwei Kulturen.
"Die Eltern jagten hinter einer Idee her, hatten den Blick für unsere Bedürfnisse verloren und entfernten sich unaufhaltsam von sich und uns. Wir wurden nur versorgt. Mit Essen und Kleidung. Alles andere fehlte."
EGr

Angie Sebrich: Nichts gesucht und viel gefunden

Angie Sebrich ist in Garmisch Partenkirchen aufgewachsen, hatte eine etwas widerspenstige Jugendzeit und hat nach dem Abitur in München Betriebswirtschaft studiert. Anschließend hat sie bei Antenne Bayern und bei MTV als Pressechefin gearbeitet und dort ein sehr spannendes Leben in der Medienwelt genossen.
Und dann ist ihr und ihrem Freund die Jugendherberge am Sudelfeld "zugeflogen"; sie hat ihr Leben von Grund auf umgekrempelt und gleichzeitig haben sich dann noch Zwillinge angemeldet.
Entsprechend flott ist dann auch dieses Buch geschrieben. Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.sudelfeld.jugendherberge.de/

Randy Pausch: Last Lecture - die Lehren meines Lebens

Randy Pausch, Jahrgang 1960, war Informatiker und unterrichtete an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Im September 2006 wurde er mit der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs mit sehr schlechten Heilungschancen konfrontiert. Am 18. September 2007 hielt er seine Abschiedsvorlesung: Es ging aber nicht um Sterben und Tod, sondern um seine Kindheitsträume und wie er sie verwirklicht hat. Er starb am 25. Juli 2008.
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.thelastlecture.com/
EGr

Maximilian Dorner: Mein Dämon ist ein Stubenhocker

Auch Maximilian Dorner ist Jahrgang 1973. Er studierte Dramaturgie, drehte Filme, produzierte Hörspiele und arbeitete als Theaterkritiker und Literaturlektor. 2007 erhielt er den Bayerischen Kunstförderpreis.
Maximilian Doerner hat Multiple Sklerose; in seinem Tagebuch schreibt er darüber, wie sich sein Leben mit der Krankheit Multiple Sklerose verändert hat und mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat.
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.maxdorner.de/
EGr

Felix Bernhard: Dem eigenen Leben auf der Spur

Felix Bernhard wurde 1973 geboren und hatte kurz nach seinem Abitur einen schweren Motorradunfall; seitdem ist er querschnittgelähmt. Mit seinem Rollstuhl macht er sich von Sevilla ausgehend auf den Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela auf. Wie er alleine auf sich gestellt diesen Weg bewältigt und viele Hindernisse überwindet – oft auch mit Hilfe anderer Pilger oder Einheimischer – erzählt er in diesem Buch.
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.felixbernhard.de/
EGr

Jean-Dominique Bauby: Schmetterling und Taucherglocke

Jean-Dominique Bauby - ein französischer Journalist - war Chefredakteur bei der Zeitschrift Elle. Er war 43 Jahre alt, als er am 8. Dezember 1995 einen Gehirnschlag erlitt. Das sogenannte Locked-in-Syndrom führte dazu, dass Bauby vollständig gelähmt war und sich nur noch mit dem Blinzeln eines Auges mit der Aussenwelt verständigen konnte.
In seinem Krankenzimmer diktierte er der Lektorin Claude Mendibil alles, was ihm durch den Kopf ging und was in bewegte. Mittels eines Spezialalphabets, das sich an der Häufigkeit der Vokale und Konsonanten im Französischen orientierte und durch das Blinzeln mit seinem Auge, wenn der richtige Buchstabe erreicht wurde, ist so ein kleines beeindruckendes Buch entstanden. Am 9. März 1997 starb Bauby an Herzversagen.
Das Buch ist bereits 1997 erschienen und wurde im Jahr 2007 verfilmt.
EGr

Tim Guénard: Boxerkind

Kaum vorstellbar, was man einem Kind alles antun kann und was ein Kind alles ertragen kann. In seinem ganzen Pech und mit seinen extrem schwierigen Voraussetzungen hat es Tim Guénard doch geschafft, ein zufriedener Mensch mit einem stabilen Leben zu werden.
Von seiner Mutter wird er mit 3 Jahren ausgesetzt; von seinem alkoholkranken Vater wird er mit 5 Jahren so geprügelt, dass er zweieinhalb Jahre im Krankenhaus verbringen muss. Anschließend beginnt eine Odyssee zwischen Erziehungsheimen, Pflegefamilien, Psychiatrie, Besserungsanstalten und dem Leben auf der Straße.
EGr

