Frank Schießler - Chiemsee-Segler und Sprachliebhaber

Im 1899 von seinem Großvater erbauten Haus Nr. 12 am Salzstadel wohnt Frank Schießler. Der gebürtige Rosenheimer lebt gerne hier und hat den Platz schon in allen Varianten gesehen: mit Bebauung, als Parkplatz und im Rahmen der Altstadtsanierung in der aktuellen Gestaltung als Veranstaltungs- und Treffpunktrondell. Viele Projekte hat es hier gegeben; dabei stellt Frank Schießler fest: „Schade, dass so viele Projekte angestoßen wurden und sich anschließend wieder in Luft aufgelöst haben. Der Platz braucht nichts Neues; es würde reichen, das fortzuführen, was bereits da war.“
Der gelernte Schriftsetzer fühlt sich schon immer der Sprache verbunden; sei es berufsbedingt durch korrekte Rechtschreibung, Schrift- und Zeichensetzung oder privat als leidenschaftlicher, ehrenamtlicher Vorleser in der Stadtbibliothek. Mit sprachlicher Vielfalt, einem großen Wortschatz und unterschiedlichen Sprechweisen möchte er Kinder und Jugendliche bestmöglich in ihrer Lese- und Sprachkompetenz unterstützen und dabei ein Stück unserer Kultur erhalten und transportieren.
Natürlich schmökert er auch gerne selbst in neuen Büchern, aktuell am liebsten auf seinem ebook-Reader. Die nötige Ruhe dazu findet er während des normalen Salzstadel-Alltags nicht immer: „Freitag und Samstag ist auf dem Platz abends Halli Galli; da ist erst weit nach Mitternacht Schluss!“ Auch nach den verschiedenen Festen geht das Feiern weiter: mit lauten Gesprächen und dumpfem Basswummern in den angrenzenden Bars und Kneipen des Salzstadels. „Es wäre schön, wenn die Leute mehr Rücksicht auf die Anwohner nehmen!“ Die Menschen am Platz leben eher anonym miteinander; bekannt ist er nur mit den direkten Nachbarn.
Im Sommer macht er Pause beim Vorlesen und widmet sich dem Segeln. Früher war er selbst auf Regatten unterwegs, jetzt kümmert er sich um die Jüngsten-Ausbildung am Chiemsee und organisiert Trainingstage für die Nachwuchs-Segler. Am See bei Sonne, Wind und Wasser unterwegs sein: „Das macht Spaß und ist Urlaub für mich!“