Tiziano Terzani: Das Ende ist mein Anfang

In den Wochen vor seinem Tod erzählt der 65jährige Journalist Tiziano Terzani seinem Sohn Folco in langen Gesprächen von seinem bewegten Leben und versucht ein Resümee zu ziehen. Sein Sterben hat er voll und ganz akzeptiert: "Der Anfang ist mein Ende, und das Ende ist mein Anfang."
Der Dialog dreht sich um Leben und Tod, um Hoffnung und Wiederkehr und über seine Reisen und sein Leben in Vietnam, China, Japan und Indien. Einer seiner Gedanken: "Der Mittelweg, immer. Zwischen Askese und Hedonismus gibt es immer den mittleren Weg. Man darf weder vom Genuss abhängen, noch sklavisch eine Idee von Größe verfolgen, die durch Askese zu erreichen wäre. Tatsächlich haben sich viele Mystiker im Grunde verirrt und in ihrer asketischen Entschlossenheit, Gott zu begegnen, fast den Verstand verloren."
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Jacob Forsell: Astrid Lindgren - Bilder ihres Lebens

Astrid Lindgren hätte am 14. November 2007 ihren 100. Geburtstag gefeiert. In diesem Jubiläumsjahr hat Jacob Forsell diesen sehr umfangreichen Bildband herausgegeben. Jacob Forsell ist Fotograf und arbeitete lange für die Zeitung "Expressen"; er hat Astrid Lindgren oft fotografiert. Darüber hinaus sind in diesem Buch viele bislang unveröffentlichte Fotografien aus den privaten Alben Astrid Lindgrens zu sehen. Er schreibt dazu: "In der Fülle der Bilder zu stöbern, die es von Astrid Lindgren und ihrem Leben gibt, ist immer mein Traum gewesen.... Es ist ganz einfach die Lebensschilderung einer wunderbaren Frau, die sich gern und oft sichtlich amüsiert in allen möglichen Situationen hat fotografieren lassen"
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Andreas Kieling: Bären, Lachse, wilde Wasser

Andreas Kieling wurde 1959 in Gotha geboren und floh mit 16 Jahren aus der DDR. Er hat als vielfach preisgekrönter Dokumentarfilmer bereits viele Teile der Erde bereist, z.B. Grönland und den Himalaya. Wenn er nicht gerade unterwegs ist, lebt er mit seiner Familie auf einem Bauernhof in der Eifel; er veröffentlicht in zahlreichen Zeitschriften wie Stern und Geo.
3200 Kilometer lang ist der Yukon River, die Lebensader Alaskas und Kanadas. Für Andreas Kieling und seine Familie wird die aufregende Reise von den Quellen bis zur Beringsee zu einer spannenden Erfahrung. Anfangs ist er mit seinem älteren Sohn unterwegs, dann alleine, im Sommer 6 Wochen mit seiner Frau und beiden Söhnen und abschließend, bis er die Beringsee erreicht, wieder alleine. Eine aufregende Erfahrung für den ambitionierten Tierfilmer.
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Johannes Thiele: Romy Schneider

Johannes Thiele hat anlässlich des 25. Todestages von Romy Schneider einen Bildband herausgebracht, der ein umfassendes Bild der Schauspielerin, ihres privaten Lebens und ihrer Karriere entstehen lässt. Es macht Spaß, in diesem opulenten Werk zu blättern.
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Liv Arnesen & Ann Bancroft: Nur den Horizont im Blick

Die Amerikanerin Ann Bancroft und die Norwegerin Liv Arnesen durchqueren als erste Frauen zu Fuß die Antarktis. 94 Tage lang sind sie mit 100 Kilo schweren Schlitten unterwegs. Beide waren als Kinder von den Berichten des Südpolarforschers Shackleton fasziniert und träumten von einer Antarktis-Durchquerung. Die Firma yourexpedition wird gegründet und übernimmt auf professionelle Art und Weise die wichtige Sponsorensuche und Medienarbeit. Vor allem Kindern und jungen Menschen wollen die beiden Frauen Mut machen und ihnen zeigen, dass man schaffen kann, was man sich zum Ziel gesetzt hat, wenn man es nur wirklich will.
Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.yourexpedition.com/
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Veronika Peters: Was in zwei Koffer passt - Klosterjahre

Nach einer schwierigen Kindheit geht Veronika Peters mit 21 Jahren in ein Kloster, um ihren Weg zu finden. Nicht so sehr religiöse Gründe treiben sie zu diesem Schritt; vielmehr ist sie auf der Suche nach einem tieferen Sinn jenseits ihres bürgerlichen Alltags. Bei ihren Freunden stößt sie auf tiefes Unverständnis; aber auch einigen Mitschwestern fällt es manchmal schwer, sie in ihrer Gemeinschaft aufzunehmen.
Fast 12 Jahre lebt sie im Kloster und lässt den Leser mit ihrem Buch an ihren Gedanken und Zweifeln, an ihren positiven und negativen Erlebnissen teilhaben.
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Christiane Ritter: Eine Frau erlebt die Polarnacht

Dieses Buch von Christiane Ritter ist bereits 1938 zum ersten Mal erschienen; Christiane Ritter beschreibt, wie sie mit ihrem Mann und einem Freund auf Spitzbergen in vollkommener Einsamkeit überwintert. Im Nachwort zu ihrem Buch schreibt sie: "Die Arktis ist die Zone der Welt, wo der Himmel die Erde berührt. Nicht jeder erträgt das große Licht, nicht jeder die große Finsternis, nicht jeder die große Einsamkeit."
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Stadt Rosenheim